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HSV-Trainer Tim Walter in Bielefeld
  • HSV-Trainer Tim Walter erhofft sich eine größere Konsequenz seiner Profis vor dem gegnerischen Tor.
  • Foto: WITTERS

„Boah, unfassbar!“ Walters Kampf gegen den Chancen-Wucher des HSV

Es gibt ein paar Sätze, mit denen sich Tim Walter in seinen nunmehr 29 Monaten beim HSV längst bekannt gemacht hat. „Wir schauen auf uns“, lautet eine dieser Äußerungen. Eine andere, die der HSV-Trainer – zu seinem Bedauern – in den vergangenen Wochen ebenfalls regelmäßig tätigen musste, ist diese: „Uns fehlt die Konsequenz.“ Vor dem gegnerischen Tor. Und das sehr oft. Mit bitterer Konsequenz hinsichtlich der Ergebnisse. Nur wie will Walter den Chancen-Wucher beenden?

Erst am späten Dienstagabend sprach der 47-Jährige dieses Problem erneut an. „Im letzten Drittel waren wir nicht ganz konsequent“, bemängelte Walter nach dem Pokal-Sieg (5:4 nach Elfmeterschießen) in Bielefeld. Und er bestätigte, nachdem der HSV trotz 44 (!) Torschüssen nur einen Treffer innerhalb von 120 Minuten erzielt hatte: „Das ist das, was uns schon seit mehreren Spielen ein bisschen fehlt.“ Und was Walter schon seit Saisonbeginn immer wieder kritisiert – zu Recht, wenn man die Statistik betrachtet.

Drei Dinge stimmen HSV-Trainer Walter optimistisch

191 Torschüsse verzeichnete der HSV in dieser Zweitliga-Saison bereits, nur der FC St. Pauli (197) hatte mehr. Bei der Abschlusseffizienz aller 18 Zweitligisten liegt der HSV aber nur auf dem 13. Platz – weil er bei den „Expected Goals“ einen Wert von minus 3,0 aufweist, in den bisherigen elf Liga-Saisonspielen insgesamt also dreimal weniger traf als er es statistisch eigentlich hätte tun müssen.

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„Natürlich wollen wir effizienter sein“, untermauerte Walter am Donnerstag. „Wir kommen in die letzte Reihe, aber jetzt müssen wir uns da mehr belohnen.“ Was den Trainer optimistisch stimmt, ist dreierlei. Erstens: die Abschlussstärke der Profis im Training. „Boah, unfassbar, wie die die Dinger reinhauen“, denke er da teilweise. Zweitens, dass der HSV sich im Spiel überhaupt erst so viele Chancen erspiele, denn „viele Mannschaften kommen gar nicht dahin“. Und drittens: „Es ist ja schon so, dass wir die Spiele trotzdem größtenteils gewinnen.“ Aber bei weitem nicht immer.

Spielt der HSV gegen Magdeburg wieder effizienter?

Bestes Beispiel: Das letzte Heimspiel gegen Magdeburg vor gut einem Jahr – eine 2:3-Niederlage trotz 29:9 Torschüssen. „Es ist scheiße momentan“, sagte Walter damals. „So viele Torchancen wie heute hatten wir, glaube ich, die letzten 20 Spiele nicht. Wenn man da nur zwei Tore macht und als Verlierer vom Platz geht, dann ist das schlecht – und nicht konsequent genug.“ Da war er also schon, der symptomatische Satz für den auch zwölf Monate später noch immer bestehenden Chancen-Wucher.

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Wie er diesen nun endlich beenden will? Auf MOPO-Nachfrage erklärte Walter: „Das geht nur über Trainingseinheiten und Situationen, die immer mal wieder im Spiel vorkommen.“ Es fehle noch „ein kleiner Tick“, aber er sei „guter Dinge“, denn: „Die Jungs sind gewillt und brutal ehrgeizig.“ Und bald auch wieder konsequent?

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