x
x
x
  • Rodolfo Esteban Cardoso (r.) bei der WM 2006 beim Spiel Argentinien gegen die Elfenbeinküste in Hamburg mit seinem Idol Diego Maradona. 
  • Foto: Rodolfo Esteban Cardoso

„Er hat uns glücklich gemacht“: HSV-Argentinier Cardoso trauert um sein Idol Maradona

Die Fußball-Welt trauert um Diego Maradona. Besonders in seiner Heimat Argentinien ist die Erschütterung um den Tod der Legende, die am Mittwoch im Alter von 60 Jahren starb, groß. Auch Maradonas Landsmann, der frühere HSV-Profi Rodolfo Esteban Cardoso, zeigt sich bestürzt. 

„Langsam realisiere ich es, für mich persönlich ist das wirklich traurig“, sagt Cardoso gut eine Stunde, nachdem er und die Welt vom Tod des vielleicht besten Fußballers aller Zeiten erfahren haben, als ihn die MOPO per Telefon erreicht.

Tod von Diego Maradona: Ex-HSV-Profi Rodolfo Esteban Cardoso trauert um Argentiniens Idol

„Diego hat uns glücklich gemacht als Fußballer“, sagt er, „das ist ein Schock. Ich habe Gänsehaut bekommen, als ich es gehört habe.“

Maradona im Volkspark

Eine Legende zu Gast in Hamburg: Diego Maradona im Jahr 1987 beim Auswärtsspiel mit dem SSC Neapel im Hamburger Volksparkstadion vor einem Spiel gegen den HSV.

Foto:

WITTERS

Cardoso, acht Jahre jünger als Maradona und gut 300 Kilometer von seinem fußballerischen Vorbild entfernt in der Provinz Buenos Aires aufgewachsen, denkt auch an die Menschen in seiner Heimat. „Jeder Argentinier trauert heute. Für uns ist ein ganz großer Mann gestorben.“

Ex-HSV-Profi Cardoso: „Er hat mit dem Leben gespielt“

Cardoso betont auch: „Er hat am Ende mit dem Leben gespielt. Für uns war er immer unsterblich. Wir haben gedacht, dass er niemals sterben wird. Er hatte immer Rückschläge, Probleme mit Drogen, mit Alkohol. Das ist eine gefährliche Mischung. Er konnte nicht mehr so gut reden. Das sind Zeichen davon, wie er gelebt hat. Aber das ist sein Leben.“

Zuletzt musste Maradona Anfang November wegen Unwohlseins in eine Klinik eingeliefert werden und wurde dort notoperiert, weil Ärzte ein Blutgerinnsel im Hirn entdeckt hatten

Cardoso trauert um Idol Maradona: „Er hat mich glücklich gemacht“

Cardoso nennt den Fußballer Maradona sein „Idol. Er hat mich als kleiner Junge glücklich gemacht.“

Rodolfo Cardoso

Ex-HSV-Profi Rodolfo Esteban Cardoso trauert um Landsmann und Idol Diego Maradona. 

Foto:

WITTERS

Dem Ex-Hamburg-Profi, der inzwischen als Techniktrainer in der HSV-Jugend arbeitet, wurde sogar die Ehre zuteil, Maradona persönlich kennenzulernen. „Ich habe ihn zweimal getroffen“, erinnert sich der frühere Mittelfeldspieler, der in Deutschland neben dem HSV für den SC Freiburg und Werder Bremen auflief.

Weltmeister Maradona

Im Jahr 1986 wurde Maradona mit Argentinien im Finale gegen Deutschland in Mexiko Weltmeister. 

Foto:

WITTERS

„Als ich 1998 nach Argentinien ausgeliehen war, habe ich ihn in einer Disko kennengelernt. Da haben wir kurz gesprochen. Das war schön. Er hat mir gratuliert, dass ich zu Boca gewechselt bin. Er hat uns auch oft zugeguckt auf der Tribüne, er war Boca-Fan. 2006 bei der WM in Deutschland habe ich ihn wiedergetroffen beim Spiel Argentinien gegen die Elfenbeinküste in Hamburg. Wir haben im VIP-Bereich ein Foto gemacht“, sagt Cardoso. „Er hatte ein gutes Gedächtnis, hat sich nach langer Zeit an mich erinnert.“

Das könnte Sie auch interessieren: „Ein Vollblut-Fußballer“: So war HSV-Trainer Daniel Thioune als Schüler

Auch wenn Diego Maradona nun tot ist, als Fußballer werde er weiterleben, glaubt Cardoso. „Leute, die wie er in der Welt etwas bewegt haben, sind etwas Besonderes. Was er privat gemacht hat, interessiert mich nicht. Was am Ende war, wie er gelitten hat, war traurig zu sehen. Aber das war sein Leben. Ich gucke, was er als Sportler gemacht hat. Und so, wie er gespielt hat, wird er immer im Gedächtnis bleiben.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp