Er kann es also doch: In seinem sechsten Versuch gewann Cristiano Ronaldo gegen Deutschland – und zog mit Portugal ins Finale der Nations League ein.

Er kann es also doch: In seinem sechsten Versuch gewann Cristiano Ronaldo gegen Deutschland – und zog mit Portugal ins Finale der Nations League ein. Foto: IMAGO/Fussball-News Saarland

Nach Unwetter: Ronaldo schockt DFB-Team! Deutschland verpasst das Finale

Sie waren angetreten, um den Nations-League-Titel zu gewinnen – doch der Traum der DFB-Auswahl zerschellte an den Füßen von Superstar Cristiano Ronaldo. Nichts war es mit dem Sprung ins Finale, stattdessen geht es nach dem 1:2 (0:0) in München gegen die starken Portugiesen nur ins Spiel um den bedeutungslosen dritten Platz. Eine dann doch herbe Enttäuschung für das Team um Bundestrainer Julian Nagelsmann, die erste, seit dem unglücklichen Aus im EM-Viertelfinale gegen Spanien vor elf Monaten. Diesmal war es Ronaldo, der das DFB-Team schockte.

Ausgerechnet er also. Der Mann, der zuvor alle seine fünf Duelle gegen Deutschland verloren hatte (das erste vor 19 Jahren!) und nun im gehobenen Alter von 40 Jahren seine vielleicht letzte Chance besaß, das alles ein wenig aufzuhübschen. Er nutzte sie, traf zum Sieg und sorgte für Jubelstimmung bei den etwa 15.000 portugiesischen Fans in der mit 66.000 Fans ausverkauften Münchner Arena. Die Deutschen aber schoben Frust. Statt des ersten Titels unter Nagelsmann droht dem DFB-Team nun, aufgrund seiner bis zur Auslosung kaum noch zu verbessernden Weltranglistenposition (aktuell Platz zehn), eine Hammer-Gruppe bei der WM 2026.

Vor dem Anpfiff herrschte ein gewaltiges Unwetter in München

Ein letztlich missratener Abend für alle, die nicht zu Ronaldo hielten. Nicht wenige hatten sogar schon vor dem Anpfiff die Schnauze voll. Denn wer zu spät in Richtung Arena aufgebrochen war, den bestrafte der Regen. Und was für einer. Den ganzen Tag über schon herrschte in München Alarmbereitschaft, es kündigte sich Unheil an. Knapp 60 Minuten vor dem Anpfiff, mitten in die bevorzugte Ankunftszeit der Fans hinein, brach der Himmel dann auf und schickte Orkanböen, Blitze, Hagel und Regenstürme hinab. Tausende Anhänger erreichten die Allianz Arena von Kopf bis Fuß durchnässt. In den kommenden Tagen dürfte die Ausfallquote bei vielen Arbeitgebern im Raum München rapide ansteigen.

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Die UEFA reagierte und verschob den Anpfiff um zehn Minuten. Ein wenig mehr Zeit auch für Ronaldo, sich das Aufwärmen mit Tricks und Finten zu vertreiben. Doch Portugals Superstar erschrak auch, als ein Flitzer auf ihn zurannte und versuchte, ihn zu umarmen. Ordner führten den jugendlichen Fan ab.

Superstar Ronaldo besaß die erste Chance für Portugal

Zügig stand der fitteste 40-Jährige der Welt dann auch während des Spiels im Mittelpunkt. Doch Keeper ter Stegen parierte gegen ihn und bewahrte das DFB-Team vor dem Rückstand (7.). Doch die beiden sollten sich an diesem Abend noch des Öfteren begegnen.

Zunächst aber drehten die Nagelsmänner auf. Insbesondere Nick Woltemade stand dabei im Mittelpunkt des Interesses. Der Shooting-Star des VfB Stuttgart hatte es bei seinem Länderspieldebüt nicht immer leicht gegen die engmaschige portugiesische Defensive, offenbarte aber mehrfach, dass er Räume erkennt, die seine Gegenspieler deutlich später sehen. Fast hätte er so zur Führung getroffen, scheiterte aber an Diogo Costa (19.). Auch Goretzka (21.) kam kurz darauf einem Tor nahe.

Stuttgarts Nick Woltemade (l.) feierte gegen Portugal sein Länderspieldebüt. imago/Newspix
Stuttgarts Nick Woltemade (l.) feierte gegen Portugal sein Länderspieldebüt.
Stuttgarts Nick Woltemade (l.) feierte gegen Portugal sein Länderspieldebüt.

Es brauchte einen Geniestreich, um den Bann endlich brechen zu können. Er kam zwei Minuten nach der Pause und viel besonderer hätte Deutschlands Führung nicht sein können. In seinem 100. Länderspiel lupfte Joshua Kimmich den Ball traumhaft genau auf Florian Wirtz, der ihn per Kopf im rechten Eck versenkte. 1:0 für Deutschland, da blieb sogar Ronaldo die Spucke weg, ehe er gemeinsam mit seinen Kollegen wie wild reklamierte. Nutzte nichts, der Treffer zählte.

Portugal drehte das Spiel gegen die DFB-Auswahl

Aber am besten lacht ja bekanntlich der, der dies als Letzter tut. Und das waren die Portugiesen, die das Spiel per Doppelschlag drehten. Zunächst schlenzte Francisco Conceiçāo sehenswert zum 1:1 ins deutsche Tor (62.), ehe sechs Minuten später der Meister seinen großen Auftritt hatte. Nach Nuno Mendes‘ Vorarbeit machte Ronaldo das, was er am liebsten tut, schoss die Kugel zur Führung ins Netz und ließ sich anschließend ausgiebig feiern.

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Es blieb der Schlusspunkt der Partie, auch, weil der eingewechselte Adeyemi nur den Außenpfosten traf (82.). Als Ronaldo in der Nachspielzeit ausgewechselt wurde, pfiffen die deutschen Fans aus Leibeskräften, aber das dürfte ihm herzlich egal gewesen sein. Portugal und sein Superstar treffen am Sonntag (21 Uhr) an gleicher Stelle auf Frankreich oder Spanien, die am Donnerstag den zweiten Finalteilnehmer ermitteln. Das DFB-Team bekommt es am Sonntag (15 Uhr in Stuttgart) mit dem Verlierer zu tun. Sie hatten sich deutlich mehr erhofft.

So spielte Deutschland: Ter Stegen – Anton (71. Nmecha), Tah, Koch – Kimmich, Pavlovic (71. Adeyemi), Goretzka, Mittelstädt (60. Gosens) – Woltemade (60. Füllkrug), Wirtz, Sané (60. Gnabry)

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