• In der kommenden Woche, noch vor dem Trainingsstart, wird Daniel Thioune sich voll in seine neuen Aufgaben beim HSV stürzen.
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Die Suchen nach Neuen: HSV-Trainer Thioune legt los und muss sich gedulden

Wenn Daniel Thioune Anfang kommender Woche nach Hamburg zurückkehrt, liegen zweieinhalb Wochen Urlaub hinter ihm. Zeit, die er dringend benötigte, um nach seinem Wechsel vom VfL Osnabrück zum HSV noch mal aufzutanken. Thioune steht in Hamburg die wohl intensivste Zeit seiner Karriere bevor. Und zum Start gleich mal eine Geduldsprobe.

Langweilig wird ihm ganz sicher nicht werden. Thioune hat einiges vor in Hamburg, der Termin, bereits eine Woche vor dem Trainingsstart (3. August) in seiner neuen Wahlheimat aufzuschlagen, war mit Weitsicht gewählt. Denn wenn der Trainer beim HSV loslegt, will er schon heimisch geworden sein. Gemeinsam mit seiner Frau Claudia wird sich der 46-Jährige zügig auf Haussuche begeben. Zudem braucht Sohn Joshua (16), der zuletzt für die SG Rasensport Sutthausen kickte, einen neuen Verein. Und natürlich wird getagt. Immer und immer wieder. Mit Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel.

Einer derjenigen, die Frust schieben könnten: Lukas Hinterseer soll sich in diesem Sommer möglichst einen neuen Verein suchen.

Einer derjenigen, die Frust schieben könnten: Lukas Hinterseer soll sich in diesem Sommer möglichst einen neuen Verein suchen.

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Groothuis/Witters/Pool/Witters

Daniel Thioune ist mit dem HSV-Kader zufrieden

Die Ausgangslage ist klar. Thioune, das stellte er in den Gesprächen mit den Entscheidungsträgern stets klar, ist zufrieden und überzeugt von seinem Kader. Doch er weiß auch um die Baustellen. Das Problem: Der Trainer wird sich in Geduld üben müssen, denn schnelle Lösungen sind nicht in Sicht.

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Der Blick auf das Aufgebot, das Thioune zum Vorbereitungsstart zur Verfügung stehen wird, verdeutlicht das größte Dilemma. Auf 20 gesunde Feldspieler und drei Torhüter kann der Trainer zurückgreifen. Aber: Für die Abwehrmitte stehen mit Jonas David (20), Stephan Ambrosius (21) und Gideon Jung (25) nur zwei Youngster und ein Allrounder zur Verfügung. David Bates (23) spielt in den Planungen keine Rolle, soll weg. Rick van Drongelen (21/Kreuzbandriss) und Ewerton (31/Tumor-Operation) sind verletzt.

HSV-Verstärkung muss her – aber das Geld fehlt

Verstärkung soll und muss her. Zwei Innenverteidiger und ein Angreifer, so der Plan. Da dem HSV aber das nötige Geld fehlt, bleibt ihm momentan nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu üben. Thioune weiß das.

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Wie aber steht es um den aktuellen Kader? Als Gefahr könnten sich für den HSV und seinen Trainer die Unzufriedenheit mehrerer Profis erweisen. Keeper Julian Pollersbeck (25), an dem laut „kicker“ der VfB Stuttgart Interesse haben soll, würde lieber in die Bundesliga wechseln, als beim HSV zu bleiben. Tim Leibold (26) ist hin- und hergerissen, seine Tendenz aber geht auch mangels Angeboten in Richtung Verbleib. Angreifer Lukas Hinterseer (29) wurde von Vereinsseite ein Wechsel nahegelegt, der Österreicher ist auf Klubsuche. Bakery Jatta (21) hat nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen ihn mit privaten Problemen zu kämpfen. Lauter Einzelschicksale, die Thioune anpacken will.

Dudziak wollte nach Gespräch mit Thioune beim HSV bleiben

Dass er das kann, bewies er noch vor seinem Urlaubsantritt. Da war Mittelfeldmann Jeremy Dudziak (24) nach seinem Gespräch mit Thioune und Mutzel so Feuer und Flamme, dass er auf seine Ausstiegsklausel verzichtete. Die hätte es ihm erlaubt, bis zum 15. Juli für einen Betrag von zwei Millionen Euro zu wechseln, Wolfsburg war interessiert.

In Kürze wird sich Thioune nun nach und nach Dudziaks Kollegen schnappen, um sie vom neuen HSV-Weg zu überzeugen. Er wird sie fast alle brauchen – denn frisches Blut ist erst mal noch nicht in Sicht.

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