Auswärts, Sonntag, 19.30 Uhr?! Was hinter dem Fan-unfreundlichen HSV-Termin steckt
Seine Saison-Premiere feiert dieser Termin am nächsten Bundesliga-Wochenende nicht. Auch die Partie Köln gegen Freiburg (2. Spieltag, 4:1) sowie das Duell zwischen Dortmund und Wolfsburg (4. Spieltag, 1:0) wurden zuletzt schon an einem Sonntagabend um 19.30 Uhr angepfiffen. Die HSV-Anhänger müssen sich am kommenden 5. Spieltag, wenn es auswärts zum 1. FC Union Berlin geht, aber erstmals mit dieser maximal Fan-unfreundlichen Ansetzung auseinandersetzen. Was steckt eigentlich dahinter?
Die späten Sonntagabendspiele gibt es in der Bundesliga seit der Spielzeit 2021/22. Durch den damals neuen Medienvertrag wurde festgelegt, dass in jeder folgenden Saison zehn dieser 19.30-Uhr-Partien steigen würden. Diese Ansetzungen ersetzten die zuvor (ab 2017/18) üblichen Spiele an Sonntagen um 13.30 Uhr. Dahingehend gab es eine Anpassung. Unangetastet blieben und bleiben dagegen die Termine sonntags um 15.30 Uhr und 17.30 Uhr – mit letzterer Anstoßzeit wurde der HSV direkt am 1. Spieltag konfrontiert, beim 0:0 auswärts in Mönchengladbach.
HSV spielt erstmals an einem Sonntagabend ganz spät
Am 3. Spieltag gastierte die Mannschaft von Merlin Polzin an einem Tag und zu einer Uhrzeit bei den Bayern, die den HSV-Fans eine schöne Auswärtstour bescherten: Samstag, 18.30 Uhr. Die Ansetzung für das Union-Spiel dürfte einigen Anhängern, die mitreisen, wiederum Kopfzerbrechen bereitet haben. Die Hauptstadt ist aus Hamburg zwar grundsätzlich gut erreichbar, ob mit dem Auto oder per Bahn, allerdings wird Schiedsrichter Deniz Aytekin wohl erst um kurz vor 21.30 Uhr abpfeifen. Bedeutet: Die HSVer, die aus Hamburg anreisen, werden erst nachts zu Hause sein, ehe für viele am Montagmorgen wieder Arbeitsverpflichtungen anstehen. Wenn man sich nicht extra freinimmt.

Die Fahrt nach Berlin dürfte für die meisten HSV-Fans organisatorisch und zeitlich noch relativ unkompliziert zu regeln sein – zumindest vergleichsweise. Komplizierter wird es sich darstellen, wenn Polzins Mannen mal an einem Sonntag um 19.30 Uhr weiter im Süden antreten müssen. An den bislang terminierten 13 Bundesliga-Spieltagen wartet zunächst kein weiterer Termin dieser Art auf den HSV. Das Sonntagsspiel in Köln (9. Spieltag, 2. November) wird bereits um 15.30 Uhr angepfiffen. Es ist aber wahrscheinlich, dass der HSV im Laufe der Saison mindestens ein weiteres Mal sonntags ganz spät ran muss.
Anzahl der 19.30-Uhr-Partien ist seit dieser Saison erhöht
Denn: In dem seit dieser Saison gültigen neuen Medienvertrag ist festgelegt, dass die Anzahl der Sonntagsspiele um 19.30 Uhr von zehn auf 15 steigen soll. Bereits am 6. (Gladbach gegen Freiburg), am 10. (Frankfurt gegen Mainz) und am 12. Spieltag (Freiburg gegen Mainz) stehen für andere Klubs weitere Ansetzungen dieser Art an.

Grundsätzlich sind sie sinnvoll, um die Mannschaften zu entlasten, die unter der Woche in den europäischen Wettbewerben im Einsatz sind. Der VfB Stuttgart beispielsweise spielt an diesem Donnerstagabend (21 Uhr) in der Europa League gegen Celta Vigo, hat dann drei Tage Pause vor dem Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln (Sonntag, 17.30 Uhr). Der HSV und Steffen Baumgarts Unioner dagegen sind nicht international vertreten – und duellieren sich doch zur spätestmöglichen Uhrzeit, um den 5. Spieltag abzurunden.
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Wichtige Info für alle HSV-Fans, die die Reise ins Stadion An der Alten Försterei nicht mit antreten, weil es zeitlich nicht passt, oder weil sie schlicht keine Chance auf Tickets hatten, weil das Auswärtskontingent auch diesmal komplett ausgeschöpft wurde: Übertragender Sender ist wie bei allen Sonntagsspielen DAZN. Und auf MOPO.de wird es wie gewohnt einen ausführlichen Liveticker zum Spiel geben.
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