Rudi Völler macht sich auf dem Weg zur Bank
  • Rudi Völler könnte schon bald zum neuen DFB-Direktor ernannt werden.
  • Foto: imago/Nordphoto

„Komplexer Aufgabenbereich“: Wer wird beim DFB Völlers Nummer zwei?

Das Material für den weißen Rauch kann der DFB schon einmal bereit legen. Schließlich zweifelt kaum noch jemand daran, dass Rudi Völler am Donnerstag vom Expertenrat zum Sportchef der Nationalmannschaft ausgerufen wird. Doch mit der Inthronisierung Völlers als „Wohlfühl-Manager” bis zur Heim-EM 2024 ist es längst nicht getan. Die Frage, wer als Nummer zwei die strukturellen Probleme des krisengeplagten Verbandes lösen kann, steht im Raum.

Für Oliver Kahn ist die Antwort darauf mindestens genauso wichtig wie die Klarheit um Völler. „Es geht darum, ob das ein oder zwei Personen sind – und wie das dann aufgeteilt wird. Wir müssen herausfinden, was uns für die Europameisterschaft am besten hilft”, sagte der Vorstandsboss von Bayern München mit Blick auf die Agenda der Beratergruppe: „Das Ganze ist ein sehr komplexer Aufgabenbereich. Zu glauben, das mit einer Person bewältigen zu können, ist schon sehr ambitioniert.”

Kahn warnt vor Mammutaufgabe für die Beratergruppe: „Alles andere als ein Selbstläufer“

Ohnehin sieht Kahn, der neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Vize Hans-Joachim Watzke, Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Oliver Mintzlaff, Matthias Sammer und Völler in dem Gremium sitzt, aufgrund der anhaltend schlechten Stimmung rund um die Nationalmannschaft eine Mammutaufgabe auf alle Protagonisten zukommen. „Die EM wird alles andere als ein Selbstläufer”, sagte der 53-Jährige: „Wir sind alle auf Alert, was diese Themen anbelangt. Wir müssen anpacken.”

General Völler: Wer wird seine Nummer zwei?

Anpacken muss vor allem die Person hinter oder neben Völler. Denn während der 62 Jahre alte Ex-Teamchef in den kommenden rund 500 Tagen „nur” dafür sorgen soll, dass sich die Nationalelf mit Bundestrainer Hansi Flick in Ruhe und mit neuem Wohlwollen der Fans auf die Endrunde vorbereiten kann, müsste Mister (oder Misses) X als eigentlicher Nachfolger von Ex-Geschäftsführer Oliver Bierhoff die nötigen Reformen einleiten.


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Wie dieses Arbeitsfeld inklusive Akademie-Management, Trainerausbildung, Nachwuchsförderung und administrativen Aufgaben genau aussehen soll, erarbeitet ein internes DFB-Gremium mit Generalsekretärin Heike Ullrich an der Spitze.

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Völler lobte beim Neujahrsempfang der DFL bereits die Arbeit der Gruppe um Ullrich, mit der er sich im Austausch befindet.

Neuendorf bittet um Geduld

Auch Neuendorf gab zu verstehen, dass Lösungen für den großen Rest noch gesucht werden, während die Experten-Taskforce vor allem einen Macher für die Nationalmannschaft sucht. Die offizielle Ernennung könnte schon bei der nächsten Sitzung des DFB-Präsidiums am 27. Januar erfolgen. „Die Expertenrunde gibt eine Empfehlung ab”, sagte Neuendorf: „Bei aller Sympathie für Rudi Völler müssen wir in Demut vor den gewählten Gremien deren Entscheidung abwarten.”

Völler nur als kurzfristige Lösung

Ohnehin scheint klar, dass es zunächst um eine kurzfristige Lösung geht. Völler dürfte seinen Posten wohl kaum über die EM hinaus behalten. Danach muss neu bewertet werden, ob ein Nachfolger wie der gehandelte Fredi Bobic eine „One-Man-Show” anstrebt oder die Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt bleiben. Das kommt wohl vor allem auf den Adjutanten an, der Völler zur Seite gestellt wird.

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Spekuliert wird über zahlreiche Namen, seit dem DFL-Empfang wieder verstärkt über eine weibliche Besetzung. Neuendorf unterhielt sich in Offenbach jedenfalls auffallend lange mit Mitgliederinnen der Frauen-Initiative um Katja Kraus. Und UEFA-Frauenabteilungsleiterin Nadine Keßler könnte den Job sicher auch. (sid/yj)

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