Jürgen Klopp, Trainer des FC Liverpool
  • Mit den Entscheidungen des VAR im Spiel gegen Tottenham war Liverpool-Coach Jürgen Klopp alles andere als einverstanden.
  • Foto: imago/Action Plus

„Unfairste Umstände“: Klopp wütet gegen VAR – Verband zieht Konsequenzen

Jürgen Klopp war fassungslos, so etwas hatte er in seinen 22 Jahren als Trainer im Profifußball noch nicht erlebt. Dieses 1:2 (1:1) bei Tottenham Hotspur sei das Spiel mit den „unfairsten Umständen und verrücktesten Entscheidungen“ überhaupt gewesen, sagte der Coach des FC Liverpool.

Trotz der Platzverweise gegen Curtis Jones (26., Rot) und Diogo Jota (69., Gelb-Rot) hatte sich Liverpool gegen die Niederlage gestemmt – und ein Unentschieden verdient gehabt. In Unterzahl wäre Liverpool durch Luis Diaz (34.) gar in Führung gegangen, doch dann griff Video-Assistent Darren England ein und erkannte das reguläre Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht an. Dass der Schiedsrichterverband PGMOL später einen „schweren menschlichen Fehler“ eingestand, war ein schwacher Trost.

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„Wir werden dafür keine Punkte bekommen“, sagte Klopp, dessen Team wegen des vorangegangenen Patzers von Manchester City gegen die Wolverhampton Wanderers (1:2) die Tabellenführung hätte erobern können: „Wir dachten alle, dass die Einführung des VAR die Dinge einfacher machen würde.“

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Vorsatz unterstellte der Coach dem unglücklichen England aber keinesfalls: „Wer auch immer die Entscheidung getroffen hat, hat es nicht mit Absicht gemacht.“ Für den Video-Assistenten hatte der Fehler dennoch Folgen. Er sollte am Sonntag beim Spiel zwischen Nottingham Forest und dem FC Brentford als Vierter Offizieller agieren und wurde vom PGMOL abgezogen.

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Klopp haderte unterdessen auch mit der Roten Karte gegen Jones, denn hier gab der Video-Assistent den entscheidenden Hinweis, dass Schiedsrichter Simon Hooper sich das Foul des Liverpoolers doch nochmals ansehen solle. Hooper, der Jones‘ Foul ursprünglich mit Gelb geahndet hatte, revidierte seine Entscheidung und gab Rot. „In Zeitlupe sieht es anders aus“, gab Klopp zu: „Curtis stoppt den Ball und rutscht dann über ihn, es war kein schlechtes Tackling, eher sehr unglücklich.“

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Dass dem früheren Schalker Joel Matip in der sechsten Minute der Nachspielzeit ein Eigentor unterlief, machte das Fiasko aus Liverpooler Sicht perfekt. Bei allem Hadern: Klopp nutzte die Gelegenheit, sich bei den Spielern zu bedanken, die sich trotz aller Widerstände so lange gewehrt hatten. „Ich war noch nie stolzer auf das Team als heute“, sagte Klopp: „Wir haben am Ende ein Eigentor geschossen. Es ist hart, das zu akzeptieren, aber ich bin sehr, sehr stolz.“ (aw/sid)

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