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Stadionübersicht vom Spiel West Ham United gegen Eintracht Frankfurt
  • Während des Halbfinal-Hinspiels attackierten mehrere Fans von West Ham United zwei deutsche Radioreporter.
  • Foto: Imago / Shutterstock

Nach Angriff auf ARD-Reporter: Scharfe Kritik an West Ham United

Am Rande des siegreichen Europa-League-Auftritts von Eintracht Frankfurt in London sorgt ein tätlicher Angriff auf zwei deutsche Radioreporter für Wirbel. Die Entrüstung darüber ist groß.

Nach der Attacke auf zwei Rundfunkreporter der ARD beim Europa-League-Halbfinale von Eintracht Frankfurt bei West Ham United haben der Hessische Rundfunk und der Bundesligist heftige Kritik am englischen Klub geübt und den tätlichen Angriff scharf verurteilt.

Skandal bei West Ham: „Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum“

„Ein Fußballstadion ist kein rechtsfreier Raum“, sagte Programmdirektorin Gabriele Holzner am Freitag in einer Mitteilung des Senders. Man erwarte „vom veranstaltenden Verein, dass er Bedingungen auch für Reporter der Gastmannschaft schafft, so dass diese ihren Job ohne Angst vor Übergriffen machen können“, fügte Holzner an. Schläge und körperliche Gewalt seien in keinem Fall tolerierbar.

Auch die Eintracht reagierte empört auf den Vorfall beim 2:1-Sieg. „Der Angriff auf Journalisten des Hessischen Rundfunks ist nicht zu tolerieren und bei aller Emotionalität eines wichtigen Halbfinalspiels mit all den dazugehörigen Begleitumständen inakzeptabel“, sagte Jan Martin Strasheim, Leiter Medien und Kommunikation des Vereins. „Die Vorkommnisse bedürfen einer sorgfältigen Aufarbeitung, der West Ham United auch nachkommen wird. Dies wurde uns vonseiten des Klubs zugesichert.“

Die UEFA verzichtet auf Disziplinarverfahren

Aus diesem Grund sieht die UEFA von einem Disziplinarverfahren gegen den Tabellensiebten der englischen Premier League ab. „Der Klub hat schnell reagiert und wird den Vorfall nun untersuchen, um die Schuldigen zu ermitteln und zu sperren“, hieß es von der UEFA. Die ARD sei mit diesem Vorgehen einverstanden.

Den betroffenen Rundfunkreportern Tim Brockmeier und Philipp Hofmeister geht es nach eigenen Angaben gut. Ihren Schilderungen zufolge erhielten sie am Donnerstagabend während des Halbfinal-Hinspiels im Londoner Olympiastadion „mehrfach Faustschläge an den Hinterkopf, in den Nacken, in den Rücken“. Das sei wohl nicht „die feine englische Art“, schrieb Brockmeier bei Twitter. Er bedankte sich bei den Medienmitarbeitern des hessischen Fußball-Bundesligisten, aber auch des gastgebenden Premier-League-Klubs, „die uns in der Pause regelrecht in Sicherheit gebracht haben, bringen mussten“.


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West Ham United verurteilte das Geschehen ebenfalls. „Wir werden daran arbeiten, die Täter ausfindig zu machen“, wurde ein Klub-Sprecher am Freitag vom „Kicker“ zitiert. „Sie werden eine unbefristete Sperre erhalten und weder das London Stadium betreten noch mit dem Klub reisen dürfen. Es gibt keinen Platz für ein solches Verhalten.“

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Zu den Angriffen war es kurz nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von West Ham in der 21. Minute gekommen. „Wir werden hier attackiert“, berichtete Hofmeister während der Live-Übertragung. In den Sekunden davor waren Tumulte hörbar gewesen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Brockmeier, dem das Headset vom Kopf gerissen worden war: „Wir sind geschockt.“ In der Pause wechselten die beiden Reporter des Hessischen Rundfunks die Plätze und kommentierten von dort weiter. „Mental war das danach schwierig“, sagte Hofmeister. (dpa/brb)

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