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Leif Tissier im Duell mit der Kieler Abwehr.
  • Hatte gegen das Abwehr-Bollwerk des THW-Kiel keinen leichten Stand: Leif Tissier musste mächtig einstecken.
  • Foto: WITTERS

Gegen Kiel: Abreibung erster Klasse für Hamburgs Handballer

Sie haben schon Großes geleistet in ihrer Premieren-Saison in der Bundesliga. Der Rekordmeister aber war eine Nummer zu groß für Hamburgs Handballer. In eigener Halle kassierte der Aufsteiger gegen Rekordmeister THW Kiel eine 23:32 (6:15)-Niederlage. Es war vor allem in der ersten Halbzeit eine Abreibung erster Klasse. Eine leidenschaftliche kämpferische Leistung nach der Pause verhinderte Schlimmeres.

Die Niederlage ist alles andere als ein Beinbruch, die Deutlichkeit ärgerlich, aber vor 8000 Fans (darunter rund 1500 THW-Anhänger) in eigener Halle und obendrein noch bei einer Live-Übertragung des NDR phasenweise an die Wand gespielt und zu Statisten degradiert zu werden – das war schon schmerzhaft.

Bitter gratuliert THW – Kiel mit viel Aufwand

„Das tut heute ein bisschen weh, aber wir sind nicht den Tränen nah“, sagte Johannes Bitter, Torhüter-Riese des HSVH, nach der Partie in der Barclays Arena und ordnete die Pleite ein. Kiel sei eine andere Hausnummer und an diesem Tag auch eine Nummer zu groß gewesen. „Das ist nicht unsere Kragenweite. Wir haben 14 gigantische Punkte auf dem Konto. Dass es mal in die Hose gehen kann, ist ganz normal – gerade gegen eine der besten Mannschaften der Welt.“

Von Beginn an war der THW um Ex-HSV-Star Domagoj Duvnjak voll da, nahm den Liga-Neuling alles andere als auf die leichte Schulter, sondern spielte aggressiv und leidenschaftlich, als ginge es gegen Flensburg oder Barcelona – ein Kompliment für die Hamburger. Die Leistung der Kieler habe auch damit zu tun, „dass wir großen Respekt vor dem HSV hatten, der bisher eine überragende Saison gespielt hat“, bekannte Duvnjak.

HSVH mit Horror-Halbzeit – Landin wird zum THW-Hexer

Gegen die bissige 5:1-Deckung der „Zebras“ hatte sich der HSVH lange schwergetan. „Die Abwehr hat uns von der ersten Sekunde an zerstört“, formulierte es Bitter, der keinen guten Tag hatte (2 Paraden) und nach 20 Minuten für Jens Vortmann (7 Paraden) weichen musste, drastisch. 

Nach einer Viertelstunde hatte es 3:7 gestanden, nach 20 Minuten 4:11. Hamburgs Trainer Torsten Jansen wirkte konsterniert. Im Angriff verballerten seine Spieler reihenweise Chancen, was vor allem am Können des überragenden THW-Keepers Niklas Landin lag, der die meisten seiner 13 Paraden (43 Prozent) in der ersten Halbzeit (über 60 Prozent!) verbuchte, zum anderen an mangelnder Präzision und auch Überzeugung der Hamburger.

Publikum feiert HSVH – Jansen sieht gute zweite Hälfte

Positiv war, dass sich die Hamburger nicht hängen ließen, sondern sich im zweiten Durchgang aufbäumten und dagegenhielten – nach vorne gepeitscht vom Publikum, das nicht etwa resignierte, sondern den Kampfeswillen des Außenseiters honorierte.

„Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass wir den Kopf oben behalten müssen und uns nicht abschießen lassen dürfen“, erzählte Trainer Jansen später. „Die zweite Halbzeit ist unentschieden ausgegangen. Dafür können wir uns nichts kaufen, aber das müssen wir im Kopf behalten.“ Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Kieler frühzeitig Stars wie Duvnjak, Landin oder Hendrik Pekeler schonten.

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„Es ist keine Schande gegen Kiel zu verlieren, auch mal so hoch“, befand Tobias Schimmelbauer. Leif Tissier meinte: „Kiel hat uns die Grenzen aufgezeigt, aber wir dürfen auch nicht alles schlechtreden. Wir werden das schnell abhaken.“

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