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Meffert
  • Jonas Meffert war damals für den KSC aktiv und bekam in der 90. Minute das Geschoss von HSV-Verteidiger Slobodan Rajkovic an den Arm.
  • Foto: imago/ActionPictures

Legendäre KSC-Relegation des HSV: Das machen die Hauptdarsteller heute

Der Empfang am Sonntag wird hitzig, so viel steht fest. Karlsruhe ist für den HSV ein ganz heißes Pflaster, seit der Wildpark im Sommer 2015 zur Bühne der Hamburger Bundesliga-Rettung wurde. Ein traumatisches Erlebnis für alle Karlsruher, das bis heute nachwirkt.

Ausgerechnet ein Hamburger kennt sich bestens damit aus. Jonas Meffert war damals für den KSC aktiv und bekam in der 90. Minute das Geschoss von HSV-Verteidiger Slobodan Rajkovic an den Arm. Marcelo Díaz rettete die Rothosen mit seinem Freistoßtor in die Verlängerung, dort siegte der HSV mit 2:1. Für Hamburg der Himmel, aus KSC-Sicht aber die Hölle. Und Erinnerungen, die einfach nicht verblassen wollen.

HSV-Relegation hat Karriere von Jonas Meffert verändert

Auch fast acht Jahre später ist Meffert weit davon entfernt, über das Geschehen flachsen zu können. „Dieses Spiel zu vergessen, hat wirklich gedauert“, sagte der HSV-Mittelfeldmann der MOPO kürzlich. „Das war wirklich schlimm.“ Der 28-Jährige ist sogar sicher: „Wäre dieses Spiel anders ausgegangen, wäre meine Karriere ganz anders verlaufen. Ich hätte mit 20 Jahren in der Bundesliga gespielt und war beim KSC ja Stammspieler.“


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Tim Walter, damals noch U19-Trainer in Karlsruhe und gerade auf dem Sprung zur Jugend des FC Bayern, ist versucht, alle Nebengeräusche auszublenden. „Für uns besteht da keine Rivalität“, erklärt der Trainer des HSV, weiß aber: „Meistens ist es ja so, dass der damals Unterlegene etwas Groll hegt.“ Das kann KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer bestätigen. „Die Geschehnisse hängen noch heute nach“, sagte er der „Bild“. Doch der Unmut der gegnerischen Fans interessiert Walter nicht. „Gegen uns ist das jede Woche so“, sagt er lapidar und zuckt mit den Achseln.

Díaz spielt immer noch, Rajkovic beendete seine Karriere

Was aber ist aus den Protagonisten von einst geworden? Freistoßschütze Díaz kickt mit 36 Jahren noch immer, ist Stammspieler bei Chiles Erstligisten Audax Italiano. Rajkovic beendete seine Karriere gerade im Alter von 34 Jahren, arbeitet als Spieleragent. Siegtorschütze Nicolai Müller lebt in Australien, sucht derzeit einen Verein. Ex-KSC-Keeper Dirk Orlishausen, der Díaz’ Freistoß chancenlos hinterherschaute, ist Torwart-Trainer bei Hansa Rostock, sagte nach seinem Karriereende: „Das HSV-Spiel hat meine Karriere zerstört.“

Schiri Manuel Gräfe, der den umstrittenen Freistoß gab, pfeift seit Sommer 2021 nicht mehr. Und während HSV-Retter-Trainer Bruno Labbadia mit Stuttgart im Bundesliga-Abstiegskampf steckt, will sein früheres KSC-Pendant Markus Kauczinski Wehen Wiesbaden zurück in die Zweite Liga führen.

10 von 14 KSC-Profis aus der HSV-Relegation noch aktiv

Von den insgesamt 14 Spielern, die am 1. Juni 2015 für den HSV aufliefen, sind neben Díaz sonst nur noch Dennis Diekmeier (Sandhausen), Lewis Holtby (Kiel), Zoltán Stieber (MTK Budapest) und Cléber Reis (União Suzano/Brasilien) aktiv. Von den 14 Karlsruhern spielen sogar noch zehn.

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Geblieben ist die erbitterte Rivalität von Seiten des KSC. Der HSV wird es am Sonntag vor 26.000 Fans abermals zu spüren bekommen. Wie man am besten darauf antwortet, weiß er seit jenem heißen Sommer-Abend im Juni 2015.

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