Abstieg in Liga vier? Wie es für den HSV Hamburg nach dem Lizenzentzug weitergeht
Es ist eine groteske Situation. Der HSV Hamburg steht an diesem Wochenende finanziell so gut da wie noch nie. Das Problem: Es wird dem Verein mutmaßlich nichts nützen. Hamburgs Handballern droht nach dem Lizenzentzug durch die Handball-Bundesliga (HBL) der Abstieg in die vierte Liga.
Am Freitagnachmittag hatte die HBL die Nachricht veröffentlicht, die Hamburgs Handballer in Schockstarre versetzt hat. Der Lizenzentzug war wegen einer Liquiditätslücke erfolgt, die der HSVH bis zum Freitag um 12 Uhr nicht geschlossen hatte. Eine Stunde nach dieser Frist war eine Einzahlung eines Investors über 4,1 Millionen Euro auf das Konto der Spielbetriebsgesellschaft eingegangen. Eine Stunde zu spät.
Verhängnisvolle Verzögerung bei Überweisung
Nach einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ habe das Überweisungslimit des Investors bei 3 Millionen Euro gelegen, daher kam es bei der Transaktion zu der verhängnisvollen Verzögerung. Nun hat die GmbH des Vereins liquide Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro, ist so gesehen wirtschaftlich gesund. Doch es droht der Sturz in die sportliche Bedeutungslosigkeit.
Da der HSV Hamburg keine Lizenz für die 2. Bundesliga beantragt hatte, bedeutet der Lizenzentzug, dass der Verein in der viertklassigen Oberliga, in der aktuell die zweite Mannschaft spielt, neu starten müsste. Am Montag will das HBL-Präsidium über die Beschwerde des HSVH gegen die Entscheidung der Lizenzierungskommission beraten. Dass sie diese einkassiert, gilt als sehr unwahrscheinlich, da es nur im Falle eines Formfehlers eingreifen dürfte. Im Anschluss bleibt dem HSV Hamburg die finale Möglichkeit, das HBL-Schiedsgericht anzurufen. Bis Saisonende wäre ein Urteil zu erwarten.
„Im Moment können wir nur abwarten“, sagte Präsident Marc Evermann dem „Abendblatt“. Das Warten, es dürfte schmerzhaft sein.