„Wir gewinnen!” Ösi-Idol Krankl tönt vor EM-Viertelfinale gegen DFB-Frauen
Die österreichischen Fußballerinnen träumen von einem EM-Coup gegen Deutschland. Der Name einer argentinischen Stadt spielt dabei eine große Rolle: Cordoba.
Hans Krankl ist jetzt schon ganz narrisch. „Ich werde vor dem Fernseher die Daumen drücken und dann hoffentlich wie Edi Finger mitjubeln“, versprach das österreichische Fußball-Idol den Alpen-Kickerinnen seine volle Unterstützung für das brisante EM-Duell gegen Deutschland: „Ich bin zuversichtlich, dass Brentford unser zweites Cordoba wird. Ich glaube an unsere Damen – wir gewinnen 3:2.“
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Krankl, Cordoba, 3:2, Finger – mehr Stichworte braucht es nicht, um ganz Österreich heiß auf das Viertelfinale gegen den großen Nachbarn am Donnerstag in London-Brentford (21 Uhr/ARD und DAZN) zu machen. Schließlich sparen auch die Medien nicht mit Erinnerungen an den Sieg der Männer bei der WM 1978 in Argentinien gegen Deutschland, den beiden Krankl-Toren und dem legendären „I wer‘ narrisch“ von Radioreporter Finger.
Krankl: Deutschland könnte Österreich unterschätzen
Und wenn es nach Krankl geht, werden die Deutschen eine erneute Schmach erleben. „Die Frauen habe die große Chance, Geschichte zu schreiben, es uns nachzumachen. Ganz Österreich fiebert mit ihnen mit“, sagte der mittlerweile 69-Jährige: „Die Ausgangsposition ist ähnlich wie 1978 bei uns. Deutschland ist Favorit, wir Außenseiter. Im Unterbewusstsein wird die große Schwester die kleine wieder unterschätzen – das ist unsere große Chance.“
An ihre Chance glauben auch die Spielerinnen, die sich im idyllisch gelegenen Pennyhill Park, rund 40 Kilometer südwestlich von London, auf das K.o.-Spiel vorbereiten. Die Stimmung bei den Trainingseinheiten ist bestens, es wird viel gelacht, alle Beteiligten beim Halbfinalisten von 2017 geben sich betont locker.
„Es ist ein bisschen David gegen Goliath. Wir wollen selbstbewusst auftreten und versuchen, sie zu ärgern – und unseren Lauf bei diesem Turnier fortsetzen“, sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil: „Ich kann noch nichts versprechen, aber sollten wir wirklich die Überraschung schaffen, dann steht schon wieder eine Party auf dem Plan.“
Viele Österreicherinnen spielen in Deutschland
Dazu käme sicher auch ein wenig Häme in Richtung der deutschen Klubkolleginnen. Schließlich stehen neben Zadrazil (Bayern München) noch zwölf weitere Spielerinnen aus dem Kader von Teamchefin Irene Fuhrmann bei Bundesligisten unter Vertrag. Für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist es deshalb auch ein „Statement“ für die deutsche Eliteklasse, dass Österreich „hochverdient“ ins Viertelfinale eingezogen ist.
„Ich habe sie alle mega gern. Es freut mich irrsinnig, dass es so gut für sie gelaufen ist“, sagte Zadrazil mit Blick auf die guten Bekannten in der deutschen Auswahl: „Aber im nächsten Spiel muss es nicht ganz so gut laufen. Für die 90 Minuten heißt es Vollgas – und dann kämpft man mal gegen sie.“
Das könnte Sie auch interessieren: Frauen-EM: DFB-Torfrau Merle Frohms erinnert an Manuel Neuer
So sieht es auch Carina Wenninger. „Wir kennen so viele Spielerinnen aus dem täglichen Training – ob es in Frankfurt oder München ist. Da wird sich nicht viel geschenkt“, sagte die Abwehrspielerin, die von den Bayern für die nächste Saison an AS Rom ausgeliehen wird: „Wir haben genug Möglichkeiten und genug Potenzial, um Deutschland zu ärgern. Wir haben unseren Plan.“
Und wenn der aufgeht, wird nicht nur Krankl narrisch. (sid/mvp)