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  • Zehn Jahre lang hielt sie das Mikrofon bei Sky. Ab diesem Sommer wird Esther Sedlaczek die ARD-Sportschau moderieren.
  • Foto: imago images/Sven Simon

Neue Sportschau-Frau: Esther Sedlaczek berichtet Toni Kroos von Sexismus im Stadion

Ihr Wechsel vom Pay-TV Sender Sky zur ARD-Sportschau ist bereits bekannt. Nun sprach Moderatorin Esther Sedlaczek mit den Fußballprofis Toni und Felix Kroos in ihrem Podcast „Einfach mal Luppen“ über ihre Beweggründe.

Nach mehr als zehn Jahren verlässt sie Sky in Richtung ARD und wird dort ab Sommer die neue Sportschau-Moderatorin. Für die 35-Jährige stellt der Wechsel eine neue Herausforderung dar: „Es ist immer mal gut, heraus zu kommen aus seiner Comfortzone“, erzählte die Moderatorin den Kroos-Brüdern.

Sie selbst sehe den neuen Schritt dabei nicht nur als Möglichkeit, sich beruflich weiter zu entwickeln, sondern auch persönlich, sagte Sedlaczek im Podcast „Einfach mal Luppen“.

Sedlaczek spricht mit Toni Kroos über Wechsel zur ARD-Sportschau

Aber natürlich ist ihr die Entscheidung nicht leichtgefallen, wie die gebürtige Berlinerin verriet: „Der Wechsel ist mit ganz viel Wehmut verbunden, was nicht heißt, dass ich mich nicht auf die ARD freue, das tue ich sehr wohl. Ich hatte zehneinhalb verdammt tolle Jahre bei Sky. Daher ist mir die Entscheidung auch nicht leichtgefallen.“

Doch habe sie „nun die Möglichkeit, von einer WM, EM und den Olympischen Spielen zu berichten“, erklärte Sedlaczek: „Es war schon immer mein Traum.“ Und: „Wenn man so ein Angebot bekommt, ist es auch ein Riesen-Kompliment und in einer gewissen Weise ein Ritterschlag, diese Institution moderieren zu dürfen.“

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Da ist es kein Wunder, dass die geübte Moderatorin vielleicht auch ein bisschen nervös ist. „Mir geht jetzt schon der Hut, wenn ich an die erste Sendung denke. Ich bin da immer super nervös. Das ist jetzt bei Sky aber auch noch so. Wenn es heißt ’noch zwei Minuten‘ zieht sich bei mir innerlich nochmal alles zusammen. Und bei der Sportschau schauen nochmal ein paar mehr Leute zu, weil sie wissen, dass ich das jetzt zum ersten Mal mache. Da bin ich jetzt schon nervös.“

Sedlaczek freut sich auf neue Herausforderung bei der ARD

Auch die Fußstapfen, in die Sedlaczek treten möchte, machen sie ein wenig nervös. Als eines ihrer Vorbilder nennt sie die ehemalige Moderatorin Monica Lierhaus. Diese moderierte von 2004 bis 2009 bei der ARD auch mitunter in der Sportschau.

Sie gehört dabei zu den „Frauen, die uns Nachfolgerinnen, jetzt nicht unbedingt für die Sportschau, sondern generell als Frau im Fußball, auch so ein Stück weit den Weg geebnet haben, weil sie gezeigt haben, auch Frauen können in diesem Business gut aufgehoben sein.“

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Als Frau in der Welt des Sports und vor allem der des Fußballs ist auch Sexismus ein Thema, dass an Sedlaczek nicht spurlos vorbeigeht. Noch immer werden Frauen im Fußball kritisch angesehen, auch wenn sich das ihrer Ansicht nach deutlich gebessert habe.

Zwar sagt sie selbst, dass ihre Anfangszeit nicht allzu schwer war, doch auch Sedlaczek musste sich einiges gefallen lassen. „Medial wurde die Arbeit schon genau unter die Lupe genommen, du wirst erst auf dein Äußeres reduziert“, sagte die Sportjournalistin.

Sky-Moderatorin Sedlaczek spricht über Sexismus im Fußball

Sedlaczek erklärt: „Ich wurde nicht die ganze Zeit mit Blumen beworfen. Es gab auch in gewissen Zeitschriften eine Beurteilung, die dann hieß Flopperin der Saison. Gerade wenn du in den Anfangsstunden steckst, hörst du das nicht gerne, weil dich das verunsichert. Wenn dir ein Versprecher passiert oder eine Frage nicht so gelungen ist, wirst du schnell in die Ahnungslosen-Ecke gestellt. Das passiert bei Frauen immer noch viel zu schnell, wohingegen man bei Männern weitaus großzügiger ist.“

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Doch es gab auch schlimmere Situationen. Eine Szene aus dem Stadion kommt der Moderatorin dabei in den Sinn: „Ich habe noch auf einen Interviewpartner gewartet. Da standen dann drei Jungs und ein Mädel, die Jungs rufen: ‚Ey, Sedlaczek, wann ziehst du dich für den Playboy aus?‘ Das habe ich mir zwei, dreimal angehört. Normalerweise reagiere ich auf so etwas nicht. Dann bin ich aber dahin gegangen und meinte: ‚Okay, dass ihr das macht, finde ich nicht gut. Aber dass du als Frau daneben stehst und deine Begleitung sowas sagen lässt, das finde ich wahnsinnig traurig.‘ Dann habe ich mich umgedreht und bin gegangen.“

Sexismus ist aber natürlich nicht nur in ihrer Branche ein großes Thema. „Generell ist das Thema noch viel zu groß. Auf Social Media wird man damit täglich in Verbindung gebracht. Aber ansonsten habe ich schon das Gefühl, dass die Leute schon sehr wohl registrieren, dass ich einen guten Job mache.“

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