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Bei der EM trafen sich zuletzt Spanien und die Schweiz im Elfmeterschießen.
  • Bei der EM trafen sich zuletzt Spanien und die Schweiz im Elfmeterschießen.
  • Foto: imago/Agencia EFE

Forscher: Beim Elfmeterschießen entscheidet auch der Münzwurf

Fünf Spieler, fünf Versuche, viel Drama und eine klare Entscheidung – so sieht das typische Elfmeterschießen aus. Das könne man nicht trainieren, heißt es oft. Es sei eine reine Nervensache und habe viel mit Glück zu tun. Forscher aus Bonn und Düsseldorf haben nun aber bewiesen, dass noch mehr über den Erfolg vom Punkt entscheidet.

Matthias Sutter vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn hat rechtzeitig zur K.o.-Phase der EM eine interessante Entdeckung gemacht. Denn beim Elfmeterschießen gibt es offenbar einen Zusammenhang des Ergebnisses mit dem Münzwurf zuvor – und nicht mit der Reihenfolge der Schützen, wie oft angenommen.

Forscher untersuchen 207 Elfmeterschießen

Insgesamt 207 Elfmeterschießen aus 14 großen Turnieren zwischen Juli 2003 und August 2017 haben die Forscher für ihre aktuelle Studie untersucht. Und festgestellt: Wer als erstes Team antritt, hat gar keinen großen Vorteil. Nur 51 Prozent konnten das Spiel dann auch gewinnen, zeigt die Auswertung.

Stattdessen entscheidet der Münzwurf deutlich öfter über Sieg oder Niederlage. 60 Prozent der Mannschaften, deren Kapitäne diesen vor dem Elferschießen gewannen, gingen auch danach als Sieger vom Platz. Zum ersten Elfmeter traten dabei nur 56 Prozent aller Münzwurf-Sieger an, 44 Prozent ließen den Gegner starten. Das könnte eine strategische Entscheidung sein, vermuten die Forscher. So könnte der eigene Torwart für besser als der des Gegners gehalten werden.

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Bei den Kickern scheint das längst angekommen zu sein. Bei der Europameisterschaft in Frankreich vor fünf Jahren ließen bei allen drei Elfmeterschießen die Sieger des Münzwurfs den Gegner beginnen. Zweimal führte das auch tatsächlich zum Sieg – wie bei Deutschlands Triumph über Italien im Viertelfinale.

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