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TV-Kamera beim Bundesliga-Spiel
  • Die Bundesliga im Fokus: Doch geht das Interesse der Fans zurück?
  • Foto: imago/HJS

Sinkendes Bundesliga-Interesse? Einbruch der TV-Zuschauerzahlen

In der Corona-Saison 2020/21 sind die Zuschauerzahlen der Bundesliga vor den TV-Schirmen gestiegen. Jetzt zeigt sich ein ganz anderer Trend mit Verlusten von teilweise mehr als 20 Prozent. Woran liegt das?

Der Schreck an den ersten beiden Spieltagen der Bundesliga war groß. Weniger als drei Millionen Menschen sahen die Zusammenfassungen der Samstagsspiele in der „Sportschau” der ARD. Als „historisch schlecht” stufte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky die Zahlen im August ein – und zog am Ende der Hinrunde trotz eines Zuschauer-Rückgangs beim TV-Klassiker „zufrieden” Zwischenbilanz für das erste Halbjahr mit den neuen Medienverträgen.

TV-Zuschauer: ARD und ZDF vermelden Rückgänge

Die Zahlen sind eindeutig. Die wichtigsten Sendungen mit Bundesliga-Fußball haben Reichweite verloren. Die „Sportschau” am Samstag holte nach dem schwachen Mai noch auf und hatte in der gesamten Hinrunde einen Durchschnitt von 4,03 Millionen, nachdem die ARD in der Vorsaison 4,789 Millionen TV-Zuschauer bilanziert hatte. Das ZDF verbuchte für das „Aktuelle Sportstudio” 1,79 Millionen TV-Zuschauer nach 2,00 Millionen im Vergleichszeitraum.

ARD-Sportchef Balkausky: „Zuspruch ist geringer geworden“

„In absoluten Zahlen ist der Zuspruch geringer geworden”, erklärte Balkausky und verwies zugleich auf die für TV-Macher mindestens genauso wichtigen Werte: „Die Marktanteile am Samstag sind besser als im vergangenen Jahr.” Die Quintessenz daraus: „Es schauen insgesamt weniger Leute Fernsehen.” Vor allem in den Monaten bevor die Corona-Zahlen wieder drastisch stiegen, war „die Lebensfreude” nach Einschätzung des ARD-Sportkoordinators oft größer als das Fußball-Interesse.


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Ähnlich lautete die Analyse von Thomas Fuhrmann für das „Sportstudio”. „Wir müssen feststellen, dass der Markt offensichtlich kleiner geworden ist, dadurch sinkt die absolute Zahl, gleichzeitig steigt aber der Marktanteil”, sagte der ZDF-Sportchef. Er sei daher „mit der Zuschauer-Akzeptanz zufrieden”.

Sky: Deutlicher Rückgang bei Samstags-Übertragungen

Auch bei Sky gab es beim Erstliga-Fußball weniger Zuschauer als in der Corona-Saison 2020/21, die noch einen steigenden TV-Zuspruch verzeichnet hatte. Bei den Übertragungen am Samstag um 15.30 Uhr schauten nach Senderangaben in der Hinrunde 2021/22 im Schnitt 1,66 Millionen zu, was einem Minus von 14 Prozent entspricht. Beim Topspiel um 18.30 Uhr sank die durchschnittliche Zuschauerzahl des Pay-TV-Senders um 22 Prozent auf 1,07 Millionen. Der kostenpflichtige Internetsender DAZN, der freitags und sonntags live überträgt, veröffentlicht keine Daten.

Keine Vergleichswerte gibt es bei den Live-Spielen der 2. Liga, die erstmals in dieser Saison am Samstagabend im Free-TV laufen. 490.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 1,8 Prozent erreichte Sport1 im Schnitt, was deutlich über den sonst üblichen Werten des Spartensenders liegt.

Sport1 profitiert: Bundesliga vermisst die Absteiger

„Das Topspiel am Samstagabend weckt beim Publikum großes Interesse, auch dank der sehr spannenden sportlichen Konstellation in dieser Saison”, kommentierte der Sport1-Vorstandsvorsitzende Olaf Schröder. Sky verbuchte zugleich deutlich steigende Zahlen. Prominente Namen wie Schalke, Werder und HSV helfen den Sendern bei der 2. Liga – und fehlen in der 1. Liga.

Neu ist auch die Zusammenfassung der Freitagsspiele der 2. Liga bei One. Bei dem Ableger der ARD schauten im Schnitt 254.000 Menschen zu. Das sieht Sportkoordinator Balkausky als deutlichen Erfolg, immerhin ist der Marktanteil von One für diese Sendezeit mit Fußballberichten mit 1,2 Prozent knapp dreimal so hoch wie vorher ohne.

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Und auch bei der „Sportschau” am Sonntag, die durch den neuen Medienvertrag mehr Zweitliga-Fußball zeigen darf, verbuchte die ARD ein starkes Interesse. Die Steigerung von 1,58 auf 1,96 Millionen fiel deutlich aus. Der Marktanteil wuchs von 6,5 auf 8,7 Prozent. (kk/dpa)

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