Anthony Modeste (l.) und Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl
  • Anthony Modeste (l.) und Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl
  • Foto: Borussia Dortmund

„Fehleinkauf“? BVB-Boss Kehl reagiert bei Modeste mit einer Bitte

Der Schock nach der ernüchternden Heimpleite ist Trotz gewichen: Vizemeister Borussia Dortmund will am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim noch sieglosen Hauptstadtklub Hertha BSC eine Kostprobe seines wahren Könnens abliefern, nachdem das 2:3 im letzten Heimspiel gegen Aufsteiger Werder Bremen durch drei Gegentore in der Schlussphase die aufkommende Euphorie rund um dem Borsigplatz jäh beendet hatte.

„Wir müssen am Samstag eine Reaktion zeigen, um da weiterzumachen, wo wir hin wollen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl am Donnerstag. Und Trainer Edin Terzic ergänzte: „Wir können uns nur über uns selbst ärgern und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen. Es war nicht der eine Fehler, der das Spiel (gegen Bremen d.Red.) entschieden hat.“

Sportdirektor Kehl fordert in Berlin „deutliche Leistungssteigerung“

Es gehe nun darum, „die guten Trainingseindrücke in ein gutes Spiel umzumünzen“, so der Fußballlehrer. In Berlin brauche man „eine deutliche Leistungssteigerung und ein richtig gutes Ergebnis“, sagte Kehl dem kicker.
Auch das Auftreten des BVB bei den Siegen gegen Leverkusen (1:0) und in Freiburg (3:1) war nicht das Gelbe vom Ei. Gegen Bremen allerdings wurden drei sicher geglaubte Zähler noch durch unglaubliche Schnitzer aus der Hand gegeben, das hat doch Spuren bei den Borussen hinterlassen.

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„Wir haben uns gewisse Szenen sehr häufig angeguckt. Zwei Dinge haben wir festgestellt: Einmal war die Leistung nicht gut, und dann ist natürlich die Niederlage zu nennen“, sagte Terzic, „bis zur 88. Minute lagen wir 2:0 vorne und haben dann das Spiel noch aus der Hand gegeben.“

So analysierte der BVB-Coach, „die Art und Weise wie wir uns bei Ballbesitz verhalten haben.“ Man habe zu viele Ballkontakte gebraucht, konnte den Gegner durch Spielverlagerung nicht müde spielen. Die Abstände im Pressing seien zu groß gewesen.

Integration von Modeste gestaltet sich schwierig – Tipps von Ex-Trainer Baumgart

Probleme bereitet zurzeit in Dortmund noch die Eingliederung von Mittelstürmer Anthony Modeste. Der für fünf Millionen Euro Ablöse vom 1. FC Köln geholte Torjäger wirkte bei seinen beiden bisherigen Auftritten im schwarz-gelben Dress wenig überzeugend. Bislang gelang es nicht, ihn entsprechend ins BVB-Spiel einzubinden.

„Tony hat unfassbare Qualitäten in der Box“, betonte Terzic, „wir müssen uns grundsätzlich den Qualitäten unserer Spieler anpassen. Wir hatten viele Situationen, wo wir den Ball gefährlich vor das Tor bekommen mussten.“ Das sei aber nicht geschehen. Kehl appellierte in der Causa Modeste: „Ich würde um ein bisschen um Geduld bitten. Ihn als Fehleinkauf zu titulieren, das finde ich nicht in Ordnung.“


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Der Ex-Trainer von Modeste, FC-Coach Steffen Baumgart, hatte unlängst bei DAZN gesagt: „Das, was Tony im letzten Jahr ausgezeichnet hat, war die Mannschaft in seinem Hintergrund. Wir sehen es ja gerade, wenn eine Mannschaft eben nicht so agiert, dann schießt du vielleicht auch nicht so viele Tore wie vorher. So deutlich muss man es sagen.“(sid/tw)

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