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Das einstige HSV-Talent Rouwen Hennings kommt mit Düsseldorf zurück in den Volkspark.
  • Das einstige HSV-Talent Rouwen Hennings kommt mit Düsseldorf zurück in den Volkspark.
  • Foto: WITTERS

Düsseldorfs Hennings: Darum passte es beim HSV nicht

Wehe, er kommt frei zum Schuss. Auf Rouwen Hennings muss die HSV-Abwehr am Samstag ganz besonders achten, Düsseldorfs Torjäger kommt mit der Empfehlung von sechs Saisontreffern in den Volkspark. Für den mittlerweile 34-Jährigen die vielleicht letzte Rückkehr an den Ort, der mal Gegenstand seiner größten Fußball-Träume war.

Diesmal passt auch der Rahmen. Gut 35.000 Fans werden am Samstag im Volkspark erwartet, erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie darf das Stadion wieder komplett gefüllt werden. „Ich freue mich riesig darauf, es ist ein großer Unterschied“, sagt Hennings und schwärmt: „Die Atmosphäre, wenn die Zuschauer einen nach vorn peitschen, wenn sich eine Stimmung aufheizt, das bringt viel mehr Spaß.“

Früher HSV-Talent, heute gestandener Stürmer: Hennings freut sich auf die Rückkehr in den Volkspark

Der Volkspark, die Stimmung. Wenn Hennigs darüber spricht, kann man sich ausmalen, wie ihm leuchtende Bilder aus seiner Vergangenheit in den Kopf schießen. Die Träume, als er mit nur 13 Jahren zum HSV wechselte und täglich aus dem 50 Kilometer entfernten Bad Oldesloe pendelte. Seine Zeit im Jugend-Internat, später dann bei den Profis. Doch an dieser Stelle werden die Bilder dann zunehmend grau. Denn er musste gehen, um durchstarten zu können.

„Im HSV-Profikader habe ich leider nie so eine richtige Chance bekommen oder es auch verpasst, mich durchzusetzen“, erzählt Hennings, blickt aber ohne große Bitterkeit zurück. Damals, zwischen 2006 und 2008, „war der HSV ein Champions-League-Anwärter, mit van der Vaart zu seiner besten Zeit und tollen Spielern wie Guerrero“. Da brauchte es Geduld, um überhaupt eine Chance zu bekommen.

Gegen van der Vaart und Guerrero konnte sich der junge Hennings nicht durchsetzen

Hennings aber ging, ließ einen Teil seiner Träume hinter sich – und legte los. Nach und nach. Mit St.Pauli stieg er 2010 in die Bundesliga auf, 2015 wurde er beim KSC Zweitliga-Torschützenkönig. Nach einem Jahr beim FC Burnley dann der Wechsel nach Düsseldorf. Dort trifft Hennings seit fünf Jahren so zuverlässig, dass er zu den anerkannt besten deutschen Knipsern der Ersten und Zweiten Liga zählt. 168 Pflichtspiele mit 71 Toren für die Fortuna, 22 davon in der Bundesliga. Hennings liefert, Jahr für Jahr.

Ein Werdegang, den er zu schätzen weiß. „Kein 12- oder 13-Jähriger würde sagen: Ich will mal Profi in der Zweiten Liga werden“, sagt er. „Aber ich denke, dass ich eine coole Karriere hingelegt haben. Ich konnte mir den Traum von der Bundesliga erfüllen, durfte sogar ein Jahr in England spielen.“ Und mit einem Schmunzeln: „Ich denke, ich habe gezeigt, dass ich kein Blinder bin.“ 

Düsseldorf-Stürmer Hennings: „Ich habe gezeigt, dass ich kein Blinder bin“

Nun die erneute Rückkehr nach Hamburg. Bislang blieb die hochgehandelte Fortuna als Tabellen-Zwölfter hinter den Erwartungen zurück, ebenso wie der HSV (7.). „Einige Vereine haben es schwerer, weil die Liga sehr ausgeglichen ist“, weiß Hennings, „das wird sich bis zum Ende der Saison so durchziehen.“ Für den Samstag erwartet er ein Duell auf Augenhöhe.

Ob Hennings danach nochmal im Volkspark auftreten wird? Sein Vertrag endet am Saisonende, ein Karriereende ist für ihn trotz seiner 34 Lenze aber noch kein Thema. „Ich fühle mich gut und habe noch einige Jahre in mir“, stellt er fest. „Solange ich das Gefühl habe, helfen zu können, möchte ich das auch tun.“ Gern weiterhin bei der Fortuna und auch nochmal in der Bundesliga. Hennings kennt seine Zahlen aus dem Oberhaus. „77 Spiele mit 23 Toren, das ist vorzeigbar“, sagt er. „Ich würde mir die Liga auch nochmal zutrauen.“

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Nach der Karriere könnte es dann durchaus zurück nach Hamburg gehen, seine Frau Janine kommt von hier, auch Hennings fühlt sich weiterhin als Nordlicht. Da würde sich der Kreis dann schließen, nach einer Laufbahn, die so ganz anders als geplant verlief – und doch fast alles hielt, was sie versprach. „Aber ich bin noch nicht zufrieden“, sagt Hennings. „Ich möchte noch einige Highlights setzen.“ Es klingt wie eine Warnung an den HSV.

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