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Markus Anfang ist unzufrieden
  • Markus Anfang im Werder-Dress.
  • Foto: IMAGO/Eibner

Dramatische Lage: Werder Bremen gehen die Führungsspieler aus

Der Kapitän ist verletzt. Zwei seiner Stellvertreter sind es genauso, ein weiterer wurde verkauft. Werder Bremen erleidet beim Neuaufbau seines Teams immer wieder Rückschläge.

Es ist noch keinen Monat her, da hatte man bei Werder Bremen eine große Hoffnung: die Transferfrist ist beendet, der Kader komplett – jetzt kann sich diese neuformierte Mannschaft endlich einspielen. Doch vor dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) ist Trainer Markus Anfang bei diesem langwierigen Prozess noch immer nicht viel weitergekommen. Nach den Ausfällen der Führungsspieler Christian Groß und Ömer Toprak benötigt Werder für die nächsten Wochen wieder einmal eine neue Defensivachse und auch eine neue Teamhierarchie.

Groß und Toprak langfristig raus – Chance für Mai und Veljkovic

Denn Toprak und Groß sind nicht bloß irgendwelche Nummern in diesem auf 24 Namen zusammengesparten Aufgebot. Sie sind der Kapitän und Abwehrchef (Toprak) sowie der Mann (Groß), der ihn zuletzt mit der Binde am Arm vertrat und sich dazu gerade erst auf der strategisch wichtigen Position im zentralen, defensiven Mittelfeld durchgesetzt hatte.

Doch der 32 Jahre alte Groß wurde in dieser Woche erfolgreich am Knie operiert und wird den Bremern etwa sechs bis acht Wochen fehlen. Und auch Toprak dürfte wegen seiner Wadenprobleme länger ausfallen als erwartet. „Wenn wir mit ihm planen wollen, dann muss er auch in einem gewissen Fitnesszustand sein“, sagte Trainer Markus Anfang. „Es gibt noch keine Prognose. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es noch etwas länger dauern könnte, ist sehr groß.“

Einen Ausfall im Abwehrzentrum können die Bremer mit dem gebürtigen Dresdener Lars Lukas Mai, dem serbischen Nationalspieler Milos Veljkovic oder den vielseitig einsetzbaren Marco Friedl und Anthony Jung problemlos auffangen. Im defensiven Mittelfeld gab es jedoch kurz die Überlegung, einen vertragslosen Spieler nachzuverpflichten, wie es der Mitabsteiger FC Schalke 04 etwa in dieser Woche mit dem ehemaligen St.-Pauli-Profi Marc Rzatkowski getan hat.

Fritz holt keine neuen Spieler – Werders Mannschaftsrat nicht mehr existent

„Wir haben das besprochen, haben uns aber dagegen entschieden“, bestätigte der Leiter Profifußball, Clemens Fritz, am Freitag. „Man muss ehrlicherweise sagen: Wir haben jetzt Ende September. Und vertragslose Spieler, die seit Mai kein Mannschaftstraining oder keine Spielpraxis haben, brauchen Zeit, um fit zu werden. Das würde einige Wochen dauern. Von daher werden wir da nicht aktiv werden.“

Neuzugang Nicolai Rapp und der 21-jährige Ilia Gruev kommen intern für die Besetzung des zentralen Mittelfelds infrage. Mindestens so sehr wie als Defensivspieler werden Toprak und Groß aber auch als Führungsfiguren fehlen.

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Zur Erinnerung: Aus dem vor Saisonbeginn gewählten Mannschaftsrat steht Werder aktuell nur noch Stürmer Niklas Füllkrug zur Verfügung – und der hat seinen Stammplatz an Marvin Ducksch verloren. Leonardo Bittencourt ist schon seit Wochen verletzt und Maximilian Eggestein wurde an den SC Freiburg verkauft. Beim Spiel in Dresden wird voraussichtlich Milos Veljkovic als Kapitän auflaufen. Er rückte für Eggestein in den Mannschaftsrat nach. (dpa)

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