Niko Kovac gestikuliert wild an der Seitenlinie.
  • Sein Team startete stark in die Partie, ließ jedoch genau so stark wieder nach: Ist das das Ende für Niko Kovac?
  • Foto: imago/regios24

„Kovac raus!“ Wolfsburg-Trainer vor dem Aus –  das sagt sein Boss

Der VfL Wolfsburg erlebt eine Horrorsaison. Auch gegen Augsburg hieß es nach starkem Beginn: Rote Karte, Ausgleich, nächste Niederlage. Für den Trainer wird es immer enger. Einige Fans forderten: „Kovac raus!”

Bei der 1:3-Niederlage gegen den FC Augsburg blieb der ambitionierte Volkswagen-Klub am Samstag auch im zehnten Bundesliga-Spiel des neuen Jahres ohne Sieg. Mehr denn je stellt sich mit Beginn der zweiwöchigen Länderspiel-Pause nun die Frage, wie es mit Wolfsburgs Trainer Niko Kovac weitergeht.

Versucht der Klub weiter wie geplant, zumindest diese Saison mit dem früheren Bayern-Coach zu Ende zu bringen? Oder muss der 52-Jährige nach nur zwei Siegen in den vergangenen 20 Ligaspielen gehen?

Schäfer: „Wir werden eine Entscheidungen treffen“

Denn neu ist seit diesem 26. Spieltag, dass die Wolfsburger doch noch einmal in Abstiegsgefahr geraten könnten. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz schmolz durch den Mainzer Sieg gegen den VfL Bochum auf sechs Punkte zusammen.

Geschäftsführer Marcel Schäfer rückte nach dem Spiel bei Sky jedenfalls verbal von Kovac etwas ab. Er wollte „fünf Minuten nach dem Spiel keine Personaldiskussion führen“, sondern das Spiel „intern erstmal besprechen. Und dann werden wir Entscheidungen treffen“, sagte der Manager: „Irgendwann müssen wir einfach die Ergebnisse liefern. Und das haben wir weder in den letzten Wochen noch heute.“

Die Augsburger Tore schossen Arne Maier (45. Minute) und Kristijan Jakic (61./79.). Aber die zentrale Figur vor 21 735 Zuschauern war Wolfsburgs Patrick Wimmer. In der neunten Minute brachte der 22-jährige Österreicher den VfL in Führung und belohnte damit eine der stärksten Anfangsphasen seines Teams aus dieser Saison.

Wimmer sah noch in der ersten Halbzeit Rot

Die Niedersachsen hätten längst mit 2:0 oder 3:0 führen können, als Wimmer kurz vor der Halbzeit eine so unnötige wie kritikwürdige Rote Karte sah. Zunächst verlor der Flügelstürmer den Ball an Kevin Mbabu, dann foulte er den ehemaligen Wolfsburger an der Strafraumgrenze. Schiedsrichter Timo Gerach zeigte sofort Rot, obwohl VfL-Verteidiger Maxence Lacroix noch hätte eingreifen können und eine Notbremsen-Situation deshalb nicht vorlag. Und der abgefälschte Freistoß von Maier flog auch noch zum 1:1 ins Tor (45.).

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Das Trikot über den Kopf gezogen und mit einem wutentbrannten Schlag gegen das Gehäuse des Kabinengangs verließ Wimmer das Spielfeld. Bei der 2:3-Hinspiel-Niederlage musste er nach einem Foul des Augsburgers Mads Pedersen ausgewechselt werden und danach wochenlang mit einer Verletzung am Sprunggelenk pausieren. Damals gab es jedoch keine Rote Karte.

Schockzustand bei der Truppe von Niko Kovac

In Überzahl dominierten die Augsburger das Spiel nach der Pause und kamen durch Jakic‘ Tor bereits zum vierten Sieg in Serie. Nach einem schwachen Saisonstart ist der FCA mittlerweile das, was der VfL Wolfsburg nach Transfers für mehr als 70 Millionen Euro in dieser Saison eigentlich unbedingt sein wollte: ein ernsthafter Kandidat für einen Platz zumindest in der europäischen Conference League.

Die Augsburger mussten nicht viel tun für diesen Sieg. Vielmehr zeigte der Spielverlauf, wie angeschlagen die Wolfsburger nach der Sieglos-Serie der vergangenen Wochen sind. Platzverweis und Ausgleichstor sorgten mehr für einen Schockzustand als für ein kollektives Aufbäumen.

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Erst nach dem zweiten Gegentreffer riskierte der VfL in Unterzahl etwas mehr und traute sich zeitweise wieder nach vorn. Die einzige Chance zum 2:2 vergab Jonas Wind in der 71. Minute. Nach dem 1:3 durch einen haltbaren Distanzschuss von Jakic war das Spiel entschieden. Und im Wolfsburger Fanblock erklang zum ersten Mal zaghaft: „Kovac raus!“ (lg/dpa)

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