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Julian Nagelsmann schimpft gegen einen Schiedsrichter
  • Bayern-Trainer Julian Nagelsmann
  • Foto: imago/RHR-Foto

„Ich muss mich zügeln“: Bayern-Trainer Nagelsmann zeigt Reue vor Topspiel

Schiedsrichter-Schreck Julian Nagelsmann gab den reuigen Sünder und gelobte mit bedröppelter Miene Besserung. „Ich muss mich in gewissen Situationen zügeln“, sagte der Trainer von Bayern München selbstkritisch, „und meine Emotionen in andere Bahnen lenken.“ Und das so schnell wie möglich: Im Bundesliga-Topspiel gegen die Überflieger von Union Berlin am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) muss ein Sieg her – sonst droht das brodelnde Pulverfass „FC Hollywood“ in die Luft zu fliegen.

Die jüngste Niederlage bei Borussia Mönchengladbach, die angespannte Lage an der Tabellenspitze, der riesige Wirbel um die Schiedsrichter-Schelte von Nagelsmann, dazu neuerliche Schlagzeilen um den undisziplinierten Leroy Sane: Die Gemengelage beim deutschen Fußball-Rekordmeister ist hoch explosiv. Vorstandschef Oliver Kahn sah sich bemüßigt, die Stars vor dem Kracher Erster gegen Dritter mit mehreren Wortmeldungen wachzurütteln. Kein Zweifel: Die Bosse sind nervös.

Nagelsmann erlebt hektische Zeiten, der Trubel um seine verbale Entgleisung („weichgespültes Pack“) scheint Spuren hinterlassen zu haben. „Die Ruhe suche ich noch“, sagte er am Freitag. Im Topspiel der Gegensätze seien „wir alle in der Pflicht. Die Formel ist so einfach wie komplex: Wenn du gewinnst, ist Ruhe – wenn nicht, ist keine Ruhe. Also sollten wir gewinnen.“

Nach Ausraster: Nagelsmann akzeptiert Strafe

Dann müsste er danach auch nicht wieder auf den Schiedsrichter schimpfen wie in Gladbach. 50.000 Euro Geldstrafe kostete ihn seine Attacke – keine „milde“ Strafe, wie Nagelsmann betonte. Geärgert habe er sich darüber, „aber ich habe sie akzeptiert, weil es ein Fehler war“.

Was ihm wichtig ist: Er habe Tobias Welz und sein Unparteiischen-Team nicht „bewusst“ beleidigt, um auf „Abteilung Attacke“ zu machen. Dies zu behaupten, sei „völliger Blödsinn“. Er sei nunmal so, „wenn ich nicht gewinne, werde ich emotional“.

Topspiel gegen Union Berlin – die Bayern sind gewarnt

Das beste Gegenmittel sind Siege – erst recht gegen einen Rivalen im Titelrennen, wie ihn Nagelsmann im Emporkömmling Union sieht. Es gehe darum, „einen direkten Konkurrenten auf Abstand zu bringen“, sagte er über die punktgleichen Hauptstädter. „Sie zu bespielen“, weiß er trotz der vier Bayern-Siege und drei Remis in sieben Duellen, sei „nicht so leicht, du darfst nicht viele Fehler machen“.


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Ansonsten dürfte erneut Kahn auf den Plan treten. „Jetzt müssen die Spieler zeigen, dass sie Bayern München sind“, betonte der Vorstandschef. Union biete „die perfekte Bühne, um allen zu beweisen: Keiner weiß besser als der FC Bayern, was in so einer Situation zu tun ist.“ Das Rezept dafür glaubt der einstige „Titan“ nach nur neun Punkten in sechs Spielen seit dem Re-Start zu kennen: „Totale Bereitschaft, Gier, Wille und zugleich eine gewisse Leichtigkeit. Bringen wir das auf den Platz, sind wir nicht zu schlagen.“

Keine sportlichen Konsequenzen für Sané

Umso mehr dürften ihn wie Nagelsmann die Schlagzeilen um Sané stören. Der Nationalspieler hatte vor dem Gladbach-Spiel die Bus-Abfahrt verpasst und musste im Privatwagen zum Abflug nachkommen. Sportliche Konsequenzen habe das keine, sagte Nagelsmann, „alles andere besprechen wir intern“.

„Lang gesprochen“ habe er auch mit seiner „Vertrauensperson“ Thomas Müller, dem er nach der allzu frühen Auswechslung in Gladbach eine Startelfgarantie gab. Superstar Sadio Mane kehrt in den Kader zurück, in der Abwehr könnte Nagelsmann wegen der Rotsperre gegen Dayot Upamecano auf Viererkette umstellen.

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Für Panikreaktionen aber, betonte Nagelsmann, sei es zu früh: „Wir sind immer noch auf Platz 1 und haben es in der eigenen Hand. Gleiches gilt im DFB-Pokal und der Champions League.“ (sid/tie)

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