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Spieler von Werder Bremen mit hängenden Köpfen
  • Die Spieler des SV Werder Bremen mussten am Freitagabend eine empfindliche Niederlage im Aufstiegskampf einstecken.
  • Foto: imago/Team 2

„So steigen wir nicht auf“: Werder zittert nach Kiel-Drama wieder

Nach dem „Nackenschlag“ gegen seinen Ex-Klub musste sich Werder-Coach Ole Werner erst einmal sammeln. „Ich habe so schnell nach dem Spiel jetzt keine plausible Erklärung dafür“, sagte Werner nach dem bitteren und unnötigen 2:3 gegen Holstein Kiel am Freitagabend auf die Frage, warum sein Team eine komfortable Führung leichtfertig wieder aus der Hand gegeben hatte.

„Die Frage, warum es uns nicht gelungen ist, die Aggressivität und Galligkeit aus dem Schalke-Spiel auf den Platz zu bringen, kann man so ad hoc nach dem Spiel nicht beantworten.“

Statt eine Woche nach dem fulminanten 4:1 beim FC Schalke den nächsten Schritt in Richtung Aufstieg zu machen, müssen die Grün-Weißen wieder um die direkte Rückkehr in die Erste Liga bangen. „Wenn wir so spielen, steigen wir natürlich nicht auf“, sagte Marco Friedl klipp und klar.

Werder Bremen: Füllkrug und Ducksch bringen die Führung

Es war nur schwer zu erklären, was sich im Weserstadion abspielte. Vor der Partie herrschte am Osterdeich eine riesige Euphorie, nichts und niemand schien Werder auf dem Weg zum Aufstieg noch stoppen zu können. Und als Niclas Füllkrug die Bremer bereits in der zweiten Minute in Führung gebracht hatte, herrschte endgültig Partystimmung in der ausverkauften Arena.

Erst recht, nachdem Marvin Ducksch per Elfmeter 20 Minuten später sogar auf 2:0 erhöhte. „Besser kann es für uns nicht laufen“, sagte Friedl. „Aber dann spielen wir einfach 70 Minuten richtig schlechten Fußball.“

Ganz so drastisch, wie es der Österreicher in seinem ersten Frust beschrieb, war es zwar nicht. Denn Werder hatte auch danach noch viele Chancen. Werder hätte in den ersten 20 Minuten nach der Pause trotz des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers der Kieler durch ein Eigentor von Füllkrug auch für klare Verhältnisse sorgen können.

Doch wie schon so oft in der Vergangenheit vergaben die Gastgeber zahlreiche hochkarätige Chancen und agierten in der Defensive fahrlässig. „Wir haben mit dem Feuer gespielt“, sagte Friedl, der die Abwehr auch nicht zusammenhalten konnte.

Werder Bremen: Erste Heimpleite unter Ole Werner

Und so ist der Druck auf Werder zwei Spieltage vor dem Saisonende noch einmal gewaltig gestiegen. Platz eins hat wieder der FC Schalke 04 übernommen, Rang vier und damit ein weiteres Jahr Zweitklassigkeit sind nur drei Zähler entfernt. „Fakt ist, dass wir in Aue und gegen Regensburg die maximale Punkteausbeute brauchen, um am Ende unter den ersten Beiden zu sein“, sagte Werner. Eventuell würden aber selbst zwei Siege nur für Platz drei und damit die Relegation reichen.

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Doch auch wenn sich Werder gegen Kiel einen Blackout leistete und erstmals unter Werner ein Heimspiel verlor, ist der Coach nach wie vor vom Aufstieg überzeugt. „Jetzt müssen wir das erst einmal verdauen. Aber ich glaube, dass wir das Können und dass wir in der Vergangenheit schon oft bewiesen haben, dass wir mit Rückschlägen umgehen können“, sagte Werner.

Von Vorteil könnte sein, dass das Spiel in Aue am nächsten Wochenende erst am Sonntag stattfindet. Das gibt den gegen Kiel so schmerzlich vermissten Routiniers Ömer Toprak, Milos Veljkovic und Christian Groß die Chance, rechtzeitig fit zu werden. (dpa)

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