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Roger Wittmann und Dietmar Hopp
  • Roger Wittmann (r.) und Dietmar Hopp: Nicht nur alte Freunde, sondern Teil eines Transfer-Netzwerks?
  • Foto: imago/Jan Huebner

Wegen Transfers von Talenten: Erstligist verbannt deutsche Berater-Agentur

Sie sind jung und haben Talent. So werden nicht nur die Scouting-Abteilungen aufmerksam auf Nachwuchsspieler, sondern auch Berater. Obwohl sie laut offiziellen Regularien keine Provision bei den Transfers Minderjähriger kassieren dürfen, binden die Agenturen die Spieler schon früh vertraglich an sich. Nun hat der FC Metz die Talente aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum vor die Wahl gestellt.

Wie „Socios FC Metz“ berichtet, zieht der Aufsteiger aus Frankreich Konsequenzen aus dem immer stärkeren Einfluss der deutschen Beratungsagentur Rogon. Nachwuchs-Chef Francis de Taddeo soll demnach angekündigt haben, die jungen Spieler sollten sich von Rogon-Beratern trennen oder das NLZ des Vereins stehe ihnen nicht mehr offen.

Transfer-Netzwerk rund um Rogon sorgt für Aufsehen

Auslöser für diesen Schritt sind mehrere Abgänge junger Talente zu deutschen Klubs, meist ablösefrei. Diese musste der FC Metz in jüngster Vergangenheit häufiger hinnehmen: Unter anderem HSV-Profi William Mickelbrencis kam 2022 aus Frankreich an die Elbe. Bei ihm konnte der französische Erstligist immerhin rund 700.000 Euro Ablöse einstreichen, bei anderen Abgängen ging der Klub leer aus: Kiliann Sidilla wechselte 2020 im Alter von 18 Jahren ablösefrei zum SC Freiburg, Mathieu Kambala verließ Metz ein Jahr zuvor ebenfalls mit 18 Jahren Richtung Hoffenheim.

Nun schlug ein weiterer Spieler, der von Rogon beraten wird, den Weg in die Bundesliga ein. Und wieder ging der FC Metz leer aus: Simon Kalambayi trainiert ab sofort mit der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim. Dass die Agentur vor allem in Frankreich aggressiv Junioren anwerben würde, um sie dann zu größeren Klubs zu transferieren, kann man seit Längerem beobachten.

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Die von Roger Wittmann geführte Firma pflegt zur TSG enge Drähte, Kambala und auch Kalambayi sind also nicht zufällig dort gelandet. Doch dass vielversprechende Spieler aus dem NLZ den FC Metz irgendwann in Richtung eines „größeren“ Klubs verlassen, ist nicht ungewöhnlich.

TSG-Mäzen Hopp und Wittmann: Nicht nur alte Freunde

Ungewöhnlich hingegen sind die Aktivitäten Rogons: Wie der „Kicker“ vor etwa zwei Jahren aufdeckte, übernahm Hoffenheims Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp den brasilianischen Klub „Barra Futebol Clube“, der von Wittmann und Vertrauten zuvor aufgebaut worden war. Der Agentur und der TSG wird seitdem ein Netzwerk unterstellt, gar eine gängige Praxis bei Transfers junger Talente. Auch Georginho Rutter kam über Rogon von Stade Rennes nach Hoffenheim und brachte der TSG im Winter Millionen ein.

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Zu dem Ultimatum haben sich bisher weder der FC Metz noch Rogon oder Roger Wittmann geäußert. Auch die TSG aus Hoffenheim kommentierte die Beziehung zwischen Dietmar Hopp und der Berater-Agentur nicht. Das erkennbare Schema deutet jedoch auf mehr als eine rein kumpelhafte Beziehung von Hopp und Wittmann hin.

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