• Florian Kohfeldt nach dem 1:4 gegen Leverkusen
  • Foto: imago images/Poolfoto

Werder Bremen vor Abstieg: Auch Trainer Kohfeldt räumt ein: „Die Zeit wird knapp“

Sie präsentierten sich, als hätte es die Corona-Pause nie gegeben: Die Profis von Werder Bremen wirkten auch beim 1:4 zum Re-Start der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen heillos überfordert. Coach Florian Kohfeldt macht in Zweckoptimismus, aber zum einen bleibt dem 37-Jährigen kaum etwas anderes übrig. Und zum anderen könnte augenscheinlich kein Trainer der Welt qualitätssteigernd auf die Bremer einwirken.

Allein die Art und Weise, wie Werder drei der vier Gegentreffer schluckte, hatte mit professionellem Sport herzlich wenig zu tun. Vom Willen, die Tore mit Leib und Seele zu verhindern, bis hin zur Fähigkeit, Situationen zu antizipieren und sich dem Gegner störend in den Weg zu stellen – es mangelte schlicht an der Basis. „Wir haben alles gegeben, aber wir waren nicht gut genug“, sagte Kapitän Niklas Moisander und gab so über Umwege zu: Wir sind genau so schlecht, wie wir eben auch dastehen.

Kohfeldt fordert Vertrauen in eigene Stärken – aber wo sind die?

Auf Rang 17 nämlich. Mit fünf Punkten Abstand auf den Relegationsplatz, neun gar auf das rettende Ufer. „Ich kann jetzt nicht auf die Mannschaft eindreschen“, sagte der Kohfeldt. „Der Schlüssel wird sein, dass wir das Vertrauen in unser Offensivspiel behalten. Wenn wir jetzt zweifeln, dann wird es nicht gehen.“ Aber woran soll man glauben, selbst als Aktiver, wenn man aus den letzten neun Partien ganze vier Punkte geholt hat und einen Negativrekord nach dem anderen pulverisiert?

Werder Bremen Nach 40 Jahren droht der zweite Abstieg

Am Sonnabend geht es mit einem Auswärtsspiel beim SC Freiburg weiter, nur drei Tage später kommt dann Borussia Mönchengladbach ins Weser-Stadion. „Wir müssen punkten, egal gegen wen“, sagte Kohfeldt. „Die Hoffnung ist nach wie vor groß. Beim nächsten Spiel ist schon ein bisschen mehr Rhythmus da.“ Aber, das sagte auch Kohfeldt: „Die Zeit wird knapp.“ Nur noch neun Spiele bleiben Werder, um nicht nach genau 40 Jahren ein zweites Mal aus der Bundesliga abzusteigen.

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