„Biertrinker“ Polzin vollendet sein HSV-Märchen – aber hat noch ein großes Ziel
Die erste Bierdusche bekam Merlin Polzin ein paar Minuten nach dem Abpfiff des Spiels gegen den SSV Ulm (6:1) von Miro Muheim. Viele weitere sollten im Verlauf des Abends folgen. Die heftigste gab es für ihn dabei um 23.40 Uhr. Einige Spieler stürmten die Presskonferenz und übergossen den HSV-Coach wild tanzend komplett. „Für mich als leidenschaftlicher Biertrinker kein Problem“, lachte Polzin, der mit dem Bundesliga-Aufstieg endgültig Heldenstatus im Volkspark erreicht hat.
Ein Hamburger Jung, der früher selbst als Fan auf der Nordtribüne stand, führt den HSV zurück in die Bundesliga. Seit Samstagabend ist dieses Märchen perfekt. „Wir haben unseren Traum verwirklicht“, so Polzin, der sich allerdings nicht zu sehr selbst in den Vordergrund stellen wollte, sondern stets von seinem kompletten Trainerteam sprach. „Wir sind mit dem Herzen dem HSV so sehr verbunden, dass wir diesen Moment niemals vergessen werden. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Es steckt verdammt viel harte Arbeite dahinter. Das hat uns dazu gebracht, dass wir diesen unbeschreiblichen Abend erleben dürfen.“

Polzin genoss diesen in vollen Zügen. Seine Oma, seine Freundin, sein Bruder und viele Freunde waren live im Stadion. Zusammen wurde erst im Volkspark gefeiert. Mit Blick auf den weiteren Verlauf der Nacht sagte der 34-Jährige: „Ich freue mich auf alles, was kommt. Gemeinsam werden wir erst das Stadion abreißen, dann die Stadt. Das wird sicher noch ein paar Tage so weitergehen.“
Polzin bestätigt Vertragsverlängerung beim HSV
Wirklich begreifen, was er mit dem HSV geschafft hat, wird Polzin wahrscheinlich erst mit ein bisschen Abstand. Klar ist jetzt auf jeden Fall auch offiziell, dass sich durch den Aufstieg sein Vertrag als Cheftrainer beim HSV verlängert hat. Darüber hatte die MOPO bereits Anfang April berichtet. Nach dem Ulm-Spiel bestätigte das nun auch Polzin. Dabei blickte er auch noch mal auf seine bisherige Zeit als HSV Co-Trainer und dann als Chefcoach zurück, bedankte sich bei allen Beteiligten und erklärte: „Die letzten Jahre waren für mich kein Scheitern, sondern ein Weg. Der HSV war nie weg. Aber der HSV spielt jetzt wieder Erste Liga.“
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Dort soll das besondere Märchen mit Polzin und dem HSV weitergehen. Vorher hat er aber noch ein letztes Ziel in der Zweiten Liga. Am kommenden Sonntag will er sich am letzten Spieltag in Fürth nun auch die Zweitliga-Meisterschaft mit dem HSV holen. Seine klare Ansage: „Keiner trainiert, um Zweiter zu werden. Wir werden versuchen, die Saison als Erster zu beenden. Das kommt aber alles erst in der nächsten Woche.“
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