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Robert Glatzel jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.
  • Robert Glatzel jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.
  • Foto: Imago

Wahnsinn in Köln! HSV nach Flutsch-Rutsch-Elfer im Viertelfinale

Wenn das kein Energie-Schub für das Stadtduell ist, was dann? Dank einer heroischen Leistung siegte der HSV beim 1.FC Köln und zog ins Pokal-Viertelfinale ein. Nach dem 5:4 (0:0, 0:0, 1:1) nach Elfmeterschießen darf das Team von Trainer Tim Walter weiter vom Finale in Berlin und weiteren Millionen-Einnahmen träumen. 

Noch Minuten nach dem letzten Strafstoß lagen sie sich auf dem Rasen in den Armen. Was für ein Abend für den HSV, der in Köln allen Widerständen und einem Last-Minute-Schock trotzte. Neben einer Prämie von 1,004 Millionen Euro winkt nun auch ein attraktiver Gegner und weitere Einnahmen in der Runde der letzten acht.

Mit breiter Brust wollte der HSV vor lediglich 750 erlaubten Fans im Rheinland antreten, so hatte es Walter versprochen. „Wir wollen mutig sein und auch dort unser Spiel durchziehen“, so lautete die klare Ansage des Trainers. Leichter gesagt, als getan. Denn der FC zeigte zunächst, wer Herr im Hause war.


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Obwohl Kölns Trainer Baumgart mehrere Stammkräfte (Modeste, Özcan, Kainz, Duda) zunächst schonte, war das Tempo, das der Bundesligist anschlug, eines, an das sich der HSV erst gewöhnen musste. Das wirkte alles einen Tick spritziger und  gewitzter, als es die Hamburger aus ihrer Zweiten Liga gewohnt sind. Und sie hatten Glück, nicht zügig zurückzuliegen. Zunächst entschärfte Keeper Heuer Fernandes einen Andersson-Kopfball (7.), dann – nachdem der HSV-Schlussmann den Ball im eigenen Strafraum vertändelt hatte – musste Schonlau in höchster Not Uths Schuss abblocken (21.).

HSV-Profi Heyer verzweifelt am Pfosten

Köln war tonangebend, der HSV aber befreite sich nach einer halben Stunde – und musste dann in Führung gehen. Was für Chancen! Glatzel zielte völlig freistehend aus wenigen Metern drüber (35.). Dann traf Heyer den Pfosten und Kittel setzte den Nachschuss daneben (45.). Walter konnte es nicht fassen und raufte sich die Haare.

Das ging nach der Pause so weiter, auf beiden Seiten. Der HSV war nun ebenbürtig, hatte sich an das Tempo gewöhnt und bewegte sich auf Augenhöhe. Bedanken musste er sich dennoch bei seinem Schlussmann, der mehrfach blendend parierte. Erst gegen Thielmann (46.), dann zweimal gegen den nach einer Stunde eingewechselten Modeste (60./77.). Doch auch der HSV hätte treffen können. FC-Keeper Schwäbe hielt Kittels starken Freistoß (70.).

Glatzel lässt den HSV beben

So ging es in die Verlängerung, ein Umstand, den man in einer derart intensiven Woche kaum braucht. Für den HSV aber kam die 30-minütige Extra-Zeit einer Belohnung für den beherzten Auftritt gleich. Sie nutzten die Gunst der Stunde. Mit einem Urschrei feuerten sich die HSV-Profis vor der Verlängerung an, keine zwei Minuten brauchten sie dann, um zuzuschlagen. Kittels Linksflanke landete auf Glatzels Kopf, der zur Führung einnickte. Unbändiger Jubel bei den Hamburgern – nun war die Überraschung greifbar nahe.

Doch der Abend entwickelte sich doch noch zu einem denkwürdigen. Weil Schonlau in der letzten Minute Modeste kurz zupfte und Schiedsrichter Schlager auf Strafstoß entschied. Eine extrem harte Entscheidung. Der FC-Torjäger bedankte sich – und verwandelte. Entsetzen beim HSV, der sich verschaukelt fühlte.

Drama um Kölns Kainz

Aber der Frust hielt nicht lange, denn sie schafften es im Elfmeterschießen. Kölns Özcan scheiterte früh an Heuer Fernandes, aber auch Kittel an Schwäbe.  Das verrückte Ende: Während Kinsombi, Vuskovic, Gyamerah und Schonlau für den HSV trafen, rutschte Kölns Kainz beim letzten Strafstoß weg, schoss sich selbst an! Der Ball trudelte ins Tor – doch der Treffer zählte nicht. Ein dramatisches Ende – mit einem überglücklichen HSV.

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