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Cristiano Ronaldo bei der Vorstellung in Saudi-Arabien
  • Cristiano Ronaldo hatte bei seiner Vorstellung in Saudi-Arabien viel Grund zum Lachen.
  • Foto: IMAGO / MB Media Solutions

Peinlicher Ronaldo-Versprecher: „Südafrika” statt Saudi-Arabien

Sein Konterfei in Übergröße, Tausende sehnsüchtig wartende Fans im Stadion, eine gewaltige Lichter-Show: Die Begrüßung bei seinem neuen Klub al-Nassr war ganz nach dem Geschmack von Cristiano Ronaldo. Der frühere Weltfußballer flirtete mit den zahllosen Kameras, er genoss die überbordenden Liebesbekundungen – und gab für ein kolportiertes Jahresgehalt von 200 Millionen Euro die Komplimente an seinen neuen saudi-arabischen Brötchengeber bereitwillig zurück.

„Ich habe viele Möglichkeiten gehabt, Angebote von vielen Vereinen in Europa, Brasilien, Australien und den USA erhalten, aber ich habe mich für diesen Verein entschieden“, sagte CR7 am Dienstagabend in Riad: „In Europa ist mein Job erledigt. Ich habe alles gewonnen, ich habe für die größten Klubs gespielt. Jetzt habe ich eine neue Mission in Asien.“

Ronaldo verwechselt Saudi-Arabien mit Südafrika

Angesprochen auf seinen Mega-Vertrag, erklärte der Superstar gewohnt selbstbewusst: „Ich bin ein einzigartiger Spieler.“ Ein einzigartiger Vertrag sei für einen Spieler wie ihn deswegen „normal“. Selbst während einer sogenannten Pressekonferenz, bei der keine Frage durch Journalisten gestellt wurde, erntete Ronaldo warmen Jubel. „We love you“, erklang es aus dem Plenum. Auch sein typischer Ausruf „Siiiiuuuu“ wurde von einigen Zuschauenden getätigt. „Ich bin hier toll empfangen worden“, freute sich Ronaldo – der allerdings kurzzeitig die Orientierung verlor und Saudi-Arabien mit Südafrika verwechselte. Der Huldigung seiner Person tat dies keinen Abbruch.


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Es ging also stimmungsvoll zu im Mrsool Park, und doch erinnerte die Vorstellung unweigerlich an einen der größten Momente in Ronaldos Karriere – und wirkte im Vergleich ziemlich trist. Am 6. Juli 2009, vor zwölfeinhalb Jahren, war der Portugiese bei Real Madrid vorgestellt worden. Mehr als 80.000 Fans kamen damals ins legendäre Bernabeu-Stadion, damit knackte Ronaldo einen Präsentations-Rekord, den zuvor Diego Maradona gehalten hatte. Millionen saßen zudem vor den Bildschirmen, Ronaldo war nun Teil der Galaktischen und der damals teuerste Fußballer der Welt (94 Millionen Euro an Manchester United) – es war ein globales Ereignis.

Manchester United wollte Ronaldo nur noch loswerden

4929 Tage später ist fast alles anders. Nicht nur, dass er diesmal statt königlichem Weiß ein gelb-blaues Trikot trug. Auch Manchester United wollte dieses Mal keine Ablöse, United wollte ihn einfach nur loswerden. Beim Klub also aussortiert, und auch in der Nationalmannschaft geschah bei der WM in Katar Unvorstellbares: Ronaldo saß nur noch auf der Bank.

In Saudi-Arabien verdient er dafür wie nie zuvor, sein Vertrag bis 2025 soll ihm bereits rund 500 Millionen Euro zusichern. Hinzu kommen kräftige Sponsoreneinnahmen und wohl eine Aufgabe als Botschafter für Saudi-Arabiens Bewerbung um die WM 2030. Am Montagabend war Ronaldo in einer Privatmaschine in Riad gelandet, mit dabei die Familie sowie ein großes Team von Assistenten und eine private Sicherheitsfirma. In einer schwarzen Limousine ging es in ein Luxushotel, am Dienstag folgten erst der Medizincheck und dann der feierliche Teil.

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Der sportliche Teil allerdings bildet doch einen deutlichen Kontrast zu dieser pompösen Show. Am Donnerstagabend schon steht Liga-Alltag an: Der al-Tai FC kommt zum Spitzenreiter nach Riad. Ob Ronaldo dem französischen Trainer Rudi Garcia dann schon zur Verfügung steht, war zunächst unklar. Mitte Januar wird das vermutlich der Fall sein, dann steht das Topspiel beim Verfolger al-Shabab an – und größer wird es in nächster Zeit auch nicht: al-Nassr startet in dieser Saison nicht in der asiatischen Champions League. (mp/sid)

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