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Winfried Schäfer
  • Winfried Schäfer nimmt bei der Diskussion um die Katar-WM den DFB und die Bayern in die Pflicht
  • Foto: IMAGO / Fotoarena

Katar-WM: Ex-Bundesliga-Coach nimmt DFB und FC Bayern in die Pflicht

Winfried Schäfer hat in seiner Trainerkarriere schon einiges erlebt. Der frühere Bundesliga-Trainer, der mittlerweile selbst beim Al-Khor SC in Katar arbeitet, hat sich nun zu den anhaltenden Diskussion um die massiv in der Kritik stehende Katar-WM im Winter 2022 geäußert – und wünscht sich eine differenzierte Betrachtung.

„Ein moralischer Aufschrei ist erst einmal gut. Aber wie so häufig wird es komplizierter, wenn man genauer hinschaut“, sagte der 71-Jährige der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). „Mir fehlt da manchmal die nötige Tiefe in der Diskussion“, führte Schäfer aus. Seiner Erfahrung nach werde es schwer, außerhalb Europas die Menschenrechtsstandards zu finden, „die wir für selbstverständlich halten“, sagte Schäfer, der seit Januar bei Al-Khor SC tätig ist und Verbesserungen vor Ort wahrnimmt.

Winfried Schäfer: Bayern und DFB können in Katar viel bewegen

„Es wurden Räume geschaffen, wo sich eben nicht nur die vielen Expats, sondern auch die Einheimischen begegnen, wie man es vom Westen gewohnt ist“, sagte Schäfer: „Diese Annäherung war eine bewusste Entscheidung. Katar, die Emirate und viele andere Länder in der Region haben sich wie gesagt für ein besseres und engeres Miteinander mit dem Westen entschieden.“


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Die Menschenrechtsverletzungen im Wüstenstaat sorgen ein Jahr vor der WM vor allem in Europa für Diskussionen. Im November kritisierte Amnesty International erneut die Arbeitsbedingungen für Bauarbeiter in dem Emirat. Bei der Jahreshauptversammlung des deutschen Rekordmeisters Bayern München war es zu Tumulten gekommen, nachdem ein Antrag zur Beendigung des Qatar-Airways-Sponsorings abgeschmettert worden war.

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Die Beziehung zum Westen sei „sehr wichtig, und ich glaube, man versucht sehr wohl, vieles im Sinne besserer Arbeits- und Lebensumstände zu verändern“, sagte Schäfer: „Das habe ich sowohl in Katar als auch in den Emiraten erlebt. Da können Schwergewichte wie die Bayern und natürlich der DFB viel bewegen.“ Wichtig ist Schäfer in der Thematik vor allem der Dialog: „Wir sollten nicht arrogant auftreten, das steht uns auch gar nicht zu, und mit einem Boykott erreicht man nichts.“ (sid/js)

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