Thomas Müller vor Vancouver-Logo

Thomas Müller steht vor einem Wechsel nach Vancouver. Foto: imago/Sven Simon

Müller hält sich beim FC Bayern fit: Sein neuer Klub kämpft mit vielen Problemen

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Am Mittwoch trainierte Thomas Müller auf dem Gelände des FC Bayern an der Säbener Straße in München. Doch wenn nichts mehr dazwischenkommt, und danach sieht es aus, wird ihn Axel Schuster am Freitag als neuen Spieler der Vancouver Whitecaps vorstellen. Die „Ablöse“ an den FC Cincinnati, der bislang das Erstzugriffsrecht besaß, ist bezahlt, die Details geklärt. Dem gebürtigen Kölner Schuster, seit November 2019 Sportdirektor und seit Oktober 2022 auch Klubchef, ist ein echter Coup gelungen.

Müller erhält einen Vertrag bis Ende 2026, und damit, weil die MLS von Februar oder März bis Oktober läuft, über eineinhalb Jahre. Sein Gehalt wird in dieser Zeit deutlich über den maximal erlaubten 743.750 Dollar pro Saison liegen. Weil der Weltmeister von 2014 eine der drei pro Klub genehmigten „Designated Player“-Stellen erhält, fällt er nicht unter die Grenze von 5,95 Millionen Dollar pro Team und kann unbegrenzt verdienen.

Cincinnati gibt „Discovery Rights“ ab

Der Deal hakte zuletzt ein wenig. Bereits seit Jahresbeginn, so ist zu hören, hatte sich Cincinnati um Müller bemüht – nicht zuletzt auf sanften Druck der Ligaführung der Major League Soccer (MLS) trat der Klub aus Ohio nun die „Discovery Rights“ an Vancouver ab – für etwa 400.000 Dollar. Ähnlich viel zahlte im Vorjahr LA Galaxy an den FC Charlotte, der die Rechte für die Erstverhandlungen mit Marco Reus bei einem Wechsel in die MLS besaß.

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Sportlich läuft es gerade sehr gut. Die Whitecaps, eines von drei kanadischen Teams unter den 30 MLS-Klubs, liegen auf Rang zwei in der Western Conference und nach 25 von 34 Spieltagen damit klar auf Play-off-Kurs. Ihr erfolgreichster Torschütze ist der Amerikaner Brian White (11 von bislang 42 Treffern). Klar ist aber auch: Vancouver kann einen erfahrenen Spielgestalter und Strategen wie den 35 Jahre alten Müller sehr gut gebrauchen.

Allerdings sind auch die Whitecaps nicht gerade sorgenfrei. MLS-Chef Don Garber hält das auch für die WM 2026 als Spielstätte vorgesehene BC Place Stadium (54.500 Plätze), in dem das Team seit 2011 spielt, für untauglich. Dem Klub stehen in der Arena, die ähnlich wie das Stadion in Frankfurt ein faltbares Dach besitzt, nur 17 feste Spieltermine zur Verfügung. Gespielt wird dort zudem auf Kunstrasen. Erst für die WM wird Naturrasen verlegt.

Klub soll eigentlich verkauft werden

Ebenfalls ungünstig: Die vier Eigentümer der Whitecaps, unter ihnen der Ex-NBA-Superstar und Dirk-Nowitzki-Kumpel Steve Nash, bieten den Klub seit Dezember zum Verkauf an – unter anderem, weil sie bisher vergeblich auf den Bau eines eigenen fußballtauglichen Stadions warten. Gut möglich also, dass die Whitecaps in eine andere Stadt verpflanzt werden, wenn sich in Vancouver mittelfristig nichts am gegenwärtigen Zustand ändert.

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Müller wird davon freilich nicht betroffen sein. Er kann sich darauf einstellen, dass er am 10. August bei den San Jose Earthquakes sein erstes MLS-Spiel bestreitet – und am 17. August gegen Houston Dynamo erstmals im BC Place spielt. Noch aber hält er sich beim FC Bayern fit. Der Weltmeister von 2014 habe die Erlaubnis der Münchner, auf den Plätzen an der Säbener Straße trainieren zu dürfen. Nach einigen Laufrunden habe der Münchner Rekordspieler Pass- und Koordinationsübungen mit Bayerns Reha-Coach Simon Martinello absolviert, hieß es in einem Bild-Bericht. Müllers Einzel-Einheit sei nach rund 45 Minuten beendet gewesen. (sid/luz)

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