• Julian Pollersbeck hat nach schwierigen Zeiten beim HSV derzeit wieder gut lachen.
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Comeback: So hat sich Julian Pollersbeck zurück ins HSV-Tor gekämpft

Für einen, der in seiner Karriere schon ganz oben und richtig weit unten war, ist er noch ziemlich jung. Würde HSV-Torwart Julian Pollersbeck mit seinen 25 Jahren seine Autobiografie verfassen, käme ein ziemlich dicker Wälzer dabei heraus. Einer, den man kaufen sollte, denn so viel steht fest: Langweilig wird es mit Pollersbeck nie. Egal in welcher Lebenslage.

Auf Hansi war immer Verlass, auch wenn mal wieder alles schief lief. Täglich marschiert Pollersbeck mit seinem Zwergspitz an der Alster entlang, der kleine Kerl dient als Seelentröster oder ist der erste Gratulant, wenn es für sein Herrchen besser läuft. Ein Hund als Konstante in einem Fußballerleben, das in den vergangenen Jahren permanent auf und ab ging.

Heuer Fernandes und Pollersbeck

Wachwechsel in der Saison-Schlussphase: Julian Pollersbeck darf wieder für Daniel Heuer Fernandes (l.) zwischen die Pfosten.

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WITTERS

Pollersbeck soll für den HSV zum Aufstiegstorwart werden

Zurzeit ist wieder alles dufte. Nachdem Pollersbeck die ganze Saison über beim HSV keine Rolle spielen durfte, soll er nun schlussendlich zum Aufstiegstorwart werden. Nach seinem überraschenden Comeback gegen Wehen Wiesbaden stand er auch beim bitteren 3:3 gegen Holstein Kiel zwischen den Pfosten, war bei den Gegentreffern schuldlos. Er ist wieder am Zug. Nun liegt es an Pollersbeck, zu zeigen, was Sache ist.

Eine Ausgangsposition, für die er lange kämpfen musste. Genau genommen über ein Jahr lang, denn im Mai 2019 saß Pollersbeck im Büro des damaligen HSV-Sportvorstands Ralf Becker und erfuhr, dass er den Verein am besten verlassen solle. Ein harter Schlag für den U21-Europameister von 2017, den er so nicht hinnehmen wollte. Becker war kurz darauf weg, Pollersbeck aber landete trotzdem auf der Tribüne.

Ex-Welttorhüter Kahn schwärmte von Pollersbeck

Der Tiefpunkt für den Keeper, der von Ex-Welttorhüter Oliver Kahn noch im Herbst 2018 als eines der größten Torwart-Talente des Landes geadelt wurde. Es spricht für Pollersbeck, dass er nicht schmollte, sondern sich berappelte. Er wechselte den Berater, engagierte einen Fitnesscoach und trainierte härter als zuvor. Vom schwierigen Lebenswandel, den sie Pollersbeck beim HSV vorwarfen, spricht keiner mehr.

Schon im Winter war er nah dran, den zwar nicht ständig patzenden, aber eben auch nur selten total überzeugenden Daniel Heuer Fernandes zu verdrängen, da aber machten Pollersbeck Verletzungen zu schaffen. Nun sah Trainer Dieter Hecking den Zeitpunkt gekommen. „Seine Mentalität tut uns in dieser Phase gut“, so Sportvorstand Jonas Boldt.

Im Sommer 2021 endet Pollersbeck HSV-Vertrag – und dann?

Jetzt also erstmal wieder der Himmel, nachdem Pollersbeck ein Jahr lang in der Hölle schmorte. Eine weitere Saison noch, dann endet sein Vertrag beim HSV. Sein Abgang galt spätestens 2021 als sicher. Momentan mehrt sich die Zahl derer wieder, die hoffen, dass Pollersbeck noch deutlich länger allabendlich um die Alster marschiert. Hansi hätte nichts dagegen.

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