Die HSV-Profis Sebastian Schonlau (l.) und Robert Glatzel (r.) sprechen Matheo Raab Mut zu.
  • Feine Geste der Kollegen: Die HSV-Profis Sebastian Schonlau (l.) und Robert Glatzel (r.) sprechen Matheo Raab Mut zu.
  • Foto: WITTERS

„Matheo, was ist los mit dir?“ HSV-Torhüter Raab wird angebrüllt und dann getröstet

Er hätte sich am liebsten tief in der Erde eingegraben, aber das funktionierte nicht. Gleich bei seinem Debüt für den HSV lernte Matheo Raab die Schattenseiten des Geschäfts kennen und erlebte einen – Achtung, Wortspiel! – raabenschwarzen Tag. Beim 4:3 im Test gegen Aris Saloniki patzte der 23-Jährige schwer. Seine Kollegen aber nahmen ihn sofort ihn Schutz.

Einen Auftakt nach Maß hatte sich Raab erhofft. „Es wird etwas Besonderes sein“, erklärte er zuvor im Gespräch mit der MOPO. „So ist es immer, wenn du das erste Mal für einen neuen Verein aufläufst.“ Es wurde etwas Besonderes. Nur eben leider nicht so wie erhofft.


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Nach drei Minuten hatte Raab noch einfach Pech, als der weit aufgerückte Torwart wegen Moritz Heyers Fehler chancenlos war. Das 1:2 aber ging auf seine Kappe, weil er einen weiten Abschlag der Griechen falsch berechnete, unter dem Ball durchtauchte und kurz darauf den Ball aus dem Netz fischen musste. Fast hätte danach ein Fehlpass Raabs zum nächsten Gegentor geführt. „Matheo, was ist los mit dir?“, brüllte Trainer Tim Walter am Seitenrand, ehe zur Pause dann Tom Mickel zwischen die Pfosten rotierte.

HSV-Keeper Raab führte Kaiserslautern vor kurzem zum Aufstieg

Raab aber, der kürzlich den 1. FC Kaiserslautern mit Top-Paraden gegen Dynamo Dresden zum Zweitliga-Aufstieg geführt hatte, wurde sofort getröstet. „Sowas passiert“, ließ Kapitän Sebastian Schonlau vor der Abreise aus dem Trainingslager wissen. „Er ist ein junger Bursche, wir wissen alle, was er kann. Das nimmt ihm keiner übel.“

Auch Walter glaubt nicht, dass die verpatzte Premiere Raab noch länger beschäftigen wird. Noch hat der Keeper nicht die Sicherheit in seinem Spiel, die für Walters System mit weit aufgerücktem Torwart nötig ist. Auch das verunsicherte ihn. „Aber er muss es ja lernen“, erklärte der Trainer. „Wenn er es nicht lernt, tun wir uns damit ja keinen Gefallen. Ich finde, dass Matheo hervorragende Anlagen hat. Das hat er im Training auch schon gezeigt. Er ist auch gut am Ball, jetzt muss er es auf den Platz bringen.“

Nimmt sich Raab beim HSV Heuer Fernandes als Vorbild?

Walter hofft, dass sich Raab vieles an Stammkeeper Daniel Heer Fernandes abschaut, der das System als mitspielender Keeper verinnerlicht hat. „Matheo hat ja im eigenen Verein ein gutes Vorbild, wo er sich vieles abgucken kann“, meint der Trainer. „Dann wird er es auch irgendwann hinkriegen, davon bin ich überzeugt.“ Mitunter ist eben aller Anfang schwer.

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