Juan Jesus (l.) beschwert sich beim Schiedsrichter über Francesco Acerbi (r.).
  • Francesco Acerbi musste von der Nationalmannschaft abreisen: Jetzt leugnet er seine Beschimpfungen gegen Juan Jesus (l.).
  • Foto: imago/LaPresse

„Lässt sich durch Lippenlesen beweisen“: Rassismus-Zoff in Italien geht weiter

Der italienische Nationalspieler Francesco Acerbi muss nach einem Rassismus-Vorwurf von der Nationalmannschaft abreisen. Der 35-Jährige weist den Vorwurf zurück – sein Gegenspieler widerspricht.

Fußball-Profi Juan Jesus hat den Rassismus-Vorwurf gegen den italienischen Nationalspieler Francesco Acerbi erneuert und die Darstellung des 36-Jährigen zurückgewiesen. Die Aussagen des Abwehrspielers von Inter Mailand seien „total gegensätzlich zur Realität und zu den Tatsachen, was er auf dem Platz gesagt hat und was sich auch durch Filmaufnahmen und Lippenlesen beweisen lässt“, schrieb der 32 Jahre alte Brasilianer von der SSC Neapel in den sozialen Netzwerken.

Acerbi leugnet jede rassistische Bemerkung

Jesus wirft Acerbi vor, ihn während der Serie-A-Partie ihrer Teams am Sonntagabend (1:1) unter anderem mit dem N-Wort rassistisch beleidigt zu haben. Acerbi war daraufhin am Montag von der italienischen Nationalmannschaft abgereist und steht nicht im Kader für die beiden anstehenden Testspiele in den USA. Es sei entschieden worden, den Verteidiger aus dem Aufgebot zu streichen, damit sich die Lage beruhigen könne, teilte der Verband mit. Auch Inter erklärte, das Gespräch mit Acerbi suchen und den Vorfall aufklären zu wollen.

Acerbi hatte die Vorwürfe später zurückgewiesen. „Aus meinem Mund sind nie rassistische Äußerungen gekommen. Das ist das Einzige, was ich sagen kann“, sagte er. Daraufhin meldete sich Jesus wieder zu Wort. „Für mich war die Angelegenheit mit der Entschuldigung von Acerbi auf dem Platz beendet und ich hätte es bevorzugt, nicht noch einmal über eine so hässliche Sache zu reden wie die, die ich erleiden musste“, schrieb er. Nun wolle er aber seine Sicht der Dinge schildern. „Den Rassismus bekämpft man hier und jetzt.“

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Direkt nach dem Spiel hatte der Verteidiger erklärt, der Vorfall sei für ihn mit der Entschuldigung erledigt. (lg/dpa)

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