Eine Studie zeigt, dass ein Großteil der Erst- und Zweitliga-Fußballerinnen studieren, sich neben dem Fußball noch ein weiteres Standbein aufbauen müssen.
  • Eine Studie zeigt, dass ein Großteil der Erst- und Zweitliga-Fußballerinnen studieren, sich neben dem Fußball noch ein weiteres Standbein aufbauen müssen.
  • Foto: imago/Sven Simon

So viele Erst- und Zweitliga-Fußballerinen studieren oder arbeiten nebenbei

Ein Grundgehalt für Fußballerinnen der 1. und 2. Bundesliga fordert nicht nur die Bundestrainerin. Die Mehrfachbelastung wegen der geringen Einkommen im Sport beschreibt nun eine Masterarbeit einer Ex-Nationalspielerin.

Die Fußballerinnen der 1. und 2. Bundesliga studieren oder arbeiten einer wissenschaftlichen Arbeit von Ex-Nationalspielerin Lena Lotzen zufolge überwiegend. Die 28-Jährige hat im Zuge ihrer Masterarbeit an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf die dualen Karriereverläufe von 200 Spielerinnen untersucht.

42 Prozent aller befragten Spielerinnen sind nebenbei berufstätig

Neben dem Fußball und zum Teil auch noch parallel zur Schule oder einer Ausbildung beziehungsweise zum Studium sind demnach rund 42 Prozent der befragten Spielerinnen beruflich tätigt. Dabei beträgt die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit über 21 Stunden.

„Wenn man die rund 20 Prozent Schülerinnen herausrechnet, dann zeigt sich, dass gerade einmal acht Prozent der Fußballerinnen keiner Ausbildung oder einem Studium nachgehen und auch noch keinen Abschluss vorweisen können“, erklärte Lotzens betreuender Sportökonomie- und Sportsoziologie-Professor Peter Ehnold zur Online-Befragung zwischen November 2021 und Januar 2022.


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67 Prozent absolvieren demnach ein Studium beziehungsweise haben bereits eines abgeschlossen. Der restliche Anteil von rund 25 Prozent befinde sich in einer Ausbildung oder hat diese erfolgreich beendet. „Die Ausbildungsbereitschaft fällt somit ungleich höher aus als bei den männlichen Fußballern“, so Ehnold.

Großteil der Frauen haben ein Studium oder eine Ausbildung absolviert

Lotzen hofft, mit ihrer Analyse „gerade junge Spielerinnen für das Thema weiter zu sensibilisieren, vor allem aber die Problematik noch stärker in den Fokus von Verbänden und Vereinen zu rücken“. Ihre Untersuchung zeige auch, dass Vereine, Verbände und auch die Laufbahnberater der Olympiastützpunkte bei der Beratung der Fußballerinnnen kaum eine Rolle spielen.

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Bei der Europameisterschaft im Juli in England hatte Nationalspielerin Lina Magull ein Grundgehalt für Spielerinnen der 1. und 2. Liga gefordert. Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte sich der Forderung angeschlossen. Lotzen bestritt zwischen 2012 und 2015 25 Länderspiele, sie spielte in der Bundesliga für den FC Bayern München und den SC Freiburg. Nach ihrem dritten Kreuzbandriss beendete sie 2021 beim 1. FC Köln ihre Karriere. (dpa/pw)

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