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Tolgay Arslan
  • Ex-HSVer Tolgay Arslan läuft inzwischen für Udinese Calcio in der Serie A auf.
  • Foto: imago/ZUMA Press

Mit Ronaldo, Mourinho und Ex-HSVer: Serie A startet in 90. Saison

Die italienische Serie A hält meist bereit, was viele Fußball-Herzen begehren: Top-Stars, Tradition und große Emotionen. Am Samstag startet sie in ihre 90. Spielzeit. Noch kurz davor hat der Transfermarkt einige Überraschungen geboten.

TRIUMPHE: Der amtierende Meister Inter Mailand gewann den Scudetto in der zurückliegenden Spielzeit vorzeitig und mit Abstand auf seine Verfolger. International gingen die italienischen Klubs in der Vorsaison allerdings leer aus. Im Achtelfinale der Champions League etwa war für Atalanta Bergamo um den deutschen Nationalspieler Robin Gosens, Lazio Rom um den Ex-Dortmunder Ciro Immobile und die Star-Truppe von Juventus Turin Schluss. Auch mit Blick auf die Abgänge ins und Neuzugänge aus dem Ausland in die Serie A, dürfte die Liga international wieder den Anschluss finden wollen.

Serie A: Bleibt Cristiano Ronaldo Juventus Turin erhalten?

TOP-STARS: Vor wenigen Tagen meldete sich Cristiano Ronaldo zu Wort: „Ich breche jetzt mein Schweigen, um zu sagen, dass ich es den Leuten nicht erlauben kann, mit meinem Namen herumzuspielen.“ Seit Monaten rankten sich Wechselgerüchte um den portugiesischen Superstar. Geht er wieder zu Real Madrid oder Manchester United? Wechselt er zu Paris Saint-Germain? Derzeit ist der 36-Jährige bei Juventus Turin. Sein Vertrag läuft im kommenden Jahr dort aus.

Inter Mailand handelte dagegen einen Millionen-Deal mit dem Premier-League-Klub FC Chelsea aus und gab seinen belgischen Top-Torjäger Romelu Lukaku ab. Der 28-Jährige wechselte damit vom italienischen Meister zum Champions-League-Sieger aus England. Im Angriff verpflichtete Inter danach prompt den bosnisch-herzegowinischen Ex-Wolfsburger Edin Dzeko, der vom Hauptstadtclub AS Rom nach Norditalien wechselte. Ob der 35-Jährige Lukaku ersetzen kann, muss er aber erst noch unter Beweis stellen.

Neu in Italien: Olivier Giroud und Tammy Abraham kommen vom FC Chelsea in die Serie A

Neu in der Liga sind die Stürmer Olivier Giroud und Tammy Abraham, die vom FC Chelsea kamen. Der 34 Jahre alte Franzose Giroud unterschrieb beim AC Mailand, wo er zusammen mit dem schwedischen Stürmer-Oldie Zlatan Ibrahimovic spielen wird. In den ersten Testspielen überzeugte er bereits im Trikot der Rossoneri. Der 23-jährige Abraham steht nun im Kader von AS Rom.

Meisterschaft: Kann Inter Mailand den Titel verteidigen?

TITELJÄGER: Inter brach mit der Meisterschaft eine neun Jahre währende Titelserie von Juventus Turin. Die Bianconeri aus Turin hatten trotz starker Team-Besetzung ihre Saisonziele in einem sportlich turbulenten Jahr mit gescheiterten Super-League-Plänen nicht erfüllt. Am letzten Spieltag mussten sie noch um die Champions-League-Teilnahme bangen. In dieser Saison dürfte sich neben Juve und Inter auch das Team des AC Mailand als Titelanwärter in Position bringen wollen.

Nach elf Jahren: Jose Mourinho zurück in Italien

TRAINER: Auch auf den Cheftrainerposten wurde ordentlich rotiert. Meistertrainer Antonio Conte verließ Inter, weil die Sparpläne des chinesischen Klub-Präsidenten Steven Zhang nicht mit seinen Vorstellungen zusammenpassten. Für ihn kam die Legende von Lazio Rom, Simone Inzaghi. Nach seinem Aus beim SSC Neapel wegen nicht erreichter Saisonziele hatte Gennaro Gattuso, der Weltmeister von 2006, schnell wieder einen Platz auf der Trainerbank bei AC Florenz gefunden. Nicht mal einen Monat später verließ er die Fiorentina im Streit mit dem Verein wieder.

