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Kevin-Prince Boateng bei einem Testspiel der Hertha
  • Kevin-Prince Boateng beklagt einen noch immer vorherrschenden Rassismus im europäischen Fußball.
  • Foto: imago/Metodi Popow

„Wo sind die schwarzen Trainer?” Boateng beklagt Rassismus im Fußball

Kevin-Prince Boateng vom Bundesligisten Hertha BSC sieht im europäischen Fußball immer noch rassistische Strukturen. „Afrikaner sind immer gut genug, um Fußball zu spielen. Führung hingegen traut man ihnen Jahrzehnte nach Ende des Kolonialismus noch immer nicht zu”, sagte der 35-Jährige dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel” (Samstag).

„Wir feiern in Europa gern unsere Weltoffenheit, die Toleranz unserer Gesellschaften. Wir gendern. Wir haben Frauenquoten. Wir haben inzwischen sogar Schiedsrichterinnen, die Männerfußballspiele pfeifen. Und das ist gut so“, sagte Boateng. „Aber wo sind die schwarzen Trainer, die weiße Spieler trainieren?”

Ghana-Coach und Ex-Hamburger Addo unterstützt Boateng

Der frühere Nationalspieler Ghanas begrüßt es daher, dass bei der WM in Katar alle fünf afrikanischen Teilnehmer von Trainern mit afrikanischen Wurzeln angeleitet wurden. „Mannschaften brauchen Trainer, die ihre Spieler verstehen, ihre Stärken und Schwächen, ihre Herkunft, ihre Kultur, um ganz oben mitzuspielen”, sagte Boateng, der in seiner Karriere für 13 verschiedene europäische Vereine spielte.


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Unterstützung erhält Boateng von Otto Addo, der in Katar die Nationalmannschaft Ghanas betreute und den Einzug in das Achtelfinale verpasste. Schwarze Trainer seien im europäischen Fußball „krass unterrepräsentiert, vor allem in England oder Frankreich, wo aufgrund der Historie viele Menschen mit Migrationshintergrund leben”, sagte der 46-Jährige dem Magazin „Elf Freunde”, „es werden rassistische Strukturen unbewusst gelebt.”

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Für Addo sind die fehlenden schwarzen Trainer auch ein Spiegel der Gesellschaft: „Fakt ist leider, dass Menschen mit Migrationshintergrund überall seltener Führungspositionen einnehmen, auch im Fußball.” (dpa/nswz)

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