„Ach, du scheiße – wo sind wir hier?“ Mainz-Star warnt die Liga vor dem HSV
Die Bundesliga staunt über die Entwicklung des HSV. Nach sechs Partien hat sich der Aufsteiger zumindest vorübergehend im Mittelfeld der Tabelle eingenistet und strafte all diejenigen Lügen, die den Profis bereits früh die Erstliga-Tauglichkeit absprachen. Einer, der die Stärke der Hamburger zuletzt zu spüren bekam, spricht nun eine Warnung an die Bundesliga-Konkurrenz aus. „Das kann für sehr viele Mannschaften eine unschöne Erfahrung werden“, sagt Danny da Costa über Duelle mit dem HSV.
Der Mainzer wurde am vergangenen Sonntag Zeuge der großen Entwicklungsschritte, die der HSV binnen kurzer Zeit zurückgelegt hat. Das 0:4 im Volkspark war für den Europacup-Teilnehmer eine herbe Enttäuschung. „Das ist übel, richtig übel“, erklärte da Costa im Podcast „Copa TS“ und wollte am liebsten gar nicht mehr über die Partie sprechen: „Wir können uns das auch sparen.“ Dann aber sprudelte es doch aus ihm heraus.
Der HSV ließ Mainz und da Costa beim 4:0 keine Chance
Erst zwei Tage vor der Partie waren die Mainzer vom Conference-League-Auftakt beim zyprischen Verein Omonia Nikosia zurückgekehrt. „Du kommst aus Zypern zurück, bist hochmotiviert und denkst: Geil, irgendwie das Ding da gewuppt, 1:0 gewonnen, geil in die Ligaphase gestartet, drei Punkte“, so da Costa. „Du denkst dir: Jetzt noch die englische Woche super abschließen, fährst nach Hamburg – liegst nach sechs Minuten aber 1:0 hinten, nach zehn Minuten 2:0, und denkst dir: Ach du scheiße, wo sind wir hier …“

Dem HSV zollt der 32-Jährige allergrößten Respekt: „Sie waren extrem gut, aggressiv in den Zweikämpfen. Man hat gemerkt: Sie haben einen ganz klaren Plan gehabt mit einer kompakten Grundordnung. Sie haben uns kaum hoch angelaufen und nach Ballgewinnen sehr zielstrebig und geradlinig nach vorne gespielt. Da gab es gar nicht große Passstafetten.“ Was da Costa trotz der schmerzlichen Erfahrung am HSV besonders gefiel: „Im Grunde genommen gab es Ballgewinne – und dann ab dafür, die drei schnellen Spitzen vorne einsetzen.“
Nach der Länderspielpause reist der HSV nach Leipzig
Gegen Mainz gelang den Hamburgern das fast in Perfektion, drei der vier Treffer resultierten aus Kontersituationen. Ein Rezept, das auch in den kommenden Wochen zum Erfolg führen soll. Nach der Länderspielpause geht der HSV bei RB Leipzig (18. Oktober) als klarer Außenseiter ins Rennen. Anschließend kommt mit Wolfsburg (25. Oktober) ein Kontrahent in den Volkspark, der seine Stärken eher im Offensivspiel hat und auf einen tief stehenden HSV treffen wird.
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Da Costa meint zu wissen, was Hamburgs Gegnern künftig blühen könnte, und warnt: „Wir hatten oft zu viel Abstand, konnten uns so nicht gegenseitig unterstützen, wenn man mal einen Zweikampf verloren hat. Da hatten die HSV-Spieler erst mal viel Grün vor sich, bis der nächste von uns kam.“ Das Resultat: Der für die Mainzer grausamste Kick dieser Saison – und der bislang schönste HSV-Rausch seit dem Aufstieg.
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