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  • Die Auer Spieler jubeln – HSV-Profi Adrian Fein schiebt derweil Frust: Im Erzgebirge gab's für den HSV ein 0:3.
  • Foto: WITTERS

0:3-Debakel in Aue: Der HSV bewirbt sich um ein drittes Zweitliga-Jahr!

Schlimmer geht’s nicht mehr, dachten sich die Fans des HSV nach der 0:2-Derby-Pleite gegen St. Pauli. Und dann kam dieser Auftritt in Aue. Nach unglaublich schwachen 90 Minuten vergeigte der HSV im Erzgebirge mit 0:3 (0:1) und liegt nun komplett am Boden. Eine üble Klatsche, dazu Gelb-Rot für Gideon Jung und mit Ewerton und Timo Letschert zwei Verletzte – mehr konnte nicht schief gehen.

Am Ende mussten sie das komplette Programm über sich ergehen lassen. Die Wut der eigenen Fans, die Schmähgesänge der anderen und Frust, soweit das Auge reichte. „Zweite Liga, Hamburg ist dabei“, sangen die Auer Fans. Und „Ihr seid nur ein Punktelieferant.“ Mit beidem hatten sie Recht.

HSV-Trainer Dieter Hecking: „Das ist wieder ein Rückschlag“

Derjenige, der das alles erklären musste, saß wenige Minuten später im Bauch des Erzgebirgsstadions und verzog keine Miene. Weil er wohl selbst nicht wusste, wie ihm geschehen war. „Man hat nicht immer gleich Worte für das“, erklärte Dieter Hecking. „Das ist wieder ein Rückschlag. Und obendrauf kommt noch, dass die Konkurrenten uns den Gefallen getan haben, ihre Spiele zu verlieren.“ Stuttgart in Fürth (0:2) und Heidenheim in Darmstadt (0:2). Das machte dieses Erlebnis für den HSV nicht etwa besser, sondern noch ärgerlicher.

Der Anfang vom Ende: Aues Pascal Testroet profitiert vom schlimmen HSV-Abwehrverhalten und erzielte das 1:0.

Der Anfang vom Ende: Aues Pascal Testroet profitiert vom schlimmen HSV-Abwehrverhalten und erzielte das 1:0.

Foto:

imago images/Eibner

Ein Ausflug ins Erzgebirge, der für die Hamburger in seiner Gesamtheit nichts anderes als den Gipfel der Enttäuschung darstellte. Aber Aues Stadionsprecher wusste es ja schon vorher. „Arm gegen Reich, groß gegen klein, David gegen Goliath heißt es heute“, ließ er vor dem Spiel wissen. „Aber das ist alles völlig egal!“

HSV-Profi Ewerton verletzt sich früh in Aue

War es dann auch, obwohl Hecking nach der Derby-Pleite handelte und mit Ewerton, Narey und Hinterseer (für van Drongelen, Kittel und Pohjanpalo) drei neue Spieler brachte. Dass sich Ewerton dann nach nur fünf Minuten verletzte und etwas später raus musste, passte zum weiteren Verlauf des Tages.

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Aue setzte dem HSV zu – und traf dann sechs Minuten vor der Pause, weil die HSV-Abwehrspieler Beyer und Letschert nach einem abgewehrten Ball das Abseits aufhoben. Testroet bedankte sich und traf. „Da müssen wir schneller rausrücken und das besser verteidigen“, urteilte Hecking.

Kapitän Aaron Hunt erhielt eine neue Chance – und enttäuschte erneut.

Kapitän Aaron Hunt erhielt eine neue Chance – und enttäuschte erneut.

Foto:

imago images/Jan Huebner

Doppelpack von Jan Hochscheidt beendet schwarzen HSV-Tag

Sie hätten dennoch ausgleichen müssen, als Beyer aus zwei Metern per Kopf an Aues Keeper Männel scheiterte (45.). Doch das blieb dann tatsächlich schon die letzte Hamburger Chance. Nach Jungs Gelb-Roter Karte (59.) brachen zeitweise alle Dämme, der HSV rannte an, fand aber kein Mittel und ließ sich zwei Mal auskontern. Hochscheidts Doppelpack (76./88.) beendete den aus Hamburger Sicht unglaublich schlimmen Tag.

HSV-Pleite in Aue: Wie reagiert Trainer Dieter Hecking?

Und nun? Wie will Hecking seiner Mannschaft neues Leben einhauchen? Profis, die ganz offensichtlich mit dem Druck und der Situation überfordert sind? Die bei einem Gegner, der in diesem Jahr kein Pflichtspiel gewonnen und erst ein mickriges Törchen geschossen hatte, mit fliegenden Fahnen untergehen?

Er wird sich seine Gedanken gemacht haben auf der Rückfahrt, die den HSV nach quälenden sechs Stunden zurück in den Volkspark brachte. Zurzeit spricht vieles dafür, dass sie in der nächsten Saison wieder ins Erzgebirge fahren müssen. Dabei wollten sie eigentlich nie wieder dahin.

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