„Das wissen die Gegner noch gar nicht“: Ticket-Run pusht die HSV-Heldinnen
An Selbstvertrauen fehlt es ihnen nicht. Das mag daran liegen, dass die beiden ersten Testspiele des Sommers Kantersiege hervorbrachten: erst ein 6:1 gegen Holstein Kiel, dann ein 4:0 gegen den FC Nordsjaelland. Die HSV-Frauen müssen sich aber auch deshalb nicht verstecken, weil sie bald im Abstand von zwei Wochen im heimischen XXL-Wohnzimmer spielen dürfen. Die Aussicht auf die Bundesliga-Heimspiele im Volksparkstadion sorgt für riesige Vorfreude bei Hamburgs Aufsteigerinnen. Und der jüngste Ticket-Run pusht sie zusätzlich.
„Wir wollen diese besondere Kulisse in unserem Wohnzimmer maximal für uns nutzen“, lässt Pauline Machtens für die MOPO ausrichten – und eine Ansage folgen: „Denn die meisten Gegnerinnen wissen noch gar nicht, was sie im Volksparkstadion erwarten wird.“ Am ersten Spieltag kommt der Vorjahreszweite VfL Wolfsburg in die HSV-Arena (7. September, 16 Uhr), zwei Wochen später (19. September, 18.30 Uhr) der SC Freiburg, der die vergangene Saison in der Bundesliga auf Rang fünf beendete. Auf das Team von Liése Brancão (43) wartet also ein Heimspiel-Knallstart.
HSV-Kapitänin Machtens: „Ich möchte alle mitnehmen“
Wie viele Zuschauer exakt zum Auftakt live dabei sein werden, ist offen. Das laut HSV „historische Angebot“, alle 13 Bundesliga-Heimpartien für 18,87 Euro (Stehplatz) beziehungsweise 87,00 Euro (Sitzplatz) im Volkspark schauen zu können, zieht aber. Bereits in der Vorwoche hatte der Verein mehr als 1000 dieser Dauerkarten verkauft. An diesem Sonntag (3. August) endet die Frühbucher-Offerte, dank derer interessierte Fans viel Geld sparen können, wenn sie mindestens zehn Heimspiele besuchen. In dem Fall wird die Differenz zum regulären Dauerkartenpreis erstattet.

„Die Vorfreude ist riesig“, betont Machtens, die als Kapitänin der HSV-Frauen auf die zu Viktoria Berlin gewechselte Sarah Stöckmann (31) folgt. „Das ist etwas ganz Besonderes“, weiß Machtens, die ihren Vertrag kürzlich verlängert hatte – und viel von sich verlangt: „Ich möchte alle von Anfang an mitnehmen und mit dem Trainerteam und meinen Mitspielerinnen immer im engen Austausch sein.“ Dazu zählt künftig auch Sophie Hillebrand (23). Die Österreicherin kam wie Trainerin Brancão vom SKN St. Pölten nach Hamburg und erzielte am Wochenende ihren Premierentreffer.
HSV-Zugang Hillebrand schwärmt schon vom Fan-Support
Am Samstag stand Hillebrand mit ihren neuen Kollegin beim Volksparkfestival auf der Bühne und schwärmt schon: „Man spürt von Anfang an die Wertschätzung, die unser Team beim Verein und bei den Fans genießt – das ist sehr schön zu sehen und macht noch mal mehr Vorfreude auf die kommende Saison.“ Zumal die Kulisse bei Heimspielen deutlich größer als zuletzt sein wird. Wie es sich anfühlt, in der 57.000 Zuschauer fassenden Arena zu spielen, weiß Machtens. Sie stand in der Startelf, als der HSV das Pokal-Halbfinale gegen Werder im März knapp verlor (1:3 n.V.).
„Es gab im Spiel immer wieder kurze Momente, in denen man auf die Ränge geschaut und gesehen hat, wie die Fans unser Team anfeuern“, erinnert sich die Mittelfeldspielerin. „In diesen Momenten läuft man dann nicht mehr nur für sich selbst oder das Team – das setzt noch mal ganz neue Kräfte frei.“ Und deshalb hofft Machtens umso mehr darauf, „solche Momente mit unseren Fans in der kommenden Bundesliga-Saison wieder erleben zu können“. Bis es in fünfeinhalb Wochen erstmals wieder dazu kommen soll, warten noch ein paar Testspiele, am Wochenende sogar zwei: erst beim FC Carl Zeiss Jena (Samstag, 14 Uhr), dann gegen Viktoria Berlin um Stöckmann (Sonntag, 14 Uhr).
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Auch der Fakt, dass die Aufstiegsheldinnen vom e.V. in die Fußball AG des HSV gewechselt sind, motiviert sie vorm Erstliga-Comeback zusätzlich. „Die professionellen Strukturen für die Bundesliga sind auf jeden Fall gegeben“, sagt Machtens. „Ich freue mich sehr darauf, das dann auch auf dem Platz zu zeigen.“ Bestenfalls vor tausenden Fans.
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