Christoph Kramer lächelt an einem TV-Mikrofon

Als TV-Experte, aber oft auch als Fan in Stadien: Christoph Kramer Foto: imago images/Beautiful Sports

„Das Spiel war Grütze“: Christoph Kramer macht kuriose HSV-Beobachtungen

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Vor einem Jahr verabschiedete sich Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach. Lange war nicht klar, ob der 34-Jährige noch mal bei einem anderen Klub anheuern würde, inzwischen gilt seine Karriere allerdings als beendet. In diesem Sommer bezweifelte Kramer, ob der Fußball ihm als Zuschauer weiterhin viel Freude bereiten könne. Doch nun stellte er fest, dass dieser Sport noch immer seine „größte Liebe“ sei: „Es hat mich wieder bekommen“, sagte er in einem Podcast, „auch wenn das Spiel natürlich Grütze war.“ Er meinte damit die Partie des HSV in Gladbach (0:0), die er auf der Tribüne beobachtet hatte – kuriose Beobachtungen inklusive.

Schon weit vor dem Anpfiff der ersten Bundesliga-Partie des HSV seit sieben Jahren hielt sich Kramer in den Katakomben des Borussia-Parks auf, ganz in der Nähe der Mixed-Zone. Das Gastspiel des Aufsteigers bei seinem Ex-Klub Gladbach (288 Pflichtspiele von 2013 bis 2024) verfolgte der Weltmeister von 2014 dann natürlich auf der Tribüne. Die dürftige Leistung der „Fohlen“ trug am Sonntag sicher dazu bei, dass er das sportlich Dargebotene mit „Grütze“ kommentierte. Beim HSV fiel Kramer jedoch noch etwas ganz anderes auf, wie er in „Copa TS“ beschrieb.

Ex-Gladbach-Profi Kramer: „Jeder HSV-Spieler ist gleich“

„Jeder HSV-Spieler ist gleich“, sagte Kramer im Podcast von Moderator Tommi Schmitt – und schien dabei grinsen zu müssen. Es könne sein, dass er sich „ganz böse vertue“, dass er als Zuschauer im Borussia-Park „einer optischen Täuschung“ unterlegen gewesen sei – aber sein „Take“ zum HSV-Auftritt am Niederrhein sei: „Die sind für mich alle gleich groß und rennen für mich alle gleich schnell.“ Das sei „gar nicht wertend gemeint, ob gut oder schlecht“. Und er könne damit auch „falsch liegen“, wiederholte Kramer. Aber: „Beim HSV, die waren für mich alle sehr schnell, alle sehr körperlich, alle mit dem gleichen Laufstil – und alle gleich groß.“ Eine zumindest teilweise kuriose Beobachtung.

Christoph Kramer verfolgte das HSV-Gastspiel im Borussia-Park auf der Tribüne. imago images/Team 2
Christoph Kramer sitzt mit Sonnenbrille auf der Tribüne des Borussia-Parks
Christoph Kramer verfolgte das HSV-Gastspiel im Borussia-Park auf der Tribüne.

Was stimmt, ist, dass die HSV-Bosse nach dem Aufstieg großen Wert darauf legten, den Kader so zu verändern, dass er über mehr Tempo, Intensität, Körperlichkeit und Zweikampfhärte verfügt. Diese Attribute legten die Profis am Sonntagabend über weite Strecken an den Tag – sehr zur Freude von Stefan Kuntz und Merlin Polzin. Und dass Kramer in der HSV-Mannschaft eine scheinbar homogene Einheit erkannte, kann man als positives Zeichen werten.

TV-Experte Kramer lobt HSV-Fans: „Lange nicht so laut“

Gleich groß sind die HSV‑Spieler aber natürlich nicht alle. Jean-Luc Dompé bringt es zum Beispiel auf 1,70 Meter – und Yussuf Poulsen auf 1,92 Meter. Auch bei den Startelfprofis gab es teils deutliche Größenunterschiede: Emir Sahiti etwa ist 1,74 Meter groß – und Jordan Torunarigha 1,91 Meter. Apropos Torunarigha: Auch da fiel Kramer etwas auf. Der HSV-Verteidiger habe „ein vernünftiges Spiel“ gemacht, befand der Ex-Gladbacher, der nun Buch-Autor ist und als TV-Experte arbeitet. Aber: „Torunarigha hat vier Bälle in 90 Minuten auf die Tribüne geschossen. Und ich habe überlegt, ob ich das in meiner ganzen Karriere gemacht habe – ich sage, ich komme nicht auf vier.“

Die pure Entschlossenheit: Neben Nicolai Remberg und Daniel Elfadli warf sich auch Jordan Torunarigha (v.r.) in alle Gladbacher Schüsse hinein. Imago / Team2
Die pure Entschlossenheit: Die HSV-Profis Nicolai Remberg, Daniel Elfadli und Jordan Torunarigha (v.r.) werfen sich in den Schuss von Gladbachs Rocco Reitz.
Die pure Entschlossenheit: Neben Nicolai Remberg und Daniel Elfadli warf sich auch Jordan Torunarigha (v.r.) in alle Gladbacher Schüsse hinein.

Kramers Bemerkungen sind eher humorvoll gemeint, nicht kritisierend. Er hat sich schlicht gewundert darüber, dass der Ball so oft von Torunarighas Füßen auf die Ränge befördert worden sei – weil das im Gladbacher Stadion „nicht so einfach“ sei.

„Wenn du möchtest, kannst du einen Ball auf die Tribüne schießen – aber du kommst ja nicht so häufig in die Situation, wo du denkst: So, jetzt auf die Tribüne“, erklärte Kramer im Podcast. Zumal Torunarigha den Ball nicht in höchster Not, sondern eher „random“, also zufällig, auf die Ränge gefeuert habe: „Ich sage, dass das Weltrekord ist. Aber er hat trotzdem ein gutes Spiel gemacht.“ Torunarigha hielt mit seinen Kollegen hinten die Null.

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Und noch etwas am HSV beeindruckte Kramer am Sonntag: die mitgereisten Anhänger. „Gästefans im Borussia-Park sind lange nicht so laut gewesen“, so der Ex-Nationalspieler. Neben den rund 5500 HSV-Fans im regulären Auswärtsblock sollen sich mehr als 2000 weitere eine Karte im Heimbereich der Arena gesichert haben. Damit sahen in etwa 8000 Hamburger die Bundesliga-Rückkehr des HSV live. Das war laut dem Portal „Die falsche 9“ die größte Erstliga-Gästekulisse im Borussia-Park seit Februar 2023. Und das brachte auch Chris Kramer zum Staunen.

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