Bei AS Rom empfingen die Fans in Scharen den Portugiesen José Mourinho als neuen Übungsleiter. Er kam aus der englischen Premier League von Tottenham Hotspur. Vor elf Jahren verließ er die italienische Liga, nachdem er mit Inter Mailand das Triple geholt hatte. Am Tiber herrscht vor dem Saisonstart dementsprechend Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison mit dem neuen ligaerfahrenen Trainer. Dieser befand allerdings, dass sein Kader an manchen Stellen noch Schwachstellen aufweise. „Das Wort Zeit ist ein Schlüsselbegriff, aber ohne Verbesserung der Ergebnisse wäre ich wirklich frustriert“, zitierten Medien den 58-Jährigen unlängst.

Tolgay Arslan, Robin Gosens und Co: Die deutschen Profis der Serie A

DEUTSCHE: Die goldenen deutschen Zeiten in der Wunderwelt des Calcio, als reihenweise DFB-Topstars wie Lothar Matthäus, Rudi Völler oder Jürgen Kohler in der damals führenden europäischen Liga kickten, sind längst vorbei. Dennoch lohnt der Blick gen Süden: Immerhin acht deutsche Profis kicken in der Serie A – ein Überblick.

ROBIN GOSENS (27/Atalanta Bergamo)
Der Außenverteidiger wurde in den Niederlanden zum Profi und reifte in Bergamo zum Nationalspieler, der bei der EM gegen Portugal (4:2) das Spiel seines Lebens machte. Gosens war umworben, Rekordchampion Juventus Turin hatte Interesse – der gebürtige Emmericher geht aber in seine fünfte Saison in der Lombardei.

Wird Ex-Schalker Lennart Czyborra der neue Robin Gosens?

DIEGO DEMME (29/SSC Neapel)
Der Ex-Leipziger war in der vergangenen Rückrunde Stammkraft bei Napoli, nun verpasst der defensive Mittelfeldmann den Saisonstart wegen einer Knieverletzung. Demme bestritt 2017 ein Länderspiel – weitere DFB-Einsätze sind nicht in Sicht.

LENNART CZYBORRA (22/CFC Genua)
Der Ex-Schalker könnte der nächste Gosens werden. Czyborra ist ebenfalls auf der linken defensiven Außenbahn zu Hause, kam ebenfalls von Heracles Almelo zu Atalanta Bergamo, das ihn seit 2020 an Genua ausgeliehen hat. Dort verlor er allerdings in der vergangenen Rückrunde nach starker Hinserie seinen Stammplatz.

Beim BVB klappte es nicht: Jeremy Toljan und Koray Günter in Italien feste Größen

JEREMY TOLJAN (27/Sassuolo Calcio)
In Dortmund setzte sich der frühere U21-Nationalspieler ebenso wie bei der folgenden Ausleihe an Celtic Glasgow nicht durch. Die zweijährige Leihe an Sassuolo verhalf allerdings Toljan wie dem Klub (zweimal Platz acht) zum Durchbruch – der Kleinstadtverein aus der Nähe von Modena verpflichtete den Rechtsverteidiger nun fest.

KORAY GÜNTER (27/Hellas Verona)
Nur eine Minute spielte Günter für Borussia Dortmund in der Bundesliga, in der Serie A steht der frühere U20-Nationalspieler nun schon bei 73 Einsätze. Der Innenverteidiger ist bei Traditionsklub Hellas eine feste Größe.

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LAZAR SAMARDZIC (19/Udinese Calcio)
Der Berliner mit serbischen Wurzeln wechselte als Ausnahmetalent im Vorjahr von der Hertha zu RB Leipzig, brachte es aber nur zu vier Kurzeinsätzen in der Bundesliga. Nun nimmt der Offensivspieler in Udine einen neuen Anlauf – der Talentschmiede aus dem Friaul war Samardzic immerhin drei Millionen Euro Ablöse wert.

Ex-HSV-Profi Tolgay Arslan bei Udinese Calcio unter Vertrag

JULIAN CHABOT (23/Sampdoria Genua)
Der baumlange Innenverteidiger, in der Jugend für Eintracht Frankfurt und RB Leipzig aktiv, nahm wie Gosens und Czyborra den Umweg über die Niederlande (Sparta Rotterdam, FC Groningen) in die Serie A. Sampdoria hatte Chabot 2020/21 an Aufsteiger Spezia Calcio ausgeliehen, der Deutsch-Franzose trug in 19 Startelf-Einsätzen zum Klassenerhalt bei und dürfte nun bei „Samp“ eine wichtigere Rolle spielen.

TOLGAY ARSLAN (31/Udinese Calcio)
Der dreimalige U21-Nationalspieler brachte es immerhin auf 83 Bundesliga-Einsätze für den HSV und empfahl sich damit für ein späteres Engagement bei den türkischen Spitzenklubs Besiktas und Fenerbahce. 2020 holte Udine den zentralen Mittelfeldmann ablösefrei, und Arslan kam auf stattliche 30 Einsätze (drei Tore). (dpa/sid/tha)

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