Bittere Pleite! HSV-Frauen verlieren in letzter Minute in Leverkusen
Bis zur fünften Minute der Nachspielzeit durften die HSV-Kickerinnen auf eine faustdicke Überraschung hoffen. Sie hielten ein 1:1 bei den Champions-League-Anwärterinnen von Bayer Leverkusen – und kassierten dann doch noch eine bittere Last-Minute-Pleite. Beim entscheidenden Gegentor machte Keeperin Inga Schuldt eine unglückliche Figur.
Schuldt hatte nach einem schwächeren Auftritt gegen Hoffenheim ihren Platz im Oktober an Larissa Haidner abgeben müssen. Da Haidner nun kurzfristig erkrankt war, kehrte die 28-Jährige aber zwischen die Pfosten zurück. Bitter, dass gleich der erste Leverkusener Schuss auf ihr Gehäuse saß: HSV-Verteidigerin Nina Räcke ließ bei einer Flanke von Selina Ostermeier die Bayer-Stürmerin Kristin Kögel aus den Augen. Und die ließ Schuldt in der 14. Minute keine Chance – 1:0 für Leverkusen.
Ein Rückschlag nach einer mutigen Anfangsphase, in der Lotta Wrede (10.) mit ihrem Schuss das erste Hamburger Offensiv-Ausrufezeichen setzte. Direkt nach dem Gegentor versuchten sich Melanie Brunnthaler (16.), deren Schuss geblockt wurde, und Svea Stoldt (17.), die ihren Freistoß aber zu hoch ansetzte. Danach gewann Leverkusen die Kontrolle über das Spiel, hatte aber Glück, dass das Einsteigen von Estrella Merino Gonzalez gegen Wrede (30.) nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde. Für Wrede ging es in der zweiten Hälfte nicht weiter, HSV-Trainerin Liése Brancao brachte mit Sophie Hillebrand eine neue Offensivkraft aufs Feld.
Fudalla trifft die Latte
Doch zunächst mussten sich die Hamburgerinnen nach hinten orientieren: Vanessa Fudalla (49.) nahm Maß und traf mit einem Heber die Latte des HSV-Tores. Ein Kopfball von Valentina Mädl (65.) bereitete Schuldt keine Schwierigkeiten. Die Brancao-Elf ließ defensiv nun nur noch wenig anbrennen und lauerte auf offensive Gelegenheiten.
Die Hoffnung der etwa 100 Auswärtsfans unter den gerade 776 Zuschauer:innen wurden genährt, als Stürmerin Christin Meyer nach 56 Minuten den Platz betrat. Ihr Kopfball in der 68. Minute war noch zu unplatziert, doch zwei Minuten später spielte Meyer einen starken Steilpass auf Hillebrand (70.), die den Ball aus vollem Lauf im langen Eck versenkte. Eine Jokerinnen-Koproduktion zum 1:1, ein Punktgewinn beim Tabellendritten rückte näher.
Meyer hat die Chance zur HSV-Führung
Auch Leverkusen wechselte, das ehemalige HSV-Talent Paulina Bartz sollte gegen ihren Ex-Klub treffen – was die aufmerksame HSV-Abwehr aber verhinderte. Brancao ersetzte Brunnthaler durch Melina Krüger, die ihr Bundesliga-Debüt feierte und in der 82. Minute bei einem Konter an Bayer-Torhüterin Anne Moll scheiterte. Die große Chance zur Führung besaß dann Meyer (88.), deren Dropkick aber links am Tor vorbeiflog.
Kein Sensations-Sieg, aber ein Überraschungs-Punkt – so sah es bis zur fünften Minute der Nachspielzeit aus. Dann konnte Schuldt einen letzten, scharfen Schuss von Merino Gonzalez nicht festhalten. Caroline Kehrer köpfte den Abpraller aus kürzester Distanz zum Bayer-Sieg in die HSV-Maschen.
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Viel Zeit, die bittere 1:2-Pleite zu verdauen, haben die Hamburgerinnen nicht. Am Sonntag um 14 Uhr empfängt der HSV den Mitaufsteiger 1. FC Nürnberg, der im bayerischen Derby gegen Bayern München eine 0:6-Klatsche kassierte.
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