Hummels mit „Statement“ Richtung Nagelsmann: „Wenn er so spielt…“
Mats Hummels lächelte glückselig und zeigte stolz das Victory-Zeichen. Daneben ballten Nico Schlotterbeck und Alexander Meyer die Fäuste. „Drei Typen – drei Punkte“, schrieb Hummels zum entsprechenden Bild bei Instagram. Es war vielleicht auch eine Botschaft an Bundestrainer Julian Nagelsmann, der Hummels und Schlotterbeck in der Nationalmannschaft zuletzt aussortiert hatte.
Doch beim umjubelten 2:0 (1:0)-Prestigeerfolg beim FC Bayern zeigten die beiden Innenverteidiger von Borussia Dortmund eindrucksvoll, dass sie ihren Traum von der EM-Teilnahme noch nicht abgeschrieben haben. „Beide waren überragend“, lobte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Beide, mutmaßte er, hätten wohl auch „ein Statement“ setzen wollen nach der Ausbootung beim DFB. Von Trainer Edin Terzic gab es für das Duo schlicht „die Note eins“.
Matthäus fordert Nagelsmann zum Umdenken auf
Die Leistung von Hummels, der in der Abwehr geradezu allgegenwärtig war, riss Sky-Experte Lothar Matthäus zu der Forderung hin, Nagelsmann möge sich noch einmal mit Hummels beschäftigen. „Wenn er so spielt, muss auch der Bundestrainer darüber nachdenken“, sagte Matthäus. Dann müsse Hummels „dazugehören“.
Hummels selbst hielt sich mit forschen Ansagen zurück. Ob dies eine Empfehlung für die Nationalmannschaft gewesen sei, müssten „andere beurteilen“. Es sei auch kein „Statement“ von ihm alleine gewesen, „von uns als Mannschaft war das ein Statement-Spiel“, betonte der 35-Jährige. „Im Verbund haben wir eine sehr gute Arbeit geleistet.“
Doch es war gerade Hummels, der im Fokus stand – vor allem bei einer artistischen Einlage mit Fuß und nicht strafbarer Hand, als er den Ausgleich durch Eric Dier (23.) spektakulär verhinderte. Am Ende stelle sich auch die Frage nach seiner Zukunft über die Saison hinaus: „Lust habe ich eh, es tut halt nur viel weh. Da muss man mal schauen, wie lange das geht. Es ist gar nichts entschieden in irgendeiner Richtung“, sagte Hummels.
Auch sportlich ist beim BVB noch nichts entschieden, auch wenn der erste Sieg in München seit fast zehn Jahren nach Treffern von Karim Adeyemi (10.) und Julian Ryerson (83.) mit Blick auf eine erneute Champions-League-Teilnahme enorm wichtig war. Kehl war entsprechend bester Laune.
„Wir reden wieder über etwas Negatives“
„Ich bin mega stolz auf diese Mannschaft“, sagte er nach nun fünf Pflichtspielsiegen in Folge. Es sei ein „guter Start“ in eine Phase, in der es für den BVB nun richtig zur Sache geht mit dem Viertelfinale in der Champions League gegen Atlético Madrid und Duellen in der Bundesliga gegen Stuttgart, Leverkusen und Leipzig.
Nur Trainer Edin Terzic konnte sich nicht so richtig freuen, als er nach Spielschluss gefragt wurde, ob ihn die jüngsten Diskussionen um seine Person berührt hätten. „Jetzt haben wir gegen die Bayern gewonnen und wir reden wieder über etwas Negatives, was in den letzten Wochen war“, moserte Terzic bei Sky, bevor er dann doch noch über einen „wirklich tollen Sieg“ sprach.
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Wenn der BVB nun auch „in den spannenden Wochen der Saison“ so spiele, ergänzte er, „wird es schwer sein, gegen uns zu gewinnen – für jede Mannschaft, egal ob zuhause oder auswärts. Wir haben unser Champions-League-Gesicht gezeigt und das ist der Modus, den wir für den Countdown anmachen wollten“. Mit Hummels und Schlotterbeck im Mittelpunkt. (sid/lmm)