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HSV-Trainer Tim Walter ist enttäuscht nach dem 2:4 in Kiel
  • HSV-Trainer Tim Walter hatte nach dem 2:4 in Kiel einen mächtig dicken Hals.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Das ist einfach dämlich!“ HSV-Trainer Walter stinksauer nach Pleite in Kiel

Da war es wieder, das andere Gesicht des HSV, das die eigenen Fans verzweifeln lässt. So stark die Hamburger daheim auftrumpfen, so schlecht spielen sie auswärts. Auch in Kiel blieben die Profis von Trainer Tim Walter fast alles schuldig, was ein Spitzenteam ausmacht, und kassierten eine 2:4 (0:1)-Klatsche. Coach Walter war derart bedient, dass er sogar seinen Doppel-Torschützen Robert Glatzel anzählte.

Der Angreifer stand nur wenige Minuten nach dem Abpfiff in der Mixed Zone des Holstein-Stadions und konnte es noch immer nicht fassen. Während die Kieler nach und nach breit grinsend in die Kabine marschierten, schüttelte Glatzel immer wieder den Kopf. „Jeder Punkt zählt, um das große Ziel zu erreichen“, sagt er. „So wird es natürlich schwer, da müssen wir auf jeden Fall etwas ändern. Nur zu Hause zu punkten, wird nicht reichen.“

Kiel ging per Strafstoß gegen den HSV in Führung

Da dürfte er Recht haben. Im Volkspark läuft es bei bislang sechs Siegen in sechs Partien wie geschmiert. Auswärts aber geht fast gar nichts. Nur zwei Zähler aus den vergangenen fünf Partien, insgesamt lediglich ein Sieg aus sieben Saison-Auftritten in der Fremde. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche.

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Auch in Kiel. 15.034 Fans im ausverkauften Holstein-Stadion sahen einen HSV, der zunächst fast 70 Minuten der Partie verschlief. Die Kieler wirkten, bissiger, griffiger und zielstrebiger. Das drückte sich auch im Resultat aus. Nach Muheims Foul an Ex-HSV-Profi Holtby verwandelte Skrzybski den fälligen Strafstoß zum 1:0 (20.).

Kiel blieb am Drücker, der HSV aber hätte zweimal ausgleichen können. Zunächst touchierte Dompés Flanke den rechten Kieler Pfosten (43.), dann köpfte Glatzel unbedrängt an die Latte (53.). Stattdessen traf erneut Holstein, Pichler erhöhte auf 2:0 (57.).

Glatzel traf per Doppelpack zum HSV-Ausgleich

Dass der HSV überhaupt noch mal zurück kam, hatte er zehn guten Minuten und seinem Torjäger zu verdanken. Erst köpfte Glatzel nach Muheims Flanke ein (71.), dann – nach der Hereingabe von Jatta – auch noch zum Ausgleich (80.).

Ein Doppelpack des Knipsers, der nun schon auf starke zehn Saisontore kommt. Dennoch sparte Walter nach dem Abpfiff nicht mit Kritik an Glatzel. „Wir kommen zurück ins Spiel, da war zu sehen, dass der Stürmer in der Box bleibt“, so der Trainer. „Das hat er da getan und sich dann belohnt.“ Die in dem Moment noch unausgesprochene Kritik: Glatzel hielt sich aus Walters Sicht ansonsten viel zu oft außerhalb des Strafraums auf. „Wenn sich Spieler nicht an einen Plan halten, kriegen sie die Quittung dafür“, resümierte der Trainer.

Ex-HSV-Profi Porath traf zum 3:2 für Kiel

Nun lag es allerdings nicht an Glatzel, dass der HSV trotz des überraschenden Ausgleichs doch noch verlor. Viel mehr leiteten ein schlechter Jatta-Pass und ein mangelhaftes Zweikampfverhalten von Heyer das 2:3 ein, als der frühere Hamburger Porath einen Kieler Konter gegen die offene HSV-Deckung abschloss (83.). Walter konnte es nicht fassen, moserte: „Wir haben den Ball, verlieren ihn an der Außenlinie, können ins Gegenpressing gehen und ziehen das Foul nicht. Das ist dann einfach dämlich.“

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War aber noch nicht der Schlusspunkt, denn Sterner traf kurz vor dem Ende auch noch zum 4:2 für die Gastgeber (88.). Passte für Walter ins Bild. „Wir machen auswärts einfach mehr Fehler als zu Hause“, ließ der Trainer wissen und polterte: „Wenn ich mir die Fehler angucke, waren das alles Gastgeschenke. Aber wir waren ja auch zu Gast, da können natürlich wir auch Geschenke verteilen …“

Der HSV trifft im nächsten Spiel auf Braunschweig

Dicke Luft beim HSV nach der nächsten Auswärts-Enttäuschung. Knapp zwei Wochen lang können sie nun während der Länderspielpause die Wunden lecken, dann geht es gegen Braunschweig (24.11.). Die gute Nachricht: Es ist ein Heimspiel.

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