Johannes Bitter jubelt auf der Platte
  • Großer Rückhalt: Die Nummer eins im Tor des HSV Hamburg, Johannes Bitter.
  • Foto: WITTERS

„Das wäre bombastisch“: Hamburgs Handballer haben große Rückrunden-Ziele

Es ist ein Spätstart – noch dazu einer, der es in sich hat. Am Sonntag nehmen Hamburgs Handballer mit dem ersten Spiel im neuen Handball-Jahr die zweite Hälfte ihrer zweiten Bundesligasaison in Angriff. Gegner ist kein Geringerer als der amtierende Meister SC Magdeburg, auswärts. Vor dem Knaller-Auftakt sprach die MOPO mit Keeper-Riese Johannes Bitter über die Tücken der langen Spielpause, das Niveau des HSVH, den gestiegenen Respekt in der Liga und die Ziele für die zweite Saisonhälfte.

„Es reicht!“, sagt Bitter. Und meint die XXL-Spielpause der Hamburger. „Wir trainieren ja nicht, um zu trainieren, sondern um zu spielen. So lange keinen Wettkampf zu haben, war nicht einfach und manchmal auch haarig”, berichtet der 40-Jährige, der alles erlebt hat in seiner Karriere, aber noch nie eine derart lange spielfreie Zeit im Winter. Mehr als sieben Wochen. „Wir wollen endlich wieder spielen.” Sonntag ist es so weit.

Hamburgs Handballer treffen direkt auf Meister Magdeburg

Meister Magdeburg ist dagegen schon voll im Wettkampfmodus, hat seit der WM im Januar sogar vier Spiele in DHB-Pokal, Liga und Champions League bestritten, das letzte am Donnerstagabend gegen den ungarischen Topklub Veszprem. „Nach so einem Knaller wird für den SCM das Spiel gegen uns einen nicht ganz so hohen Stellenwert haben”, ahnt Bitter.


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Eine Chance für den HSVH? „Ich glaube nicht, dass Magdeburg uns unterschätzen wird. Dafür wird Benno schon sorgen.” Als früherer Magdeburger kennt Bitter den SCM-Coach Bennet Wiegert bestens, hat noch immer einen guten Draht. „Die Magdeburger wissen, dass wir schon einige Überraschungen aus dem Hut gezaubert haben.”

Überhaupt hat Bitter das Gefühl, dass sich seine Mannschaft in dieser Saison noch mehr Respekt in der Liga erarbeitet hat. „Ich denke schon, dass wir anders wahrgenommen werden. Wir sind nicht mehr der freche Aufsteiger, sondern haben uns weiterentwickelt, ein Stückweit in der Liga etabliert und auch einen veränderten Kader, der mehr hermacht.”

Hamburg will Ziele in der Bundesliga nicht korrigieren

Die Tabelle macht auch etwas her und dokumentiert besagte Entwicklung. Mit 19:17 Punkten rangiert der HSVH auf Platz acht, hat drei Zähler mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Zeit, die Ziele für die laufende Saison nach oben zu korrigieren?

„Über einen Mittelfeldplatz können wir gerne reden”, sagt Bitter, „aber das oberste Ziel bleibt erst einmal, so schnell wie möglich wieder den Klassenerhalt zu sichern. Es wäre natürlich bombastisch, wenn wir in der Rückrunde so viele Punkte holen können wie in der Hinrunde.” Es wäre eine enorme Steigerung zur Vorsaison, in der dem HSVH nach 16 Zählern in der Hinrunde in der zweiten Hälfte der Spielzeit etwas die Luft ausgegangen war und nur noch zehn Punkte heraussprangen. Für Bitter wäre „ein Platz zwischen acht und zwölf ein Riesenerfolg” für Team und Verein. „Ich traue uns das zu, aber man sollte Erfolg nicht nur von einer Platzierung abhängig machen.”

HSVH-Torhüter Bitter: „Wollen eine Heim-Macht werden“

Der Torhüter-Hüne hat für die Rückrunde ein anderes Ziel im Visier. „Wir sollten darüber reden und uns vornehmen, unser Publikum zu Hause noch mehr zu begeistern”, sagt Bitter, der bei den Heimspielen Potenzial sieht. „Wir können noch fokussierter und vehementer auftreten. Wir wollen eine Heim-Macht werden. Das ist doch ein schönes Ziel und auch mittel- und langfristig wichtig.”

Sein persönliches Ziel für die zweite Saisonhälfte lautet, der Mannschaft „bestmöglich zu helfen, Spiele zu gewinnen” – und das „gerne jede Woche”, wie Bitter mit einem Lachen anfügt. Für ihn, der mit bislang 175 gehaltenen Bällen im Paraden-Ranking der Liga auf Platz vier liegt, geht es vor allem darum, in den „entscheidenden Spielen gegen Mannschaften, mit denen wir auf Augenhöhe sind, da zu sein und dazu beizutragen, dass wir gewinnen”.

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In Magdeburg ist der HSVH klarer Außenseiter. Alles andere als eine Niederlage wäre eine Sensation. Vier Tage später, im ersten Heimspiel des Jahres gegen Hannover-Burgdorf, sieht die Sache anders aus.

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