Nach fünf Jahren: Darum lehnt die Fanszene den Videobeweis weiterhin ab
Die organisierte Fanszene lehnt den Videobeweis auch fünf Jahre nach seiner Einführung in der Bundesliga mehrheitlich ab. „Ein Großteil ist sehr deutlich gegen den Videobeweis“, sagte Sprecher Sig Zelt vom Bündnis ProFans der Deutschen Presse-Agentur: „Der geringe Gewinn an mehr Gerechtigkeit steht in keinem Verhältnis zum Verlust an Emotionen.“ Der verzögerte Torjubel mache den Sport für die Zuschauer „deutlich unattraktiver“.
Auch die Vorsitzende Helen Breit von der Fan-Organisation Unsere Kurve meint, die Einführung des Video-Schiedsrichters (VAR) zur Saison 2017/18 sei ein Fehler gewesen. „Bei uns ist das Meinungsbild einhellig: Wir können auf den Videobeweis verzichten“, sagte Breit und begründete: „Es ist im Stadion nicht nachvollziehbar und zerstört die Emotionen beim Torjubel.“
Auch durch VAR kein klares Entscheidungsbild
Laut Zelt würde sich die Gerechtigkeitsfrage durch den VAR lediglich „auf andere Ebenen verlagern“ – zum Beispiel bei der Diskussion, ob ein Eingreifen berechtigt sei oder nicht. Auch Breit vermisst das versprochene klarere Entscheidungsbild, „es ist immer noch ganz viel Auslegungssache“.
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Die Überlegungen, Video-Überprüfungen strittiger Entscheidungen im Stadion sichtbarer zu machen, begrüßen die Fanvertreter. „Alles, was mehr Informationen und Transparenz herstellt, ist gut“, meinte Breit. Dass sich dagegen manche Klubs mit dem Hinweis sperren, die Stimmung im Stadion nicht unnötig aufheizen zu wollen, ist für Zelt bezeichnend: „Das ist ein gutes Beispiel für die Entmündigung der Zuschauer.“
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Generell scheint es in der organisierten Fanszene keine Hoffnung mehr auf eine Kehrtwende beim Videobeweis zu geben. „Ich fürchte, es gibt keinen Weg zurück“, sagte Zelt und begründete dies mit der fortgeschrittenen „Kapital-Absicherung im Profifußball“. Breit betonte jedoch: „Wir sind gerne bereit daran mitzuwirken, das Rad wieder zurückzudrehen.“
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