x
x
x
  • Der Angeklagte auf dem Weg in den Gerichtssaal im Amtsgericht Altona.
  • Foto: Florian Quandt

Erpressung von Ex-HSV-Boss Hoffmann : Angeklagter: „Bin 1000-prozentiger Fan des HSV“

Altona –

Prozess um den geklauten Laptop des früheren HSV-Vorstandschefs Bernd Hoffmann: Ein 27-Jähriger, der sich als „100.000prozentiger Fan des HSV“ bezeichnet, musste sich wegen Hehlerei und versuchter Erpressung vor dem Amtsgericht Altona verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordert wegen der vielen Vorstrafen eine Haftstrafe ohne Bewährung.

Der arbeitslose Angeklagte, der zuvor als Fliesenleger und in einem Telefonladen gearbeitet hatte, gab die Vorwürfe in vollem Umfang zu. Der Laptop, der Hoffmann im Januar in einem ICE gestohlen worden war, sei ihm am Bahnhof von Neumünster von einem Unbekannten für 300 Euro zum Kauf angeboten worden.

Neuer Inhalt (31)

Der Angeklagte im Gerichtssaal.

Foto:

Florian Quandt

Prozess in Hamburg um Erpressung von Ex-HSV-Boss Hoffmann 

Er habe zunächst nicht gewusst, wem der Computer gehöre. Erst als ihm die Verbindung zum HSV klar wurde, nahm er Kontakt zu Hoffmann auf, um zunächst 4000 und danach 5000 Euro für die Rückgabe zu fordern.

Neuer Inhalt (19)

Ex-HSV-Chef Bernd Hoffmann musste nicht als Zeuge aussagen (Archivbild).

Foto:

WITTERS

Bei der vereinbarten Übergabe am Volksparkstadion, bei der der Ex-HSV-Boss von der zuvor informierten Polizei als Lockvogel eingesetzt wurde, kam es dann zur Festnahme des Angeklagten. „Ich weiß nicht, was mich geritten hat“, sagte der verheiratete Vater von zwei Kindern nun vor Gericht. Würde ihm sein Handy „gezockt“ und später gegen eine Geldzahlung wieder angeboten werden, würde er denken: „Brennt bei Dir der Helm?“ Im Nachhinein tue ihm die Tat „unendlich leid“.

Ex-HSV-Chef Hoffmann: Laptop gestohlen

Das könnte Sie auch interessieren: Prozess gegen „Hellseherin“

In der Verhandlung wurde der Mitschnitt eines Telefonats zwischen Hoffmann und dem Angeklagten vorgespielt. Auf Hoffmanns Frage, ob er HSV- oder St.-Pauli-Anhänger sei, antwortete der Angeklagte: „100.000 Prozent HSV“. Fast im Scherz bot Hoffmann dann zwei Eintrittskarten für ein mögliches Aufstiegsspiel der Hamburger an.

Erpressung von Ex-HSV-Boss: Haftstrafe gefordert

Die Staatsanwaltschaft fordert für den vielfach Vorbestraften 13 Monate Haft ohne Bewährung wegen Hehlerei und versuchter Erpressung. (Az: 326a Ds 69/20).

Hoffmann, der seit März nicht mehr für den HSV tätig ist, musste nicht als Zeuge aussagen. Da der ursprüngliche Verteidiger nicht erschienen war, musste ein Ersatzanwalt organisiert werden. Sämtliche Zeugen wurden deshalb ausgeladen. Das Plädoyer der Verteidigung und das Urteil sollen am 22. Dezember folgen.(dpa/ste)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp