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Thomas Tuchel
  • Nach Kader-Kritik: Wieder alles gut zwischen Thomas Tuchel und Uli Hoeneß?
  • Foto: IMAGO/eu-images

Nach Rüffel: Bayern-Coach Tuchel berichtet von Gespräch mit Hoeneß

Dieses Mal hütete sich Thomas Tuchel. Die Fragen nach der dünnen Personaldecke lächelte er entspannt weg, zum überschaubaren Kader ließ sich der Trainer von Bayern München kaum ein kritisches Wort entlocken – die sanfte verbale „Watschn“ von Uli Hoeneß wirkte offenbar. Dabei hätte Tuchel nach dem hart erkämpften 3:1 (2:1) beim Angstgegner FSV Mainz 05 deutlich lauter Alarm schlagen können.

Verletzungen, Jetlag, neue Sorgen – der 50-Jährige aber zeigte sich vor allem stolz. „Geile Leistung, guter Sieg“, lobte er, zumal es der erste Ligaerfolg nach zuvor drei Pleiten in Folge bei den Mainzern war. Den Sieg, durch den der Rekordmeister den Fokus nach dem Pro-Palästina-Beitrag von Noussair Mazraoui erfolgreich auf das Sportliche legte und dem Spitzenreiter Bayer Leverkusen auf den Fersen blieb, könne man „nicht hoch genug bewerten“.

Die Verletztenliste vor dem Champions-League-Spiel

Joshua Kimmich, gerade erst von einer Grippe genesen, war da längst erschöpft mit 90 Minuten in den Knochen in den Bus gehuscht. Leon Goretzka, mit dickem Knöchel aus den USA zurückgekehrt, verbrachte den Samstagabend laut Medienberichten mit einer Handverletzung zum Röntgen im Krankenhaus. Vor dem Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag (18.45 Uhr) bei Galatasaray Istanbul verschärfte sich die Lage noch einmal.

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Tuchel, erst kürzlich nach seiner Kaderkritik von Hoeneß öffentlich zurückgepfiffen, nörgelte nicht. Sein Plan? „Wir versuchen jetzt, alle in Watte zu packen“, betonte er und mahnte zugleich: „Eine große Verletzungsepidemie können wir uns nicht erlauben auf ein paar Positionen.“ Es gelte, „alle beisammen zu halten und alle Ressourcen zu nutzen. Von der Qualität sind wir vollkommen überzeugt“. Er hoffe jedoch, dass es bei Goretzka „glimpflich“ ausgehe.

Denn der Nationalspieler gehörte auch in Mainz zu den Stützen, und von den verletzten Spielern kehrt wohl keiner zurück. Neben Abwehrmann Dayot Upamecano (Aufbau nach Muskelverletzung) fallen auch Serge Gnabry (Unterarmbruch) und Raphael Guerreiro (Muskelfaserriss) weiter aus. Bei Mazraoui, der keine Konsequenzen zu befürchten hat, in Mainz aber aufgrund von muskulären Beschwerden gefehlt hatte, sei die „Tendenz eher nein“. Es gebe jedoch „Resthoffnung“, sagte Tuchel.

Tuchel mit explizitem Lob für Trio nach Sieg in Mainz

Umso wichtiger wird die kurze Regenerationszeit für die Bayern, das Spiel in Mainz sei schließlich „physisch sehr anspruchsvoll“ gewesen. „Es war sehr zehrend, deshalb fühlt es sich super an. Die Mannschaft verdient sich ein großes Lob“, sagte Tuchel, der auf Kimmich und Goretzka verwies, aber auch auf Matthijs de Ligt, der nach langer Verletzungspause „nicht hundertprozentig“ fit sei, gleich jedoch über die volle Distanz ran musste.

Und so verzieh der Bayern-Coach seinen Profis auch das teils „schlampige“ Offensivspiel sowie die etwas „fahrlässige“ Defensivarbeit. Es blieb lange spannend, trotz der Führung durch Kingsley Coman (11.) und Harry Kane (16.). Sven Ulreich, der seinen Platz zeitnah für Rückkehrer Manuel Neuer räumen wird, hielt einmal „sensationell“ (Tuchel). Anthony Caci (43.) verkürzte, ehe Goretzka (59.) und etwas Glück den Bayern zum Sieg verhalfen.

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„Wir haben alle durchgebissen“, sagte Tuchel – und versicherte gut gelaunt nach einem Gespräch mit Hoeneß am Freitag. Die Diskussionen um die unglückliche Transferperiode oder den Kader seien „ausgeräumt. Es wird natürlich viel daraus gemacht, wenn er spricht. Mit Uli ist alles gut.“ (sid/lmm)

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