Bundesliga-Playoffs? Kahn interessiert, Fanbündnis empört
Zum 10. Mal in Folge steuert der FC Bayern den Meistertitel in der Bundesliga an. Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen brachte daher mögliche Meister-Playoffs ins Gespräch, die die Liga wieder spannender machen sollen. Bayern-Vorstand Oliver Kahn steht diesem Modell in der Bundesliga aufgeschlossen gegenüber. Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ wirft dem DFL hingegen vor, die wahren Probleme im Wettbewerb verschleiern zu wollen.
„Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken“, sagte der Chef des deutschen Fußball-Rekordmeisters aus München dem „Kicker“. „Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinals und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen“, meinte der 52-Jährige.
FC Bayern offen für mögliche Playoffs in der Bundesliga
Die neue DFL-Chefin Donata Hopfen hatte Playoffs ins Gespräch gebracht. „Die Liga wäre natürlich attraktiver, wenn sie mehr Wettbewerb an der Spitze hätte“, hatte die 45-Jährige in einem Interview der „Bild am Sonntag“ mit Blick auf den möglichen zehnten Titel des FC Bayern München in Serie gesagt. „Wenn uns Playoffs helfen, dann reden wir über Playoffs. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Bayern in den letzten Jahren einen Superjob gemacht haben.“
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Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ wehrt sich hingegen vehement gegen diese Überlegungen. „Es ist bezeichnend, dass über ein neues Spielformat gesprochen wird, anstatt die tatsächlichen Probleme anzugehen, die zu einem fehlenden Wettbewerb an der Spitze führen“, hieß es am Donnerstag in einer Stellungnahme.
Fanbündnis strikt gegen Playoffs in der Bundesliga
„Wir brauchen keine neue Formate und Wettbewerbe, die durch noch mehr Vermarktung mehr Geld in den Fußball spielen. Wir brauchen endlich Regularien, die die Integrität des Wettbewerbs sicherstellen“, erklärte „Unsere Kurve“. Dazu gehöre eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder ebenso wie die Einführung eines nationalen Financial Fairplays, „die dringend notwendige Deckelung“ von Gehältern im Fußball sowie die Verhinderung von Mehrfachinvestitionen.
Nach einer „Kicker“-Umfrage innerhalb der Bundesliga werden Playoffs von einer Mehrheit abgelehnt. Darunter seien auch Clubvertreter wie Rudi Völler von Bayer Leverkusen, Markus Krösche von Eintracht Frankfurt oder Dirk Zingler von Union Berlin, hieß es in dem Bericht.
DFL-Vorschlag: Bekommt die Bundesliga Playoffs?
Die DFL beantwortete eine „Kicker“-Anfrage so: „Es gibt in der Liga bekanntlich an diversen Stellen unterschiedliche Ideen mit Blick auf den Spielmodus, die aber aktuell weit von einem Beschluss und erst recht einer Umsetzung entfernt sind.“
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Einer so tiefgreifenden Entscheidung müsse ein intensiver und strukturierter Dialog mit den Clubs und den zuständigen Liga-Gremien unter Abwägung aller Argumente vorausgehen. Diesen Diskussionsprozess mit offenem Ausgang werde die DFL sorgfältig vorbereiten und in den kommenden Monaten gemeinsam mit den Clubs führen. (dpa)
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