Alexander Røssing-Lelesiit im Dribbling

Alexander Røssing-Lelesiit ist schneller als viele seiner Gegenspieler – bekommt körperlich aber noch seine Grenzen aufgezeigt. Foto: WITTERS

„Diesen Fehler mache ich nicht“: HSV-Juwel Røssing-Lelesiit kassiert Ansagen

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Läuft es wie erhofft, wird Jean-Luc Dompé in der nächsten Woche wieder mit der Mannschaft trainieren. „Er ist deutlich vor dem Plan“, berichtete Merlin Polzin am Donnerstag. Der Trainer hofft, dass der am Sprunggelenk verletzte Franzose beim Bundesliga-Auftakt in Gladbach (24. August) wieder zur Verfügung steht, er muss ihn am Samstag in Pirmasens (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) aber ersetzen – und wird das aller Voraussicht nach mit Alexander Røssing-Lelesiit tun. Polzin lobt den jungen Norweger, äußert aber auch klare Forderungen.

Dass Røssing-Lelesiit in der ersten DFB-Pokal-Runde starten darf, bestätigte Polzin wenig überraschend noch nicht. „Wir haben morgen das Abschlusstraining“, sagte der Coach am Donnerstag, „das warten wir erst noch mal ab.“ Die Startelf bei der Generalprobe auf Mallorca (0:2) und zudem die Eindrücke von den HSV-Einheiten in dieser Woche sprechen aber eindeutig dafür, dass der 18-Jährige beim FK 03 Pirmasens von Beginn an vorne links auflaufen wird.

HSV-Trainer Polzin lobt: „So bereitet uns Alex viel Freude“

„Alex bereitet uns allen sehr viel Freude, wenn er die Dinge auf den Platz bringt, die ihn auszeichnen“, lobt Polzin. „Er ist ein sehr interessanter Spieler, weil er die Qualitäten hat, sich im Eins-gegen-eins durchzusetzen – mit seinem Tempo und seiner Dribbelstärke. Gleichzeitig schafft er es immer wieder, durch tiefe Laufwege für Gefahr zu sorgen. Das ist ein Mix, der uns sehr gut gefällt.“ Und den Røssing-Lelesiit mittlerweile, ein halbes Jahr nach seinem Transfer vom norwegischen Verein Lillestrøm SK zum HSV, immer häufiger im Wettkampfmodus unter Beweis stellen darf.

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Weit mehr als die zwei Pflichtspiele, die Røssing-Lelesiit in der Rückrunde der Vorsaison absolvierte, und das jeweils über wenige Minuten, waren nicht zu erwarten – weil der HSV den U19-Nationalspieler mit Weitsicht verpflichtete. „Uns war im Winter bewusst, dass Alex in den ersten Wochen keine Sofortverstärkung für den Aufstiegskampf ist – aber dass er als Investition in die Zukunft ein ganz wichtiger Spieler für den Verein werden kann“, erklärt Polzin und registriert mit Freude: „Das hat er jetzt über viel Arbeit im Training gezeigt. Alex kann die Intensitäten mitgehen.“

HSV-Talent Røssing-Lelesiit macht körperliche Fortschritte

Während seiner ersten HSV-Monate war Røssing-Lelesiit nach harten Trainingseinheiten häufig so erschöpft, dass individuelle Zusatzschichten, die seiner Entwicklung gutgetan hätten, unmöglich waren. Das Offensivtalent musste sich an die Belastung gewöhnen, mit dem Profiniveau in Deutschland klarkommen, sich eingewöhnen und anpassen – verständlicherweise. Die Verantwortlichen erkennen inzwischen immer mehr Fortschritte. „Er ist sehr fleißig im Kraftraum, um stabiler zu werden, weil er noch das eine oder andere hat, an dem er arbeiten muss“, weiß Polzin.

Dank seiner Wendigkeit, seiner Freude am Dribbeln und seinem tiefen Körperschwerpunkt kann Røssing-Lelesiit es schon jetzt mit vielen Außenverteidigern aufnehmen. Gleichzeitig bekommt er gegen erfahrene und robuste Gegner seine physischen Grenzen aufgezeigt. Gegen Mallorca provozierte er seinen Gegenüber Mateu Morey bisweilen – und bekam das mindestens im folgenden Zweikampf zu spüren. Auch das gehört zum Reifeprozess des Youngsters.

Der Norweger soll beim HSV von Jean-Luc Dompé lernen

„Er ist ein sehr junger Spieler und ein junger Mensch, der zum ersten Mal in dieser Situation steckt“, ordnet Polzin ein. „Ich werde sicherlich nicht den Fehler machen, ihn zu viel Druck auszusetzen.“ Der Coach schreckt aber nicht davor zurück, Røssing-Lelesiit klare Ansagen zu machen. „Das hat er heute auch zu spüren und hören bekommen“, so Polzin über das vorletzte HSV-Training vor Pirmasens. „Es gibt ganz viele Dinge, an denen er noch arbeiten muss und mit denen ich bei weitem noch nicht einverstanden bin. Aber das Gute ist, dass wir einen sehr guten Austausch haben, und dass er mit sehr viel Selbstvertrauen ausgestattet ist. Das hilft auf dem Platz.“ Und im direkten Umgang.

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Røssing-Lelesiit gebe sich zurzeit sehr lernwillig und demütig, was notwendige Fortschritte betrifft, erklärt Polzin. „Deshalb tun wir gut daran, den Jungen einfach machen zu lassen und bei seiner Rolle klar zu bleiben.“ Diese sieht so aus: Sobald Dompé wieder fit ist, ist Røssing-Lelesiit wieder Joker – einer, der von seinem Positionskonkurrenten aus Frankreich lernen soll. „Er kann die eine oder andere Spielminute bekommen, wenn er gesund ist“, stellt Polzin in Aussicht. „Auf der anderen Seite ist Alex aber noch ein Talent und braucht Zeit.“ Der HSV wird sie ihm gewähren.

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