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Noussair Mazraoui muss für seine Anti-Israel-Posts keine Konsequenzen befürchten.
  • Noussair Mazraoui muss für seine Anti-Israel-Posts keine Konsequenzen befürchten.
  • Foto: imago/Sven Simon

Bayern trifft Mazraoui-Entscheidung – Tuchel äußert sich erstmals

Noussair Mazraoui muss nach seinen Pro-Palästina-Posts keine Konsequenzen durch den FC Bayern befürchten. „Noussair Mazraoui wird im Kader des FC Bayern bleiben, fällt aber wegen einer Verletzung, die er sich beim Länderspiel mit der marokkanischen Nationalmannschaft zugezogen hatte, derzeit aus“, teilten die Münchner am Freitagmorgen mit. Mittags äußerte sich auch Trainer Thomas Tuchel zu dem Fall.

Mazraoui hatte auf Instagram unter anderem einen Post geteilt, in dem es hieß, die „unterdrückten Brüder in Palästina“ sollten im Konflikt mit Israel „den Sieg erringen“.

FC Bayern München: Noussair Mazraouis Instagram-Post sorgte für Wirbel

„Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen und ergänzte: „Der FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas auf Israel.“ Mazraoui wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert, er verurteile darüber hinaus „jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation“.

Die Bayern betonten erneut, sie stünden „an der Seite der jüdischen Gemeinde Deutschlands und an der Seite Israels; nichts rechtfertigt die Ermordung von Kindern und Familien“. Darüber hinaus sei der Verein „der Überzeugung, dass Fußball seine Kraft des Ausgleichs zwischen den unterschiedlichen Kulturen gerade in den schwierigsten Momenten entfalten sollte“.

Tuchel setzt auf die Bayern-Kabine

Diesen Ansatz teilt auch Trainer Tuchel, der sowohl mit Mazraoui als auch dem israelischen Ersatztorwart Daniel Peretz geredet hat. Auf die Inhalte wollte er aber nicht eingehen. „Es ist unsere Fürsorgepflicht, mit ihm zu sprechen und abzuklären, wie es ihm geht, ob Fußball für ihn möglich ist“, sagte Tuchel über Peretz, dessen Familie und Freunde in Israel leben.

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Tuchel äußerte eine allgemeine Sicht auf den Umgang untereinander in einer Mannschaft auch vor dem Hintergrund von Konflikten. „Eine Kabine, völlig unabhängig von religiösen Überzeugungen, von kulturellen Unterschieden, ist immer, so habe ich es erlebt, ein Ort, an dem man friedlich, freundschaftlich, kameradschaftlich auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet“, erzählte er. „Es ist immer wieder wunderschön und wunderbar zu beobachten, wie das funktionieren kann in dem kleinen Mikrokosmos Kabine.“

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Für Tuchel gehe es darum, Mazraoui in der Gemeinschaft zu halten und zugleich auf Peretz einzugehen. „Ich habe großes Vertrauen in die Wirkung einer Kabine“, sagte der Münchner Trainer. „Wir haben keine heile Welt in der Kabine, aber eine Kabine hat heilsame Wirkung über alle Grenzen.“ (aw/sid/dpa)

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