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Julian Nagelsmann mit Robert Lewandowski
  • Julian Nagelsmann (l.) muss überlegen, wie er Robert Lewandowski ersetzen wird.
  • Foto: imago/Sven Simon

Erleichterung bei Bayern nach Lewandowski-Transfer – kommt Kane?

Tag eins nach dem Ende der Tor-Epoche von Robert Lewandowski beim FC Bayern. Nach dem besiegelten Wechsel des Weltfußballers zum FC Barcelona müssen sich die Münchner neu ausrichten. Trainer Julian Nagelsmann hat einige Ideen – und einen großen Wunsch.

Das Ende der glor- und vor allem torreichen Ära von Robert Lewandowski beim FC Bayern begann mit vielen Fragen. Holen die Münchner einen neuen Superstürmer? Wer soll künftig die Tore schießen? Was macht der Rekordmeister mit den bis zu 50 Millionen, die er für den Weltfußballer kassiert? Einig waren sich Trainer Julian Nagelsmann und seine Führungskräfte am Samstag nach der Teamvorstellung in der Allianz Arena, dass das Ende des wochenlangen Wechselhickhacks positiv für alle Seiten war.

„Natürlich ist es so, dass wenn du einen Stürmer verlierst, der 40 Tore schießt über mehrere Jahre, dann ist das eine große Komponente, die wegbricht“, sagte Nagelsmann. „Andererseits ist es eine große Herausforderung und eine große Chance für alle, trotzdem Bayern München strahlen zu lassen nach der Ära Lewandowski. Es war ja klar, dass dieser Moment irgendwann kommt – ob dieses oder nächstes Jahr.“ Sportvorstand Hasan Salihamidzic hatte nach dem Abschied des „besten Stürmers seit Gerd Müller“ beim FC Bayern „ein weinendes und ein lachendes Auge“.


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Lewandowski bedankt sich vor allem bei den Fans

Lewandowski verabschiedete sich via Instagram. In einem am späten Samstagabend veröffentlichten Beitrag schrieb der 33 Jahre alte Pole zunächst, er danke seinen Teamkollegen, allen Mitarbeitenden und dem Management des FC Bayern. „Sowie allen, die mich unterstützt haben und es uns ermöglicht haben, die vielen Titel zu holen“, ergänzte Lewandowski. „Ich bin sehr stolz auf alles, was wir gemeinsam erreicht haben.“

Vor allem aber wolle er sich bei den Fans bedanken. „Ihr seid es, die den Verein ausmachen. Wir, die Spieler, sind nur für einen Moment da. Für mich währte dieser Moment acht wunderbare Jahre, die ich für immer in meinem Herzen behalten werde“, betonte Lewandowski.

Thomas Müller verabschiedete sich unterdessen mit emotionalen Worten von Lewandowski. „Alles Gute für deine Zukunft @FCBarcelona, @lewy_official! 8 besondere Jahre, viele Tore, viele Trophäen, Höhen und Tiefen, aber immer Respekt und ein echter Siegergeist!“, schrieb der deutsche Nationalspieler in den Sozialen Medien und teilte ein paar gemeinsame Fotos der beiden Weltklasse-Fußballer.

Bayern kann Geld für de Ligt-Transfer gebrauchen

Am 30. Juni 2023 wäre der Vertrag des polnischen Superstürmers, der mit unzähligen Torrekorden begeisterte, in München ausgelaufen. Ein Jahr vor Vertragsende kassierten die Bayern die für einen fast 34-Jährigen stolze Ablöse mit spekulierten 45 Millionen Euro sowie bis zu fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen. „Durch die Ablöse haben wir natürlich auch die Möglichkeit, weiter zu schauen, was sich noch tut auf dem Transfermarkt“, sagte Vorstandschef Oliver Kahn. Sollte der Poker um Innenverteidiger Matthijs de Ligt (22) von Juventus Turin von Erfolg gekrönt sein, könnte die Bayern das Geld auch für diesen Transfer in der Größenordnung von rund 70 Millionen Euro gut gebrauchen.

Ein klassischer Neuner-Ersatz für Lewandowski hat aktuell nicht die größte Priorität. Solche Topstürmer-Typen wären etwa Karim Benzema von Real Madrid oder Harry Kane von Tottenham Hotspur. „Der Markt ist natürlich begrenzt, viel schwieriger ist natürlich die Finanzierung der zur Verfügung stehenden Spieler“, sagte Nagelsmann. „Wir haben eh viel Auswahl. Das war letztes Jahr schon schwer zu moderieren, die ganzen Offensivspieler auf die Positionen zu bringen.“

344 Tore in 375 Spielen lautet die imposante Ausbeute Lewandowskis. „Wenn wir die Schüsse jemand anderem organisieren können – wir müssen eben umverteilen“, sagte Müller. „Wir müssen schauen, dass wir weiter erfolgreich bleiben. Ich bin mir sicher, dass sich die Statik unseres Offensivspiels ein bisschen verändert.“ Der 33-Jährige sieht nun die verbliebene Offensivgarde um ihn, Serge Gnabry, der am Samstag bis 2026 verlängerte, Leroy Sané, Kingsley Coman oder den zum neuen Superstar von den Bayern-Bossen auserkorenen Neuzugang Sadio Mané gefragt.

Kane zu Bayern? „Ist alles Zukunftsmusik“

„Wir haben ja Neuner im Kader und ich glaube, dass es immer Lösungen gibt. Wir sind hervorragend besetzt vorne“, sagte Nationalspieler Leon Goretzka. „Ich bin froh, dass da eine Lösung gefunden wurde, die für beide anscheinend okay ist. Ich glaube, das hat die ganze Geschichte von Lewandowski bei Bayern auch verdient.“

Eine kurzfristige Verpflichtung von Harry Kane als Nachfolger für Weltfußballer Robert Lewandowski ist für Bayern-Chef Oliver Kahn offenbar kein Thema. „Er ist bei Tottenham unter Vertrag. Klar, ein absoluter Top-Stürmer, aber das ist doch alles Zukunftsmusik“, sagte der frühere Nationaltorhüter der „Bild am Sonntag“. Kahn ergänzte: „Jetzt müssen wir erst mal schauen, den Kader für die aktuelle Saison zusammenzubekommen. Da schauen wir mal, was noch alles passiert.“

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Cristiano Ronaldo scheint dagegen weiterhin nicht im Bayern-Fokus zu stehen. „Ich liebe Cristiano Ronaldo und jeder weiß, was das für ein fantastischer Spieler ist. Aber jeder Verein hat ja eine bestimmte Philosophie und ich bin mir nicht sicher, ob es das richtige Signal für den FC Bayern und die Bundesliga wäre, wenn wir ihn jetzt holen würden“, sagte Kahn. „Solch ein Wechsel passt nicht unbedingt zu den Ideen, die wir hier beim FC Bayern verfolgen.“ Schon lange halten sich Spekulationen um Ronaldo, Kane und Bayern. (dpa/mvp)

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