Ex-HSV-Torwart Matheo Raab lacht zusammen mit Ex-HSV-Coach Steffen Baumgart beim Union-Training.

Ex-HSV-Torwart Matheo Raab lacht zusammen mit Ex-HSV-Coach Steffen Baumgart beim Union-Training. Foto: IMAGO / Contrast

Ehrliche Worte: Wieso der HSV-Aufstieg für Ex-Keeper Raab „katastrophal“ war

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Insgesamt 15 Profis haben den HSV in diesem Sommer verlassen. Dazu gehört auch Matheo Raab. Der Torhüter wechselte zum 1. FC Union Berlin, um sich dort seinen Bundesliga-Traum zu erfüllen. In der Hauptstadt hat der 26-Jährige nun noch einmal über seine Zeit in Hamburg gesprochen – mit sehr gemischten Gefühlen.

Als Stammkeeper war Raab in der Saison 2021/22 mit dem 1. FC Kaiserslautern in die Zweite Liga aufgestiegen. Direkt danach entschied er sich trotzdem für einen Wechsel zum HSV, obwohl er dort nur einen Platz auf der Bank bekam. Rückblickend sagt er über die Entscheidung: „Ich wollte mich damals verändern, weil ich für mich persönlich im Training die Entwicklung nicht mehr gesehen habe. Ich hatte dann die Möglichkeit, mich bei einem so großen Verein wie dem HSV weiterzuentwickeln und einen langfristigen Vertrag zu unterschreiben. Diese Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen.“

Raab bereut seinen Wechsel zum HSV nicht

Dass es für Raab in Hamburg statt ins Tor auf die Ersatzbank ging, war für ihn zunächst kein Problem. „Ich habe bei einem Wechsel noch nie etwas geschenkt bekommen und war auch nie direkt die Nummer eins. Ich habe mir immer alles erarbeitet. Das habe ich dann auch beim HSV geschafft“, erzählt der Torhüter, der betont: „Es war der größte Reiz, sich bei so einem Verein durchzusetzen. Wenn ich sehe, was ich jetzt für ein Torwart bin und was ich damals war, als ich gewechselt bin – ich würde es jederzeit genauso wieder machen.“

Lungenentzündung warf Raab beim HSV weit zurück

Dauerhaft zur Nummer eins schaffte es Raab beim HSV nicht. Dabei stand er im Sommer 2024 kurz davor. Bereits im Laufe der Rückrunde seiner zweiten Spielzeit in Hamburg hatte er den Platz von Daniel Heuer Fernandes im Tor übernommen. In die neue Saison sollte er dann als richtige Nummer eins gehen. Doch eine Lungenentzündung im Laufe der Vorbereitung stoppte ihn.

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„Das war brutal“, erinnert sich Raab. „Ich hatte mich gerade durchgesetzt. Die neue Saison sollte bald beginnen. Ich war die Nummer eins und hatte das Vertrauen des Trainers bekommen. Ich wollte endlich von Beginn an zusammen mit der Mannschaft etwas aufbauen. Dann war ich sechs Wochen raus – und es war klar, dass ich danach nicht direkt den Anspruch stellen kann, sofort wieder zu spielen.“

Matheo Raab wollte sich beim HSV zurückkämpfen

Raab wollte sich den Platz im HSV-Tor zurückholen. Dafür gab er auf dem Trainingsplatz Gas. Doch der nächste Rückschlag folgte schon bald: Zum Ende der Hinrunde brach er sich die Hand und musste vier Monate aussetzen. Erst an den letzten vier Spieltagen war er wieder auf der Bank dabei und konnte so zumindest ganz nah den Aufstieg miterleben.

Hannes Hermann, Adam Karabec, Matheo Raab (v.l.) und Co. feierten nach dem Aufstieg wie wild in der HSV-Kabine. WITTERS
Hannes Hermann, Adam Karabec und Matheo Raab feiern in der HSV-Kabine
Hannes Hermann, Adam Karabec, Matheo Raab (v.l.) und Co. feierten nach dem Aufstieg wie wild in der HSV-Kabine.

Wirklich heilen konnte das die eigenen Wunden nicht. „Mental war das letzte Jahr für mich persönlich katastrophal“, sagt Raab. Vor allem Freunde und Familie konnten ihm in der schweren Zeit helfen. Der Aufstieg habe am Ende zwar alles ein wenig gedämpft, meint er, aber: „Persönlich war es trotzdem kein gutes Jahr.“

Ex-HSV-Trainer Baumgart lockte Raab nach Berlin

Letztlich führte das auch dazu, dass Raab in diesem Sommer mit dem Wechsel nach Berlin eine neue Herausforderung suchte. „Ich hatte in Hamburg nur noch ein Jahr Vertrag. Ich habe Gespräche mit dem HSV und mit Union geführt. Dann habe ich abgewogen, was für mich mehr Sinn macht und wo ich meine Zukunft mehr sehe“, erzählt er. Die Entscheidung fiel auf Berlin – auch wegen Steffen Baumgart.

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Unter dem ehemaligen HSV-Coach will Raab nun in der Hauptstadt die Nummer eins werden. Bislang ist das noch nicht passiert. Die ersten sechs Spieltage saß er auf der Bank. Zu seinen Plänen und Zielen sagt der Torwart: „Ich will wie immer Vollgas geben und werde da sein, wenn es gefordert ist.“ Und wenn der eigene Körper diesmal auch mitspielt.

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